Vizekanzler und Bundesminister würdigt steirisches Unternehmen für Entwicklung einer
neuartigen optischen Sensorfamilie für berührungslose Gestenerkennung - Höchste staatliche Auszeichnung
für innovative Unternehmen
Wien (bmwfe) - Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat am Abend des
29.03. den Staatspreis Innovation 2016 an die ams AG verliehen. Das steirische Unternehmen wurde für seine
Entwicklung von neuartigen Sensoren für berührungslose Gestenerkennung mit dieser höchsten staatlichen
Auszeichnung für innovative Unternehmen ausgezeichnet. „Innovationen sind unsere Zukunftsvorsorge. Gerade
jetzt, wo wir mit großen internationalen und nationalen Herausforderungen konfrontiert sind, ist eine innovative
Wissensgesellschaft für eine sichere Zukunft umso zentraler", sagte Mitterlehner. "Forschung, Entwicklung
und Innovation sind die richtigen Antworten auf die teilweise vorherrschenden Verlust- und Verdrängungsängste
am Wirtschafts- und Arbeitsmarkt. Denn innovative Unternehmen stärken unseren Standort, sichern Arbeitsplätze
und schaffen uns einen Zukunftsvorsprung", betont Mitterlehner, der allen Teilnehmern und Gewinnern zu ihren
Leistungen gratuliert.
Der Staatspreis Innovation wirke multiplizierend, um die Forschenden von morgen zu motivieren, so der Vizekanzler,
der zur Preisverleihung zwei Maturaklassen der Handelsakademie Mistelbach eingeladen hatte, damit sie vor Ort Innovationsluft
schnuppern können. „Ich hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur einen Eindruck von der
Bedeutung von Innovationen gewinnen, sondern vor allem auch Interesse und Neugierde mitnehmen. Wir müssen
die Forschenden von morgen schon heute anregen", sagt Mitterlehner. Ebenfalls zentral bleibe, den Transfer
zwischen Forschung und Umsetzung zu intensivieren.
Die ams AG erhält den Staatspreis Innovation für die Entwicklung einer optischen Sensorfamilie für
berührungslose Gestenerkennung, die die Interaktion zwischen Mensch und Maschine auf eine neue Ebene des Intuitiven
hebt. Bisher waren die meisten optischen Sensoren darauf beschränkt, vier einfache Gesten zu erkennen, nämlich:
hinunter, hinauf, links und rechts. Die von der ams AG entwickelten Sensoren sind in der Lage, 13 verschiedene
Gesten in acht unterschiedliche Richtungen zu erfassen. Winzige Chips messen Faktoren wie Umgebungslicht, Farbe
und Näherung und generieren daraus Muster. So können tragbare Geräte wie Handys Objekte erkennen
oder ihre Bildschirmhelligkeit exakter anpassen und für Telefonate das Display deaktivieren. Das vergleichsweise
kleine Bauteil erlaubt zudem den Einsatz größerer Bildschirme und einen geringeren Energieverbrauch.
Insgesamt hatten sich 524 Unternehmen um den Staatspreis beworben, der im Auftrag des Wissenschafts-, Forschungs-
und Wirtschaftsministeriums von der Austria Wirtschaftsservice (aws) organisiert und bereits zum 36. Mal vergeben
wurde. „Der Staatspreis Innovation ist ein renommiertes Gütesiegel für die Unternehmen. Nur wenn die
Leistungen der Unternehmen über ihre Branche hinaus für die Öffentlichkeit sichtbar und nachvollziehbar
sind, kann der Schlüsselfaktor Innovation jenen Stellenwert erfahren, der ihm in einer wissensbasierten Gesellschaft
zukommt", so Mitterlehner.
Nominierungen für den Staatspreis
Mit einer Nominierung für den Staatspreis zeichnete Mitterlehner die folgenden fünf Unternehmen aus:
- Andritz AG aus Wien für „PYROMARS + ZEMAP": Eine neue und eine bewährte
Technologie regenerieren die bei der Edelstahlherstellung anfallende Abbeize und Abwässer nahezu vollständig
und vermeiden somit Umweltbelastungen.
- FunderMax GmbH aus Wiener Neudorf für „m.look", eine neue Architekturplatte
aus Hochdrucklaminat, die eine freie Gestaltung bei zugleich hohem Brandschutz und Witterungsbeständigkeit
ermöglicht.
- GE Healthcare Austria GmbH & Co OG aus Zipf für „Elektronik-4D-Ultraschall-Technologie":
Frei bewegliche akustische Sende- und Empfangswellen ermöglichen die präzise und schnelle Erstellung
von 3D/4D-Ultraschallbildern von Föten.
- BILTON International GmbH aus Saalfelden für „Lineare LED-Module auf Flexible-Polyimid-Leiterplatine
(printed electronics)": Mit einem neuen Druckverfahren für Leiterplatinen lassen sich flexible LED-Folien
zum Beispiel für Autoleuchten in großen Mengen herstellen.
- PALFINGER AG aus Bergheim für das „Assistenzsystem P-FOLD", womit das
Auseinander- und Zusammenlegen von Kränen deutlich erleichtert wird.
Sonderpreis ECONOVIUS 2016 an Ortner Reinraumtechnik
Im Rahmen der Staatspreis-Gala verleiht die Wirtschaftskammer Österreich den Sonderpreis ECONOVIUS an ein KMU, das sich durch besonders innovative Leistungen auszeichnet. WKÖ-Präsident
Dr. Christoph Leitl überreichte den diesjährigen ECONOVIUS an die Ortner Reinraumtechnik GmbH aus Villach,
Kärnten. Reinräume müssen keim- und partikelfrei sein. Solche Umgebungen verlangen besondere Disziplin
von jeder einzelnen Person. Es ist z.B. besonders wichtig, dass die Kleidung nach jedem Betreten oder Verlassen
gewechselt wird. Das ist natürlich zeit- und kostenaufwendig und hier setzt das neue Verfahren der Firma Ortner
an.
Die Photodynamische Desinfektion nutzt ein einfaches Prinzip der Natur, in dem Sauerstoffatome durch Licht angeregt
werden und dadurch hochreaktiv gegen unerwünschte Keime arbeiten. Die PDc Technologie bietet damit erstmals
die Möglichkeit in besonders sensiblen Bereichen wie z.B. Intensivstationen oder Quarantänebereiche Menschen
in bekleideten Zustand sanft und trotzdem sicher von unerwünschten Keimen zu befreien. Das bringt nicht nur
mehr Effizienz sondern vor allem auch mehr Sicherheit in Laboratorien, bei Lebensmittelfirmen und in Krankenhäusern.
Dazu betonte Christoph Leitl: „Innovation braucht Mut und Freiheit zum Handeln. Das gilt für Unternehmen und
auch für die Politik. Allen Nominierten und dem Preisträger gratuliere ich zu Ihren großartigen
Innovationen. Von der Politik würde ich mir mehr Dynamik und Umsetzungskraft für Forschung und Innovation
wünschen. Für den kommenden Beschluss über das Bundesfinanzrahmengesetz 2017-2020 erwarte ich ein
offensives Signal bei den Zukunftsinvestitionen, um die gesteckten Ziele und Strategien umzusetzen.
|