20% der Bevölkerung sind Kinder & Jugendliche aber nur 5,8% der Gesundheitsausgaben
entfallen auf diese Altersgruppe - Prävention bei Kindern und Jugendlichen wichtig
Wien (bmfj) - Anlässlich des Internationalen Weltgesundheitstages, der jährlich am 7. April begangen
wird, rückt Familienministerin Sophie Karmasin die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt.
„Je früher in der Kindheit mit Prävention und Frühförderung angefangen wird, umso höher
wird der positive Effekt auf die spätere Gesundheit im Erwachsenenalter. Denn gesunde Kinder und Jugendliche
sind nicht nur leistungsfähiger, sondern verfügen über eine bessere Lebensqualität und sind
die gesunden Erwachsenen von morgen“, sagt Familienministerin Sophie Karmasin.
Mangelnde Ernährung, Bewegungsmangel, Überlastung der Eltern sind nur einige Faktoren, die Einflüsse
auf die körperliche, soziale und psychische Gesamtentwicklung der Kinder und Jugendlichen haben. Zusätzlich
kommen noch gesundheitliche Trends, von denen angenommen wird, dass sie den Gesundheitszustand der zukünftigen
Generation beeinflussen werden. Chronische Erkrankungen, wie Diabetes, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma und
Krebs nahmen laut dem Österreichischen Kinder- und Jugendgesundheitsbericht zu. Ungefähr 16% der 11-
bis 15-Jährigen sind chronisch krank. Auch psychische Erkrankungen, wie Angststörungen, emotionale Störungen,
Essstörungen sind bei der jüngeren Generation auf dem Vormarsch. Der Alkohol- und Tabakkonsum ist bei
Jugendlichen sehr hoch. Laut OECD-Bericht, rauchen 27% der 15-Jährigen mindestens ein Mail in der Woche. Gerade
bei Jugendlichen kann das Rauchen weniger Zigaretten pro Monat zu einer Abhängigkeit führen. 35% der
15-Jährigen geben an zumindest zweimal im Leben betrunken gewesen zu sein.
„Die psychosoziale Gesundheit von Kindern kann nicht nur auf der individuellen Ebene Beeinträchtigungen auslösen,
sondern auch auf der Wirtschaftlichen, wie höhere Gesundheitskosten oder Arbeitsausfallskosten im Erwachsenenalter.
Daher brauchen wir Schutzfaktoren, die psychische Erkrankungen minimieren oder im besten Fall verhindern“, erklärt
Dr. Christoph Hackspiel, Vorstandmitglied bei der Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Zu solchen Schutzfaktoren,
zählt Hackspiel den Ausbau der präventiven Hilfen, die Elternkompetenz, Resilienz und qualitative Kinderbetreuungseinrichtungen.
„Wir müssen anfangen Kinder und Jugendliche mehr als Investition in die Zukunft zu sehen, als den Kostenfaktor
von heute“, betont Hackspiel weiter.
Präventiv ansetzen wird Familienministern Karmasin auch weiterhin bei den sogenannten Schutzfaktoren für
Kinder und Jugendliche. Das Bundesministerium für Familien und Jugend bietet eine Vielzahl altbewährter
Maßnahmen, die die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern. Der Mutter-Kind-Pass ist seit 40
Jahren ein Vorzeigemodell im Bereich frühkindlicher Förderung. Insbesondere die Gewaltprävention
und Elternbildung, nimmt im BMFJ seit Jahren einen hohen Stellenwert ein und fördert ca. 500 Familienberatungsstellen
und Elternvereine zu Familienkonflikten, Suchtverhalten der Eltern und Gewaltprävention.
„Wir bieten aber auch neue Maßnahmen um den negativen gesundheitlichen Trends bei Kindern und Jugendlichen,
wie Essstörungen entgegenzuwirken“, betont Karmasin. 2016 startet das Projekt „body talks“, bei denen sich
Jugendlichen in Workshops mit geschulten Trainern mit Körperwahrnehmung, Schönheitsidealen und Essstörungen
auseinandersetzen. Parallel dazu wird Karmasin Gespräche mit Gesundheitsministerium und den Sozialversicherungsanstalten
starten, um weitere Präventivprojekte anzuregen. Vor allem in den Bereichen der psychotherapeutischen Versorgung
von Kindern und Jugendlichen, den Kapazitäten im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sieht Karmasin
einen Handlungsbedarf. Ebenso bedarf es einer besseren Datenlage zum Gesundheitsstatus von Kindern und Jugendlichen
in Österreich, die mit einer Auswertung der jährlichen Schulärztlichen Untersuchungen verbessert
werden könnte. Denn diese Daten werden derzeit nicht zentral archiviert oder ausgewertet.
„In diesem Kontext werde ich mich weiterhin ressortübergreifend stark machen für ein insgesamt kinder-
und familienfreundliches Klima in Österreich“, bekräftigt Karmasin.
|