Mitterlehner zeichnete ams AG mit
 Staatspreis Innovation 2016 aus

 

erstellt am
30. 03. 16
11:00 MEZ

Vizekanzler und Bundesminister würdigt steirisches Unternehmen für Entwicklung einer neuartigen optischen Sensorfamilie für berührungslose Gestenerkennung - Höchste staatliche Auszeichnung für innovative Unternehmen
Wien (bmwfe) - Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am Abend des 29.03. den Staatspreis Innovation 2016 an die ams AG verliehen. Das steirische Unternehmen wurde für seine Entwicklung von neuartigen Sensoren für berührungslose Gestenerkennung mit dieser höchsten staatlichen Auszeichnung für innovative Unternehmen ausgezeichnet. „Innovationen sind unsere Zukunftsvorsorge. Gerade jetzt, wo wir mit großen internationalen und nationalen Herausforderungen konfrontiert sind, ist eine innovative Wissensgesellschaft für eine sichere Zukunft umso zentraler", sagte Mitterlehner. "Forschung, Entwicklung und Innovation sind die richtigen Antworten auf die teilweise vorherrschenden Verlust- und Verdrängungsängste am Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Denn innovative Unternehmen stärken unseren Standort, sichern Arbeitsplätze und schaffen uns einen Zukunftsvorsprung", betont Mitterlehner, der allen Teilnehmern und Gewinnern zu ihren Leistungen gratuliert.

Der Staatspreis Innovation wirke multiplizierend, um die Forschenden von morgen zu motivieren, so der Vizekanzler, der zur Preisverleihung zwei Maturaklassen der Handelsakademie Mistelbach eingeladen hatte, damit sie vor Ort Innovationsluft schnuppern können. „Ich hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Eindruck von der Bedeutung von Innovationen gewinnen, sondern vor allem auch Interesse und Neugierde mitnehmen. Wir müssen die Forschenden von morgen schon heute anregen", sagt Mitterlehner. Ebenfalls zentral bleibe, den Transfer zwischen Forschung und Umsetzung zu intensivieren.

Die ams AG erhält den Staatspreis Innovation für die Entwicklung einer optischen Sensorfamilie für berührungslose Gestenerkennung, die die Interaktion zwischen Mensch und Maschine auf eine neue Ebene des Intuitiven hebt. Bisher waren die meisten optischen Sensoren darauf beschränkt, vier einfache Gesten zu erkennen, nämlich: hinunter, hinauf, links und rechts. Die von der ams AG entwickelten Sensoren sind in der Lage, 13 verschiedene Gesten in acht unterschiedliche Richtungen zu erfassen. Winzige Chips messen Faktoren wie Umgebungslicht, Farbe und Näherung und generieren daraus Muster. So können tragbare Geräte wie Handys Objekte erkennen oder ihre Bildschirmhelligkeit exakter anpassen und für Telefonate das Display deaktivieren. Das vergleichsweise kleine Bauteil erlaubt zudem den Einsatz größerer Bildschirme und einen geringeren Energieverbrauch.

Insgesamt hatten sich 524 Unternehmen um den Staatspreis beworben, der im Auftrag des Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministeriums von der Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und bereits zum 36. Mal vergeben wurde. „Der Staatspreis Innovation ist ein renommiertes Gütesiegel für die Unternehmen. Nur wenn die Leistungen der Unternehmen über ihre Branche hinaus für die Öffentlichkeit sichtbar und nachvollziehbar sind, kann der Schlüsselfaktor Innovation jenen Stellenwert erfahren, der ihm in einer wissensbasierten Gesellschaft zukommt", so Mitterlehner.
Nominierungen für den Staatspreis

Mit einer Nominierung für den Staatspreis zeichnete Mitterlehner die folgenden fünf Unternehmen aus:

  • Andritz AG aus Wien für „PYROMARS + ZEMAP": Eine neue und eine bewährte Technologie regenerieren die bei der Edelstahlherstellung anfallende Abbeize und Abwässer nahezu vollständig und vermeiden somit Umweltbelastungen.
  • FunderMax GmbH aus Wiener Neudorf für „m.look", eine neue Architekturplatte aus Hochdrucklaminat, die eine freie Gestaltung bei zugleich hohem Brandschutz und Witterungsbeständigkeit ermöglicht.
  • GE Healthcare Austria GmbH & Co OG aus Zipf für „Elektronik-4D-Ultraschall-Technologie": Frei bewegliche akustische Sende- und Empfangswellen ermöglichen die präzise und schnelle Erstellung von 3D/4D-Ultraschallbildern von Föten.
  • BILTON International GmbH aus Saalfelden für „Lineare LED-Module auf Flexible-Polyimid-Leiterplatine (printed electronics)": Mit einem neuen Druckverfahren für Leiterplatinen lassen sich flexible LED-Folien zum Beispiel für Autoleuchten in großen Mengen herstellen.
  • PALFINGER AG aus Bergheim für das „Assistenzsystem P-FOLD", womit das Auseinander- und Zusammenlegen von Kränen deutlich erleichtert wird.


Sonderpreis ECONOVIUS 2016 an Ortner Reinraumtechnik
Im Rahmen der Staatspreis-Gala verleiht die Wirtschaftskammer Österreich den Sonderpreis ECONOVIUS an ein KMU, das sich durch besonders innovative Leistungen auszeichnet. WKÖ-Präsident Dr. Christoph Leitl überreichte den diesjährigen ECONOVIUS an die Ortner Reinraumtechnik GmbH aus Villach, Kärnten. Reinräume müssen keim- und partikelfrei sein. Solche Umgebungen verlangen besondere Disziplin von jeder einzelnen Person. Es ist z.B. besonders wichtig, dass die Kleidung nach jedem Betreten oder Verlassen gewechselt wird. Das ist natürlich zeit- und kostenaufwendig und hier setzt das neue Verfahren der Firma Ortner an.

Die Photodynamische Desinfektion nutzt ein einfaches Prinzip der Natur, in dem Sauerstoffatome durch Licht angeregt werden und dadurch hochreaktiv gegen unerwünschte Keime arbeiten. Die PDc Technologie bietet damit erstmals die Möglichkeit in besonders sensiblen Bereichen wie z.B. Intensivstationen oder Quarantänebereiche Menschen in bekleideten Zustand sanft und trotzdem sicher von unerwünschten Keimen zu befreien. Das bringt nicht nur mehr Effizienz sondern vor allem auch mehr Sicherheit in Laboratorien, bei Lebensmittelfirmen und in Krankenhäusern.

Dazu betonte Christoph Leitl: „Innovation braucht Mut und Freiheit zum Handeln. Das gilt für Unternehmen und auch für die Politik. Allen Nominierten und dem Preisträger gratuliere ich zu Ihren großartigen Innovationen. Von der Politik würde ich mir mehr Dynamik und Umsetzungskraft für Forschung und Innovation wünschen. Für den kommenden Beschluss über das Bundesfinanzrahmengesetz 2017-2020 erwarte ich ein offensives Signal bei den Zukunftsinvestitionen, um die gesteckten Ziele und Strategien umzusetzen.

 

 

 

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