Österreichweit erster Lehrgang "Global Peace Education" für PädagogInnen
auf Burg Schlaining vorgestellt
Burg Schlaining/Eisenstadt (blms) - Einen neuen Lehrgang für Pädagogen stellte Bildungsreferent
Landeshauptmann Hans Niessl am 07.04. gemeinsam mit Mag. Christian Reumann, Kinder- und Jugendanwalt, PH-Rektor
Dr. Walter Degendorfer, Dr.in Christine Teuschler, Vorständin des ÖSFK, Mag.a Ursula Gamauf-Eberhardt
MA, Programmdirektorin des Österreichischen Studienzentrums für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK),
auf der Friedensburg Schlaining vor. Der Lehrgang „Global Peace Education“ ist eine Kooperation von Pädagogischer
Hochschule, Kinder- und Jugendanwaltschaft Burgenland und Friedensinstitut Schlaining und der erste dieser Art
in Österreich. Ziel ist es, vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse die Friedensbildung noch stärker
in der Pädagogik zu verankern. Die Themen umfassen Konflikt, Konfliktkompetenz und Konfliktlösungsmodelle,
Sonderformen von Gewalt und Gewaltprävention sowie das Konzept der Neuen Autorität. Die Weiterbildung
ist auf zwei Jahre angelegt und startet im Rahmen der Sommerakademie (3.-8. Juli 2016) auf Burg Schlaining.
„Bildung ist ein wichtiger Grundstein für den Frieden“, betonte Niessl. „Wir müssen gerade in der heutigen
Zeit erkennen, dass der Frieden im Großen sehr eng mit dem Frieden im Kleinen verknüpft ist. Die großen
Flüchtlingsströme stellen uns in vielen Bereichen, insbesondere auch im Bildungswesen, vor große
Herausforderungen. Dieser Lehrgang für Pädagoginnen und Pädagogen soll eine Antwort auf diese neuen
Herausforderungen sein. Friedenspädagogik hilft uns, zumindest den Frieden im Kleinen zu erhalten“. Auch Initiator
Kinder- und Jugendanwalt Reumann sieht die Weiterbildung für PädagogInnen als einen Schlüssel im
Rahmen der Gewaltprävention und Friedensbildung: „Frieden ist eine komplexe Angelegenheit. Deshalb müssen
schon Kinder im Umgang mit Konflikten adäquat geschult werden. PädagogInnen sind dabei wichtige MultiplikatorInnen“.
Sechs Module (30 EC), Start im Juli 2016
Der viersemestrige, berufsbegleitende Lehrgang richtet sich an PädagogInnen, die lehrend und betreuend
in Horten, Kindergärten und Schulen mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Er umfasst 6 Module im Ausmaß
von insgesamt 30 EC; zwei Module finden auf Burg Schlaining statt, vier an der Pädagogischen Hochschule Eisenstadt.
Die Weiterbildung fokussiert auf regionale und globale Aspekte von Frieden, wobei neben theoretischem Hintergrundwissen
großer Wert auch auf Praxis und den Austausch der TeilnehmerInnen untereinander gelegt wird. Der Lehrgang
ist für vorerst 25 TeilnehmerInnen konzipiert, angesprochen sind PädagogInnen aus ganz Österreich.
Von Konfliktkompetenz bis zur internationalen Friedenspolitik
Die Themen umfassen Konflikt, Konfliktkompetenz und Konfliktlösungsmodelle, Sonderformen von Gewalt
und Gewaltprävention sowie das Konzept der Neuen Autorität. Vermittelt werden Fachwissen über die
Grundlagen globaler Friedenspädagogik, fachliche, inhaltliche und didaktische Kompetenzen für die eigenständige
Gestaltung von friedenspädagogischen Lehr- und Lernprozessen sowie deren kritische Reflexion und Dokumentation,
ebenso Kompetenzen zu Menschen- und Kinderrechten und Verständnis für internationale Friedenspolitik,
Akteure und Organisationen.
Internationale Expertise
„Die PädagogInnen brauchen fundiertes Hintergrundwissen, das wir mit diesem Lehrgang vermitteln können“,
ist Lehrgangsleiterin Ursula Gamauf-Eberhardt MA überzeugt. Den internationalen Background und die nötige
Expertise garantiert die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der UNESCO und der OSZE, eingeladen
sind auch ExpertInnen der Universitäten Klagenfurt und Graz, vom Institut für Neue Autorität, vom
Bolzmanninstitut für Menschenrechte, vom Verein „Safer Internet“ sowie der PH Burgenland, der Kinder- und
Jugendanwaltschaft und vom Friedensinstitut Schlaining. Für PH-Rektor Walter Degendorfer, der die PH auch
als Unterstützungssystem für die burgenländischen Schulen und Kindergärten sieht, ist es „nur
konsequent, angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen mit diesem Lehrgang rasch zu reagieren“.
Das unterstreicht auch ÖSFK-Vorstand Christine Teuschler; hier komme die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit
den Bildungsinstitutionen zum Tragen: „Es ist wichtig, in Netzwerken zu arbeiten“.
Der Lehrgang startet im Rahmen der Sommerakademie des ÖSFK bzw. der Sommerhochschule der PH Burgenland zum
Thema „Religion und Konflikt“ vom 3. bis 8. Juli 2016.
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