FRIDA Entwicklungskooperative präsentiert erste Evaluierungs-Ergebnisse für Textil-Manufaktur
der Zukunft in Oberwart
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Gemeinsam mit Frauenlandesrätin Verena Dunst präsentierte die FRIDA
Entwicklungskooperative, ein vom Verein Frauen für Frauen Burgenland initiiertes und vom Land Burgenland finanziell
unterstütztes Projekt, am 08.04. Oberwart erste Ergebnisse. Das Projekt dient der Recherche und Evaluierung
der Anforderungen an eine innovative, ökonomisch tragfähige Textil-Manufaktur der Zukunft. Damit verfolgt
es das übergeordnete Ziel, nachhaltige Arbeitsplätze für arbeitslose Frauen im Südburgenland
zu schaffen, was insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Triumph Schließung in Oberwart zu sehen
ist.
„Im Zuge der Schließung der Triumph Oberwart haben wir bereits betont, dass wir alles daran setzen werden,
dass möglichst viele Mitarbeiterinnen möglichst rasch wieder einen Arbeitsplatz bekommen. Und wir haben
zugesichert, dass seitens des Landes, auch entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden.
Wir halten unser Wort. Das beweist neben anderen Initiativen auch die finanzielle Unterstützung dieses Projektes.
Die Idee, die Projektüberlegungen in ein Unternehmens-Konzept zu gießen, tragen wir vollinhaltlich mit,
denn: Wir brauchen echte Lösungen und Perspektiven für die arbeitslos gewordenen Frauen. Und wir arbeiten
sehr engagiert daran“, so Dunst.
Projektleiterin und -koordinatorin Anja Schoditsch erläuterte anschließend die erste, nun abgeschlossene
Projektphase, deren Fokus auf folgenden Schwerpunkten lag:
Das Projektteam habe sich einen aussagekräftigen Überblick über die deutschsprachige Mode- und Textilbranche,
Chancen und Risiken am Markt sowie Stärken und Schwächen von textilproduzierenden Betrieben verschafft,
erläuterte Projektleiterin und -koordinatorin Anja Schoditsch die Schwerpunkte der nun abgeschlossene Projektphase.
Man habe sich auch umfassend vernetzt, nicht zuletzt mit potenziellen Auftraggebern und Abnehmern, und sei dabei
auf großes Interesse und durchwegs positive Resonanz gestoßen.
Auf Basis der Recherche habe das Projektteam zentrale Erfolgsfaktoren identifiziert und systematisch die Handlungsfelder
für die mögliche Gründung einer Textil-Manufaktur abgeleitet, so Schoditsch. „Dort wo spezifische
Bedürfnisse der Modebranche, z.B. hohe Flexibilität und hochwertige Fertigungsqualität gefragt sind,
hat die Textilherstellung im Südburgenland durchaus Zukunft. Eine sogenannte ,Zwischenmeisterei‘, die als
Schnittstelle zwischen DesignerInnen und Serienproduktion agiert, gibt es in Österreich nicht.“ Das sei genau
das, was die österreichischen Mode-Designer bräuchten, bestätigt Marlene Agreiter von der Austrian
Fashion Association in Wien, offizieller Partner für Modeförderung des Bundeskanzleramtes und der Stadt
Wien.
„Im Rahmen des Projektes wurde zudem eine 4-monatige Fachausbildung, speziell für die ehemaligen Triumph
Mitarbeiterinnen, konzipiert und auf zukünftige Anforderungen der Manufaktur zugeschnitten. Die Ausbildung
stellt eine Höherqualifizierung für nähbegeisterte Frauen dar und wird neue Berufsperspektiven eröffnen“,
ergänzt Dunst.
Die durchwegs positive Resonanz und das hohe Interesse der Mode- und Textil-Szene an dem in der Frauenberatungsstelle
Oberwart präsentierten Projekt stimmen zuversichtlich, so das Projektteam. So würden sich vielversprechende
und durchaus realistische Erfolgsperspektiven für eine Textil-Manufaktur der neuen Generation in Oberwart
abzeichnen. Doch bis zu einer möglichen Gründung gäbe es noch viel zu tun, betont Schoditsch: „In
einer nahtlos anschließenden zweiten Projektphase wird es nun darum gehen, die betriebswirtschaftlichen Grundlagen
und Rahmenbedingungen für eine Unternehmensgründung im Detail zu erarbeiten und damit die Voraussetzungen
für die mögliche Entstehung einer Textilmanufaktur zu schaffen.“
Darauf verweist Renate Holpfer, Geschäftsführerin des Vereins Frauen für Frauen Burgenland: „Die
Schließung des Triumph Werkes Oberwart hat Frauen für Frauen Burgenland dazu bewogen, ein Team von unternehmerisch
denkenden Frauen zusammenzustellen, um dieses Projekt zu starten. Wir sind sehr froh, dass dieses Team seine Arbeit,
dank der finanziellen Unterstützung des Landes, fortsetzen kann. Denn unser erklärtes Ziel lautet, unbefristete
Frauenarbeitsplätze im Südburgenland zu schaffen und zu beweisen, dass dies mit Innovationslust, UnternehmerInnengeist
und sozialer Verantwortung auch im Textilbereich möglich ist.“
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