Landeshauptmann erwartet sich von neuem Lehrstuhl am Institut für Textilchemie und Textilphysik
in Dornbirn "wertvolle Impulse für den Standort"
Bregenz (vlk) - Wissenschaft und Forschung sind heute die Triebfedern für den wirtschaftlichen Erfolg
der Vorarlberger Textilindustrie. Verstärken soll die erfreuliche Dynamik eine neue Stiftungsprofessur am
Institut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn, die am 31.03. in Wien von Technologieminister Gerald
Klug gemeinsam mit Günter Grabher, Inhaber der Vorarlberger Grabher Group, vorgestellt wurde. Mit 01.04. wurde
die Arbeit aufgenommen. "Mit dem innovativen Lehrstuhl geht ein weiterer Ausbau der heimischen Forschungsinfrastruktur
einher", betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser in einer ersten
Reaktion.
Von der nationalen Förderstelle für wirtschaftsnahe Forschung in Österreich (FFG) wurden bundesweit
nur sechs Professuren vergeben. "Umso höher ist die erfolgte Zuweisung des Lehrstuhls für den Wissenschafts-
und Forschungsstandort Vorarlberg einzuschätzen", freut sich der Landeshauptmann. Für die heimische
Textilwirtschaft erwarten sich Wallner und Wirtschaftsreferent Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser "wertvolle
Impulse". Im Fokus des Lehrstuhls wird der Forschungsbereich "Advanced Manufacturing" – neue textile
Verbundwerkstoffe stehen. "Die aktualisierte und vor wenigen Monaten präsentierte Wissenschafts- und
Forschungsstrategie des Landes weist den Ausbau der Wissenschafts- und Forschungsförderung im Rahmen der 'Smart
Specialisation' als wichtiges Handlungsfeld aus", betont der Landeshauptmann. Dabei spielen vor allem auch
die Smart Textiles eine gewichtige Rolle, so Wallner.
Erfolgreiche Smart Textiles Plattform
In Vorarlberg sind führende Textilbetriebe in einer Smart Textiles Plattform vernetzt und beteiligen sich
gemeinschaftlich an Verbundforschungsprojekten. Ziel ist, das bestehende textile Know-how in der Wirtschaftsregion
für neue und innovative Produkte für alle Partner nutzbar zu machen. Wesentliche Basis der Innovationserfolge
ist dabei auch die enge Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik in Dornbirn.
"Die Herausforderung besteht darin, das enorme Innovationspotenzial der Vorarlberger Textilindustrie optimal
zu nutzen", führt der Landesstatthalter aus. Aus seiner Sicht hat die hohe Innovationskraft zu einer
"Renaissance der Textilindustrie und Stickerei" in Vorarlberg geführt, obwohl deren Anteil an der
Vorarlberger Industrieproduktion in den letzten 40 Jahren von 64 auf rund acht Prozent zurückgegangen ist.
Anstelle der großen Textilfabriken gibt es heute eine Reihe von Unternehmen, sie sich stark spezialisiert
haben und abseits von Bekleidungsprodukten führend sind, etwa in der Entwicklung und Herstellung von speziellen
Textilstoffen für verschiedenste Anwendungen bis hin zum Auto- oder Flugzeugbau.
Finanziert wird der neue Lehrstuhl vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) sowie
der regionalen Industrie. Für fünf Jahre stehen in Summe insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung.
Zwei Millionen Euro stammen vom Bund, mit einer Million Euro beteiligen sich die heimischen Industriepartner wie
beispielsweise Getzner Textil.
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