Karmasin: Die Gesundheit von Kindern und
 Jugendlichen in den Fokus rücken

 

erstellt am
11. 04. 16
11:00 MEZ

20% der Bevölkerung sind Kinder & Jugendliche aber nur 5,8% der Gesundheitsausgaben entfallen auf diese Altersgruppe - Prävention bei Kindern und Jugendlichen wichtig
Wien (bmfj) - Anlässlich des Internationalen Weltgesundheitstages, der jährlich am 7. April begangen wird, rückt Familienministerin Sophie Karmasin die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt. „Je früher in der Kindheit mit Prävention und Frühförderung angefangen wird, umso höher wird der positive Effekt auf die spätere Gesundheit im Erwachsenenalter. Denn gesunde Kinder und Jugendliche sind nicht nur leistungsfähiger, sondern verfügen über eine bessere Lebensqualität und sind die gesunden Erwachsenen von morgen“, sagt Familienministerin Sophie Karmasin.

Mangelnde Ernährung, Bewegungsmangel, Überlastung der Eltern sind nur einige Faktoren, die Einflüsse auf die körperliche, soziale und psychische Gesamtentwicklung der Kinder und Jugendlichen haben. Zusätzlich kommen noch gesundheitliche Trends, von denen angenommen wird, dass sie den Gesundheitszustand der zukünftigen Generation beeinflussen werden. Chronische Erkrankungen, wie Diabetes, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma und Krebs nahmen laut dem Österreichischen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht zu. Ungefähr 16% der 11- bis 15-Jährigen sind chronisch krank. Auch psychische Erkrankungen, wie Angststörungen, emotionale Störungen, Essstörungen sind bei der jüngeren Generation auf dem Vormarsch. Der Alkohol- und Tabakkonsum ist bei Jugendlichen sehr hoch. Laut OECD-Bericht, rauchen 27% der 15-Jährigen mindestens ein Mail in der Woche. Gerade bei Jugendlichen kann das Rauchen weniger Zigaretten pro Monat zu einer Abhängigkeit führen. 35% der 15-Jährigen geben an zumindest zweimal im Leben betrunken gewesen zu sein.

„Die psychosoziale Gesundheit von Kindern kann nicht nur auf der individuellen Ebene Beeinträchtigungen auslösen, sondern auch auf der Wirtschaftlichen, wie höhere Gesundheitskosten oder Arbeitsausfallskosten im Erwachsenenalter. Daher brauchen wir Schutzfaktoren, die psychische Erkrankungen minimieren oder im besten Fall verhindern“, erklärt Dr. Christoph Hackspiel, Vorstandmitglied bei der Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Zu solchen Schutzfaktoren, zählt Hackspiel den Ausbau der präventiven Hilfen, die Elternkompetenz, Resilienz und qualitative Kinderbetreuungseinrichtungen. „Wir müssen anfangen Kinder und Jugendliche mehr als Investition in die Zukunft zu sehen, als den Kostenfaktor von heute“, betont Hackspiel weiter.

Präventiv ansetzen wird Familienministern Karmasin auch weiterhin bei den sogenannten Schutzfaktoren für Kinder und Jugendliche. Das Bundesministerium für Familien und Jugend bietet eine Vielzahl altbewährter Maßnahmen, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern. Der Mutter-Kind-Pass ist seit 40 Jahren ein Vorzeigemodell im Bereich frühkindlicher Förderung. Insbesondere die Gewaltprävention und Elternbildung, nimmt im BMFJ seit Jahren einen hohen Stellenwert ein und fördert ca. 500 Familienberatungsstellen und Elternvereine zu Familienkonflikten, Suchtverhalten der Eltern und Gewaltprävention.

„Wir bieten aber auch neue Maßnahmen um den negativen gesundheitlichen Trends bei Kindern und Jugendlichen, wie Essstörungen entgegenzuwirken“, betont Karmasin. 2016 startet das Projekt „body talks“, bei denen sich Jugendlichen in Workshops mit geschulten Trainern mit Körperwahrnehmung, Schönheitsidealen und Essstörungen auseinandersetzen. Parallel dazu wird Karmasin Gespräche mit Gesundheitsministerium und den Sozialversicherungsanstalten starten, um weitere Präventivprojekte anzuregen. Vor allem in den Bereichen der psychotherapeutischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen, den Kapazitäten im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht Karmasin einen Handlungsbedarf. Ebenso bedarf es einer besseren Datenlage zum Gesundheitsstatus von Kindern und Jugendlichen in Österreich, die mit einer Auswertung der jährlichen Schulärztlichen Untersuchungen verbessert werden könnte. Denn diese Daten werden derzeit nicht zentral archiviert oder ausgewertet.

„In diesem Kontext werde ich mich weiterhin ressortübergreifend stark machen für ein insgesamt kinder- und familienfreundliches Klima in Österreich“, bekräftigt Karmasin.

 

 

 

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