43.744 Wohnungsverkäufe mit einem Gegenwert von 8,5 Mrd. Euro im Jahr 2015
Amstetten (remax) - Der Wohnungsmarkt in Österreich lieferte 2015 abermals ein Rekordjahr: 43.744 Wohnungen
wurden im Amtlichen Grundbuch verbüchert. Das sind um +13,5% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014. Der Wert
der gehandelten Wohnungen stieg dabei um eine ganze Milliarde Euro auf 8,5 Mrd. Euro. Das sind um +14,1% mehr als
im Jahr 2014.
Dies berichtet RE/MAX, Österreichs größtes Immobilien-Experten-Netzwerk, im RE/MAX ImmoSpiegel
für Eigentumswohnungen für das Gesamtjahr 2015. Die Bereitstellung der Daten erfolgt von IMMOunited –
Roland Schmid, in Form der Kaufvertragssammlung. Diese Statistik-Daten umfassen alle in ganz Österreich tatsächlich
verkauften und verbücherten Wohnungen und nicht wie bei allen anderen Veröffentlichungen nur Stichproben
oder Angebotspreise.
„Alle Bundesländer verzeichnen bei der Anzahl und beim Wert der gehandelten Wohnungen Zuwächse, aber
auf einem niedrigeren Niveau als ein Jahr zuvor. Auf Bezirksebene ist diese positive Stimmung nicht mehr überall
zu finden. Auch die Preisanstiege bei Eigentumswohnungen sind 2015 – wie von uns prognostiziert – in weiten Teilen
des Landes moderat ausgefallen und lagen im Österreich-Schnitt nur geringfügig über der Inflationsrate“,
erläutert der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard Reikersdorfer, MBA.
Jede vierte Wohnung kostet unter 102.000,- Euro
Die Auswertung der Kaufverträge zeigt, dass 2015 ein Viertel aller gehandelten Wohnungen in Österreich
weniger als 102.000,- Euro kostete. Die teuersten 25% aller verkauften Wohnungen belaufen sich auf mindestens 240.000,-
Euro. Damit sind die Preise an der Grenze zum unteren Viertel um +7,4% gestiegen, an der zum oberen dagegen nur
um +1,1%. Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung in Österreich 175.171,- Euro und damit um +2,5% mehr als
2014.
Die Preissteigerung im unteren Preissegment hat u.a. damit zu tun, dass derartige – meist kleinere Wohnungen –
auch gerne als Ersatz für Sparbuch und Aktien, also als Anlage, gekauft werden. Die Nachfrage ist weiterhin
gut, das Angebot zu gering und daher steigen die Preise.
Im Fünf-Jahres-Vergleich sind damit die typischen Preise der Eigentumswohnungen bundesweit um +34,8% gestiegen.
Dabei hat das untere Preisviertel um +45,7% zugelegt, die Mitte um +36,8% und das obere Viertel um +30,4%. Besonders
an Preis und Wert haben seit 2010 die Wohnungen in Wien (+47,8%), Oberösterreich (+37,6%) und im Bundesland
Salzburg (+37,5%) zugelegt.
Wohnungen werden kaum mehr kleiner
Das Phänomen, dass die Wohnungen statistisch gesehen kleiner werden, hat sich massiv eingebremst: Der
Rückgang von 67,6 m² (2014) auf 67,1 m² (2015) ist beinahe vernachlässigbar. Zum Vergleich:
2010 war die typische verkaufte Wohnung noch 76 m² groß, also um 11% größer als 2015. „Natürlich
werden die einzelnen Wohnungen an sich nicht kleiner, aber kleine Wohnungen werden tendenziell kürzer behalten
und im selben Zeitraum öfter verkauft als große,“ erklärt Managing-Director von RE/MAX Austria,
Mag. Anton Nenning und, „eine große Familienwohnung ist meist eine Lebensentscheidung. Eine Single-Wohnung
dagegen wechselt häufiger den Besitzer. Anleger-Wohnungen, die ja meistens auch kleiner sind, werden oft nicht
ewig behalten, sondern sind tendenziell Handelsware. Dazu kommt noch, dass bei Neubauten natürlich versucht
wird, effizient geschnittene kleinere Wohneinheiten anzubieten. Dies kommt dem demografischen Trend Richtung Single
und den Preiserfordernissen der Käufer entgegen.“
Wien
In der Bundeshauptstadt wurde die Hälfte aller 2015 verbücherten Wohnungen mit Kaufpreisen von 121.500,-
Euro bis 276.315,- Euro gehandelt.
2015 waren es in Wien 12.435 Eigentumswohnungen im Gesamtwert von 2,87 Mrd. Euro. Ein Viertel aller Wohnungen
kostete laut RE/MAX ImmoSpiegel weniger als 121.500,- Euro und ein Viertel mehr als 276.315,- Euro. Der Schnitt
für eine Eigentumswohnung lag in Wien bei 204.496,- Euro.
An der Grenze zum unteren Preisviertel stiegen die Wohnungspreise um +12,5%, dagegen sanken sie an der oberen Preisviertel-Grenze
um -1,3%. Über alle gehandelten Wiener Wohnungen brachte das im Schnitt einen leichten Preis-Anstieg um +1,4%.
Dass dabei auch die Wohnungsgrößen eine enorme Bandbreite zeigen, versteht sich von selbst: Typischerweise
ist eine 2015 verkaufte Wiener Wohnung 65,5 m² groß. 2010 lag dieser Wert noch bei 74,7 m².
Auf den Quadratmeter umgerechnet kostete 2015 eine Wohnung in Wien 3.384,- Euro und damit um +0,6% mehr als 2014.
Dies ist insofern erstaunlich, als im Fünf-Jahres-Vergleich der typische Quadratmeterpreis in Wien um +52,4%
nach oben gegangen ist.
Wie so oft, sind auch hier die Preis-Entwicklungs-Tendenzen durchaus unterschiedlich und mit sozialpolitischer
Sprengkraft: Während sich die Preise der teuersten 25% Wohnquadratmeter seit 2010 „nur“ um +45,2% nach oben
bewegt haben, hat das billigste Viertel aller Wohnquadratmeter um +72,4% zugelegt.
„Die Frage nach leistbarem Wohnungseigentum muss weiter gestellt werden. Nur darauf zu verweisen, wer nicht kaufen
kann, soll mieten und zwar lebenslänglich, ist langfristig nicht zielführend. Denn Pensionisten, die
Miete bezahlen müssen, sind wesentlich stärker von Pensionskürzungen betroffen als jene, die im
Eigentum wohnen. Und dass unser Pensionssystem langfristig aufgrund der Bevölkerungsüberalterung zumindest
vor einer spannenden Herausforderung steht, bestreitet ja wohl niemand im Kern, höchstens im Umfang“, meint
Reikersdorfer.
Aktuell, also 2015, lag die Hälfte aller Quadratmeterpreise für Wiener Wohnungen demzufolge zwischen
2.596,- und 4.158,- Euro, jeweils ein Viertel darüber und ein Viertel darunter.
Die Lage ist der preisbestimmende Faktor (Bezirksübersicht)
Die typischen Quadratmeterpreise liegen wie erwartet am höchsten in Wien 1, nämlich bei 8.315,- Euro
(+11,2%). Jeder vierte Wohnungs-Quadratmeter im ersten Wiener Gemeindebezirk liegt erstmals im fünfstelligen
Bereich. Er kostete laut der Research-Abteilung von RE/MAX Austria 11.477,- Euro und somit mindestens mehr als
doppelt so viel wie in jedem anderen Wiener Bezirk. Aber auch die billigsten Ecken in der Inneren Stadt waren immer
noch 4.867,- Euro pro Quadratmeter wert.
Auf den Rängen zwei bis fünf der teuersten Wiener Wohnbezirke nach dem typischen Quadratmeterpreis gab
es 2015 massive Verschiebungen:
Alsergrund (9.) ist mit 4.620,- Euro pro Quadratmeter von Rang fünf auf Rang zwei gesprungen. Wieden (4.)
folgt auf Platz drei mit 4.509,- Euro. Dahinter und bereits neben dem Stockerl auf Rang vier mit 4.351,- Euro Döbling
(19.) und mit 4.306,- Euro der Bezirk Neubau (7.) auf Rang fünf.
Die günstigsten Wohnflächen gibt es neuerdings nicht mehr in Simmering (11.), sondern in Favoriten (10.)
mit 2.343,- Euro und in Rudolfsheim-Fünfhaus (15.) mit 2.596,- Euro pro Quadratmeter. Simmering liegt nach
dem Quadratmeterpreis auf Platz 21 der 23 Wiener Bezirke hinter Brigittenau (20.) und Floridsdorf (21.).
In acht Wiener Bezirken sind die typischen Quadratmeterpreise gefallen, nämlich in Margarethen (5.), in Neubau
(7.), der Josefstadt (8.), in Favoriten (10.), Hernals (17.), Döbling (19.) und eben im 20. und im 21. Bezirk.
Wertzuwächse am Quadratmeterpreis gab es in allen anderen Bezirken, am stärksten in Simmering (11.) und
Meidling (12.) mit +30,3 und +20,4%, gefolgt von Wieden (4.) mit +14,6% und Innere Stadt (1.) mit +11,2%.
Die Tendenzen der Wiener Wohnungspreise
Der durchschnittliche Preis für eine Wohnung lag laut RE/MAX ImmoSpiegel im 1. Bezirk bei 706.644,- Euro
und bei 126.437,- Euro in Rudolfsheim-Fünfhaus (15.), alle anderen Bezirke lagen dazwischen. In 13 Bezirken
liegen die Preise der gehandelten Wohnungen über dem Vorjahr, in zehn darunter. Am meisten haben die typischen
Wohnungspreise in Liesing (23.) und Döbling (19.) nachgegeben (jeweils um -12,7%), gefolgt von Josefstadt
(8.) und Neubau (7.). Preiskorrekturen im einstelligen Prozentbereich gab es in Wieden (4.), Mariahilf (6.), Hietzing
(13.), Hernals (17.), Floridsdorf (21.) und Donaustadt (22.).
Massiv zugelegt haben die durchschnittlichen Wohnungspreise in Meidling (+36,3%) und in Simmering (+32,3%) gefolgt
von Favoriten (10.) mit +16,7%.
Insbesondere im 10. und im 12. Bezirk ist der höhere Wohnungspreis eine unmittelbare Folge von wesentlich
größeren Wohnungen: Die Flächen der neu erworbenen Wohnungen sind dort um beinahe ein Drittel größer
als im Jahr zuvor.
Highlights aus den Bundesländern
Salzburg als teuerste Landeshauptstadt wieder vor Innsbruck
Die Preise der Wohnungen in den Landeshauptstädten im Vergleich:
Die Wohnungspreise haben laut RE/MAX ImmoSpiegel seit 2010 vor allem in Wien (+47,8%) und in Salzburg (+47,1%)
massiv zugelegt. Auf Rang drei der Zugewinner-Liste finden wir die NÖ-Metropole St. Pölten (+44,4%) und
erst auf Rang vier den Spitzenplatzhalter des Vorjahres, Innsbruck-Stadt, mit immerhin +38,5%.
Die teuersten Wohn-Bezirke außerhalb von Wien
liegen in Tirol, Vorarlberg und Salzburg: Im Bezirk Kitzbühel kostete 2015 eine Wohnung im Schnitt 322.429,-
Euro und damit um beinahe 50.000,- Euro mehr als 2014, wohingegen im Bezirk Landeck (2014 knapp die Nr. 1) die
Wohnungspreise statistisch um -17.700,- Euro nachgegeben haben und somit bei 259.737,- Euro liegen.
Der teuerste Fleck im Ländle ist nicht mehr Feldkirch: Eine typische Wohnung im Bezirk Bludenz schlägt
sich mit 219.559,- Euro zu Buche. Damit liegt auch der Pongau (Zell am See und Saalfelden) als führende der
Salzburger Statistik mit 218.107,- Euro pro Wohnung bundesweit nur mehr auf Platz vier.
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BURGENLAND hat den höchsten prozentuellen Mengenzuwachs bei Wohnungskäufen
Das Burgenland beendete das Jahr 2015 mit einer sensationellen Steigerungsrate von +45% an Wohnungsverkäufen.
Die Ausgangsbasis 2014 war allerdings bescheiden. Ende 2015 waren somit 438 Wohnungsverkäufe verbüchert.
Der Wert dieser Eigentumswohnungen belief sich auf 40,1 Mio. Euro, ein Plus von mehr als die Hälfte im Vergleich
zu 2014!
Mehr als jeder dritte burgenländische Wohnungskauf fand in Eisenstadt (Stadt & Umgebung & Rust) statt.
Zusammen mit den Bezirken Neusiedl und Mattersburg kommt das Gebiet sogar auf mehr als drei Viertel aller burgenländischen
Wohnungseigentümerwechsel.
In Eisenstadt (inkl. Umgebung und Rust) kostete eine Wohnung typischerweise 87.188,- Euro, im Bezirk Mattersburg
65.185,- Euro und im Bezirk Neusiedl 116.037,- Euro. Der Landesschnitt lag bei 82.455,-Euro und damit um +5,1%
über dem Vorjahr.
Im Fünf-Jahres-Vergleich hat sich das Burgenland hervorragend entwickelt: Insgesamt eine Wertsteigerung bei
den Wohnungen um +48,6%, getragen vor allem von den Bezirken Eisenstadt (+31,0%), Mattersburg (+75,1%) und Neusiedl
(+119,7%).
KÄRNTEN um 5,5 Prozent mehr Wohnungs-Eigentümer-Wechsel dank gesunkener Preise
2015 legte Kärnten mit 2.481 verbücherten Wohneinheiten zahlenmäßig im Vergleich zu 2014
noch einmal zu und das nach einer regelrechten Explosion des Wohnungshandels von 2013 auf 2014 um plus 50%. Der
Wert der verkauften Eigentumswohnungen stieg im Vergleich zu 2014 um weitere +2,6% auf Rekordhöhe, nämlich
insgesamt auf 396,7 Mio. Euro.
Die Kärntner Wohnungspreise liegen im Mittel bei 144.722,- Euro und damit um -4,5% unter 2014, aber über
2013.
Der dominierende Markt bei den Wohnungskäufen ist mit 38,5% Anteil die Stadt Klagenfurt. 2015 wurde hier ein
Rückgang an Käufen um -6,4% verzeichnet. Den Preisen hat das aber nicht geschadet, im Gegenteil:
+3,4%, also 153.320,- Euro als typischer Wohnungspreis in der Lindwurmstadt.
Für Villach Stadt & Land dokumentierten die RE/MAX-Experten 644 Käufe, um +17,5% mehr als zuvor.
Der Durchschnittspreis lag dort bei 158.334,- Euro (-1,2%).
Für den Bezirk Spittal/Drau mit 306 neuen Wohnungseigentümern wird ein Preis/Wohnung von 134.460,- Euro
angegeben, das entspricht einem Rückgang von -15,7%.
Als typische Wohnungspreise für Feldkirchen wurden 110.517,- Euro ausgewiesen, für Hermagor 99.039,-
Euro, für Klagenfurt Land 186.412,- Euro, für St. Veit 98.548,- Euro, für Völkermarkt 90.440,-Euro
und für Wolfsberg 83.625,- Euro, aber leider alle Bezirke mit mehr oder weniger starker negativer Preistendenz.
Völlig durchmischt dagegen der Fünf-Jahres-Vergleich: Der Landesschnitt liegt bei +17,6% Wertsteigerung
pro Wohneinheit. Die Bezirksergebnisse: Feldkirchen +24,4%, Klagenfurt +22,7%, Villach Stadt & Villach Land
mit einer Rekordsteigerungsrate von gemeinsam +34,4%, Völkermarkt immerhin noch +17,1%, Klagenfurt Land (+2,6%)
und St. Veit mit (+4,3%) nur noch im einstellig positiven Bereich. Dagegen wenig rosig die Ergebnisse für
Hermagor (-2,9%), Spittal (-3,7%) oder gar Wolfsberg (-10,5%).
NIEDERÖSTERREICH: +12% mehr Wohnungen im Land der Einfamilienhäuser
In Niederösterreich wurden 2015 um 530 Wohnungen mehr neuen Eigentümern grundbücherlich zugeordnet
als 2014. In Summe 4.789, also um +12,4% mehr. Das entsprach einem Gegenwert von 725,6 Mio. Euro. Damit liegt NÖ
laut RE/MAX ImmoSpiegel bei den Verbücherungen dem Wert nach auf Rang sechs und der Anzahl nach auf Rang fünf
im Bundesländer-Ranking.
Der Durchschnittspreis einer „blau-gelben“ Wohnung lag 2015 bei 140.247,- Euro, um +4% über 2014. Die Preis-Bandbreite
für eine Eigentumswohnung ist jedoch enorm: 36.195,- Euro im Bezirk Gmünd und 191.371,- Euro in Wien-Umgebung
(Klosterneuburg, Purkersdorf, Schwechat), 190.588,- Euro im Bezirk Mödling, 170.167,- Euro in Korneuburg oder
160.608,- Euro im Bezirk Baden.
Damit ist das Wohnungs-Preisgefälle in Niederösterreich wieder ein wenig steiler geworden, die Spreizung
zwischen Speckgürtel und Randgebiete größer.
Die wichtigsten Wohnungsbezirke und ihre typischen Preise:
Mödling führt laut RE/MAX ImmoSpiegel die Mengenstatistik mit 785 Wohnungen an und verzeichnet einen
Preisanstieg von +8,6%. Wien-Umgebung folgt mit 701 Wohnungskäufen bei absolut stabilen Preisen, dahinter
Baden mit 609 Einheiten und plus 1,3% Wertzuwachs.
Korneuburg auf Rang vier mit 362 Wohnungen und einem Preisplus von 0,9%. Tulln mit 226 Einheiten auf Rang fünf
verzeichnete im Vorjahr rückläufige Preise (-12,4%).
Die größten Preis-Veränderungen nach oben verzeichneten neben Waidhofen/Thaya, Lilienfeld und Zwettl
(drei Bezirke mit nur 39, 36 und 23 Wohnungsverkäufen 2015), der Bezirk Mistelbach mit +28,1% und Krems Stadt
& Land mit 21% Zuwachs. Die Landeshauptstadt liegt mit +13,3% Wertsteigerung auf Rang drei vor Amstetten &
Waidhofen/Y. (+11,5%) und Wr. Neustadt (Stadt & Land) +10,2%. Mödling folgt mit +8,6%, vor St. Pölten-Land
mit +6,3% und Korneuburg mit +0,9%.
Nach unten gingen die Wohnungspreise in den Bezirken Hollabrunn (-15,6%), Gänserndorf (-9,6%), Melk (-8,3%),
Neunkirchen (-6,4%) und Bruck/Leitha (-6,1%) sowie in Scheibbs, Gmünd und Horn.
Im Fünf-Jahres-Vergleich haben die Bezirke Mistelbach (+76,7%), Stadt und Land Krems (+56,9%), Tulln (+49,8%),
die Landeshauptstadt (+44,4%) und Mödling (+39,6%) deutlich zugelegt. Im Landesschnitt gingen laut RE/MAX-Experten
die blau-gelben Wohnungspreise seit 2010 um +34,8% nach oben.
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OBERÖSTERREICH: größter Zuwachs an verkauften Wohnungen unter allen Bundesländern
Für 5.279 Wohnungseinheiten verzeichneten die Grundbuchsgerichte in Oberösterreich 2015 neue Eigentümer
und damit um +1.151 mehr als 2014. Diese Steigerung (+27,9%) ist Österreich-Rekord und liegt sogar vor der
Wohnungshochburg Wien, die es 2015 „nur“ auf 1.055 Mehrverkäufe brachte.
Damit arbeitete sich Oberösterreich zum drittwichtigsten Wohnungshandelsplatz (nach Wien und Steiermark) vor.
Der Gegenwert dieser Wohneinheiten betrug dabei 897,3 Mio. Euro oder +29,2%.
Der typische Wohnungskäufer bezahlte laut RE/MAX Research in Oberösterreich im Schnitt 160.029,- Euro
für seine Eigentumswohnung, um +3,6% mehr als 2014 und +37,6% mehr als 2010.
Knapp ein Viertel der OÖ-Wohnungen wurden in der Landeshauptstadt Linz gekauft: 1.254 Einheiten entsprechen
23,8% der Landesmenge. 633 Wohnungen waren es in Linz-Land, 618 in Vöcklabruck, 582 in Gmunden und 401 in
Stadt & Land Wels. Auf Rang sechs folgt Stadt & Land Steyr (309), vor Urfahr-Umgebung (265), Grieskirchen
(262), Braunau (232) und Ried mit 198 Wohnungskäufen.
Der typische Preis lag in Linz bei 175.774,- Euro und damit um -12.513,- Euro unter dem Vorjahr und das obwohl
die typische Größe von 69,7 m² wieder auf 73,3 m² gestiegen ist. Die Linzer Quadratmeterpreise
haben laut Statistik nämlich nachgegeben und zwar um -9,9%.
Die Hälfte aller Linzer Wohnungen ging um einen Kaufpreis zwischen 121.637,- Euro und 228.725,- Euro an neue
Eigentümer, ein Viertel kostete weniger, ein Viertel dagegen mehr.
2015 haben die Wohnungspreise in Linz-Land um +16.708,- Euro zugelegt und notieren bei 162.572,- Euro. Der Bezirk
Vöcklabruck hat sich auf 191.241,- Euro gesteigert (+14,3%). Dagegen sind die Bezirke Gmunden auf 138.658,-
Euro (-2,7%) und Wels auf 130.613,- Euro (-11,4%) pro Eigentumswohnung zurückgefallen.
In diesen fünf Städten und Bezirken Oberösterreichs erfolgten 2015 ziemlich exakt zwei Drittel aller
Wohnungseigentums-Transaktionen, in den anderen neun Bezirken das restliche Drittel.
Die Fünf-Jahres-Wertkurve ging in den Top-5-Wohnungs-Bezirken durchwegs nach oben: in Vöcklabruck um
+73,5%, in Wels um +45%, in Gmunden um +39,8%, in Linz-Land um +23,8% und in Linz um +18,5%.
Die aktuellen Wohnungspreise im Vergleich zu 2014 in allen anderen Bezirken Oberösterreichs sortiert nach
der Anzahl der Wohnungskäufe:
Steyr (Stadt & Land) 175.639,- Euro (+28,7%), Urfahr Umgebung 183.314,- Euro (+7,7%), Grieskirchen 137.348,-
Euro (+21,8%), Braunau 131.279,- Euro (+22,9%), Ried/Innkreis 137.584,- Euro (+2,9%), Kirchdorf/Krems 136.029,-
Euro (+6,1%), Schärding 158.057,- Euro (+16,8%), Perg 163.553,- Euro (+20,9%), Eferding 178.056,- Euro, Rohrbach
98.001,- Euro und Freistadt 122.134,- Euro pro Eigentumswohnungseinheit.
SALZBURG: moderate Zuwächse im einstelligen Prozent-Bereich
Im Land Salzburg wurden 2015 um 200 Wohnungen mehr gekauft als 2014, nämlich insgesamt 3.973 Einheiten
(+5,3%). Das war den Käufern in Summe 890,9 Mio. Euro (+7,9% im Vergleich zu 2014) wert. 60,8% aller gehandelten
Wohnungen finden sich in der Stadt Salzburg und dem Flachgau.
In St. Johann wurden um +11,9% mehr Wohnungen verbüchert als 2014, in Salzburg-Umgebung um +9,3%, das macht
für den Pongau 470 Einheiten und für den Flachgau 858 Wohnungen. Der Pinzgau hält sich mit 718 Wohnungskäufen
relativ konstant (+1,1%).
Die Preisentwicklung der Salzburger Wohnungswelt ist für Salzburger Verhältnisse völlig unspektakulär:
222.438,- Euro kostete laut RE/MAX Research 2015 eine Wohnung in der Stadt, um +7,6% mehr als 2014. Knapp dahinter
der Bezirk Zell am See mit 218.107,- Euro pro Wohnung (+4,5%). Auf Rang drei der Wohnungspreise im Land an der
Salzach der Flachgau mit 213.128,- Euro für eine Wohneinheit und +11,8%-Wertsteigung von 2014 auf 2015 – diese
ist die höchste im Bundesland. Gerade nicht mehr auf das Podest geschafft hat es der Tennengau mit 177.747,-
Euro je Wohnung. Er verzeichnete als einziger einen Preis-Rückgang. Der Pongau meldet für eine typische
Eigentumswohnung 170.700,- Euro (+ 0,7%) und der Lungau 127.757,-Euro (zum Vorjahr ein Anstieg um 3.031,- Euro).
Im Fünf-Jahres-Vergleich haben lt. RE/MAX ImmoSpiegel die Wohnungspreise im Bundesland Salzburg um +37,5%
angezogen. Dabei bestehen drei Gruppen: Die Leader sind Stadt und Land Salzburg mit je +47,1% Wertsteigerung. Die
Verfolgergruppe besteht aus den Bezirken St. Johann (+30,2%) und Zell am See (+29,0%). Das Ranking beenden die
Bezirke Hallein mit einer Steigerung von +11,6% und Tamsweg mit +10%.
STEIERMARK weiterhin vorne
Der mengenmäßig zweitwichtigste Wohnungsmarkt hinter Wien war 2015 wieder die Steiermark. Mit 6.591
Verkäufen, um +17,7% mehr als 2014, verteidigten die Steirer den Stellenwert ihres Wohnungsmarkts als zweitwichtigsten
nach Wien und noch vor Oberösterreich. Der Gesamtverkaufswert kletterte 2015 um 190,4 Mio. Euro, also um mehr
als ein Viertel, auf 914,3 Mio. Euro.
Die landesweiten Wohnungspreise legten 2015 im Schnitt um +6,1% zu. Dafür sind vor allem Graz mit +6,6%
und Graz-Umgebung mit +3,5% Wertzuwachs verantwortlich. Mehr als die Hälfte aller steirischen Wohnungskäufe
passierten in der Landeshauptstadt, zusammen mit Graz-Umgebung waren es 2015 sogar knapp mehr als zwei Drittel
aller steirischen Wohnungseigentums-Übertragungen. Genau im Landesschnitt lagen die Preissteigerungen in Deutschlandsberg,
darüber in Leibnitz (+8,5%) und in Weiz (+23,2%), darunter in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld (+5,3%),
Liezen (+3,4%), Murtal und Südoststeiermark (jeweils +0,7%).
Negativ zeigte sich die Wohnungs-Preisentwicklung in den Bezirken Bruck-Mürz (-4,1%), Leoben (-2,3%), Murau
(-8,0%) und Voitsberg (-3,9%).
In der Stadt Graz kostete eine typische Wohnung 145.998,- Euro, also nur 71,3% des Wertes einer vergleichbaren
Wohnung in Wien. Die Preis-Bandbreite in Graz: Ein Viertel aller Wohnungen lag preislich unter 98.000,- Euro, ein
weiteres Viertel über 187.000,- Euro und die verbleibende Hälfte aller Wohnungen lagen preislich genau
dazwischen.
Die durchschnittliche in Graz gekaufte Wohnung war 60,7 m² groß und somit um 4,8 m² kleiner als
in Wien. Aber trotzdem: Die Quadratmeterpreise in Graz lagen 2015 mit 2.406,- Euro noch immer knapp eintausend
Euro unter jenen von Wien.
Dies wohl auch deshalb, weil der Wiener Wohnungsboom von Graz nicht in vollem Umfang mitgetragen wurde: Seit 2010
stiegen die Grazer Wohnungspreise um +24,7%, die der gesamten Steiermark um +31,7%.
Die Bandbreite der Wohnungspreise pro Quadratmeter in Graz: Ein Viertel unter 1.735,- Euro und ein Viertel über
3.027,- Euro, die restlichen 50% finden sich dazwischen.
TIROL beim Wert der Wohnungsverkäufe nur hinter Wien
Tirol schaffte es neben der Bundeshauptstadt als einziges Bundesland mit seinen Wohnungskäufen die Milliardengrenze
zu knacken. 1,15 Mrd. Euro waren die 2015 verbücherten Tiroler Wohnungen wert, um fast eine Viertelmilliarde
mehr als die steirischen.
5.038 Wohnungen wechselten dafür die grundbücherlichen Eigentümer, um +14,6% mehr als 2014.
1.462 Wohnungen wurden in Innsbruck-Stadt und 1.156 in Innsbruck-Land verkauft. Das sind 51,9% aller Tiroler Wohnungskäufe.
Die Bezirke Kufstein mit 704, Kitzbühel mit 464 und Schwaz mit 450 Wohnungen liegen da schon deutlich dahinter.
Beinahe alle Bezirke haben mengenmäßig zweistellig zugelegt, nur Innsbruck-Stadt und Kitzbühel
bilden die Ausnahme: Sie liegen knapp hinter dem Jahr 2014.
Die typischen Wohnungspreise haben sich 2015 in Tirol auf hohem Niveau konsolidiert, mit -0,3% im Landesschnitt.
Gestiegen sind die Wohnungspreise in den Bezirken Kitzbühel (+18,1%), Reutte (+9,4%) und Lienz-Osttirol (+7,4%).
Beinahe stabil waren sie in der Stadt Innsbruck (+2,3%), Innsbruck-Land und Kufstein (je +0,7%). Gefallen sind
die Wohnungspreise in den Bezirken Schwaz (-5,6%), Landeck (-6,4%) und Imst (-13,0%).
Eine typische Wohnung kostete den RE/MAX-Experten zufolge 2015 in Innsbruck 221.344,- Euro, in Innsbruck-Land 202.145,-
Euro, im Bezirk Kitzbühel 322.429,- Euro und in den Bezirken Imst, Kufstein und Schwaz zwischen 170.655,-
und 172.450,- Euro.
Landeck hat die Titel „Teuerste Wohnungs-Ecke in Tirol“ und „Teuerster Wohnungsbezirk außerhalb von Wien“
aus 2014 wieder an Kitzbühel zurückgegeben.
Die günstigsten Wohnungen in den Tiroler Alpen gibt es in Lienz-Osttirol, im Schnitt um 138.544,- Euro und
um 150.241,- Euro im Bezirk Reutte (Außerfern).
Innsbruck hat insofern noch eine Besonderheit aufzuweisen, als die Preisbandbreite bei den Quadratmeterpreisen
relativ gering ist: Die Hälfte aller Wohnungen kostete pro Quadratmeter in der Landeshauptstadt zwischen 2.951,-
und 4.548,- Euro (ein Viertel mehr und ein Viertel weniger). Damit war der Preis-Unterschied innerhalb der wichtigsten
Hälfte, nämlich der mittelpreisigen Wohnungen, nur 54% – die Auswahl an unterschiedlich teuren und billigen
Wohnungen ist also nicht besonders ausgeprägt. Zum Vergleich: In anderen wichtigen Tiroler Bezirken liegen
diese Preisunterschiede zwischen den Grenzen zum ersten und vierten Viertel der Preis-Skala bei 76% (Innsbruck-Land),
90% (Kitzbühel) oder 81% (Kufstein), der Tiroler Landesschnitt bei 95%.
Die Frage nach der Wertsteigerung einer Tiroler Wohnung seit 2010 ist einfach beantwortet: Ein Viertel. Genaugenommen
+25,7% haben die typischen Wohnungspreise in Tirol zugelegt. Ins Gewicht fallen statistisch allen voran die Stadt
Innsbruck mit +38,5%, gefolgt von den Bezirken Kitzbühel (+31,4%), Kufstein (+22,8%) und Innsbruck-Land mit
+21,4%. Aber auch Bezirke mit weniger Wohnungskäufen, nämlich Reutte mit +36,5% Wertsteigerung und sogar
Landeck mit +50,8% haben die Preisnadel nach oben getrieben.
VORARLBERG verkauft deutlich mehr Wohnungen als Kärnten
Während Vorarlberg 2014 nur um hauchdünne vier Wohnungen mehr als Kärnten verbücherte,
schaffte es das Land am Bodensee 2015 einen Vorsprung von 239 Wohnungen herauszuarbeiten.
2.720 Wohneinheiten, um 365 mehr als 2014, wurden von Jänner bis Dezember 2015 im Ländle verbüchert.
Das sind +15,5% mehr als im Jahr zuvor. Der Gegenwert belief sich auf 616,7 Mio. Euro, dies entspricht einer Steigerung
von +23,7%.
Die Wertsteigerungen pro Wohnung sind im Vergleich zur jüngeren Vergangenheit moderat ausgefallen: Während
die RE/MAX Auswertung für den Bezirk Feldkirch nur +2,6% ergab, waren es für die Bezirke Dornbirn +6%,
Bregenz +8,2% und Bludenz +12,6%. Im Landesschnitt bedeutet dies im Vergleich zu 2014 +6,6%.
Die Steigerung im Fünf-Jahres-Vergleich liegt für Eigentumswohnungen im Bundesland bei +22,8%. Dabei
entwickelten sich die vier Vorarlberger Bezirke seit 2010 bemerkenswert parallel. Plus 18,4% in Bregenz und +25,7%
in Dornbirn sind das Minimum und das Maximum an Preis- und Wertsteigerung. Bludenz mit +23,8% und Feldkirch mit
+24,4% liegen dazwischen.
In Euro betrugen die typischen Wohnungspreise 2015 in Feldkirch 210.343,- Euro, in Dornbirn 212.734,- Euro, in
Bregenz 218.097,- Euro und in Bludenz 219.559,- Euro, ein in Österreich einzigartiger Gleichklang an Preisen
zwischen den Bezirken eines Bundeslandes.
Nur die Intensität der Immobiliengeschäfte ist in den Vorarlberger Bezirken wirklich unterschiedlich:
Während Bregenz 988, Feldkirch 773 und Dornbirn 643 Wohnungskäufe im Jahr 2015 meldeten, verzeichnete
Bludenz nur 316 Wohnungskäufe.
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