In Äthiopien herrscht die schlimmste Dürre seit mehr als 30 Jahren, zehn Millionen
Menschen hungern. Die Kindernothilfe stellt 800.000 Euro für Soforthilfe zur Verfügung.
Duisburg/Wien/(kindernothilfe) - „Die Situation hier ist mittlerweile ziemlich dramatisch. Offiziell sind
zehn Millionen Menschen von der Hungersnot betroffen, inoffiziell sind es weit mehr“, fasst Ursula Trübswasser,
von der EU entsandte Beraterin für Ernährungsfragen in Äthiopien, die Situation vor Ort zusammen.
Das ostafrikanische Land ist von der schlimmsten Dürreperiode seit Jahrzehnten betroffen, verstärkt noch
durch das Wetterphänomen El Niño. Die Kindernothilfe stellt 800.000 Euro zur Verfügung, um die
hungernden Menschen in Äthiopien zu unterstützen. „Es dauert noch mindestens sechs Monate, bis die nächste
Ernte eingeholt werden kann und sich die dramatische Versorgungslage von Millionen Kindern und ihren Familien verbessert.
Die Menschen dort können nicht länger warten. Sie brauchen unsere Hilfe – jetzt“, sagt Gottfried Mernyi,
Geschäftsleiter der Kindernothilfe Österreich.
Der Boden ist so ausgedörrt, dass in manchen Regionen bis zu 90 Prozent der Ernte zerstört wurden. Besonders
schlimm ist die Situation in den Regionen Afar, Amhara und Teilen von Oromia: Viele Bauern haben in den letzten
Monaten sämtliches Saatgut als Notnahrung verbraucht und ihr Vieh kurz vor dem Verhungern verkauft. „Somit
ist die Lebensgrundlage vieler Kleinbauern, Nomaden und Viehhirten weggebrochen: Sie haben weder Saatgut noch Tiere
mehr. Und es kann viele Saisonen dauern, bis sich die Lage wieder beruhigt“, sieht auch EU-Beraterin Trübswasser
akuten Handlungsbedarf. Zudem sind zu den momentan zwei Millionen Kindern, die akut mangelernährt sind, 40
Prozent der Kinder in Äthiopien von chronischer Mangelernährung betroffen. „Die meisten Kinder essen
Reis oder Getreide, wenig Gemüse, es fehlt die Vielfalt. Das hat dramatische Auswirkungen auf die geistige
und körperliche Entwicklung ganzer Generationen“, warnt die Ernährungsexpertin.
Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen hat die Kindernothilfe Soforthilfemaßnahmen in die Wege geleitet:
In den betroffenen Regionen werden bereits 40.000 Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt, schwangere Frauen und
mangelernährte Kinder erhalten hochkalorische Mahlzeiten. Viele Buben und Mädchen mussten aufgrund der
Dürre die Schule abbrechen, denn ihre Eltern haben ihr Einkommen allein für Essen ausgegeben - für
die Schule reichte das Geld nicht mehr. Diese Kinder bekommen nun das Schulmaterial von der Kindernothilfe zur
Verfügung gestellt. So wird ihr Recht auf Bildung gewahrt. Darüber hinaus verteilen Mitarbeiter der Kindernothilfe-Partnerorganisationen
Saatgut an die Bauern.
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Kennwort: Dürre Afrika
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