"Rekord" von 1951 hält Bundespräsident Körner / Salzburger Wahlergebnisse
häufig entgegen dem bundesweiten Trend
Salzburg (lk) - Am 24. April findet die 13. Bundespräsidentenwahl in Österreich statt. Bisher
gab es zwölf Bundespräsidentenwahlen, bei denen das Volk entscheiden durfte - die erste 1951. Richard
Lugner ist mit 83 Jahren und 169 Tagen (am Wahltag) der älteste Kandidat, der jemals angetreten ist. Robert
Jungk war bei der Wahl 1992 mit 78 Jahren und 350 Tagen zweitältester Kandidat, also fast fünf Jahre
jünger. Zudem ist Lugner seit dem Tod von Freda Meissner-Blau auch der älteste noch lebende Kandidat.
Irmgard Griss ist mit 69 Jahren und 193 Tagen die mit Abstand älteste Kandidatin. Freda Meissner-Blau war
1986 als zweitälteste Kandidatin mit 59 Jahren und 54 Tagen mehr als zehn Jahre jünger. Demgegenüber
war Gertraud Knoll 1998 mit 39 Jahren und 133 Tagen die bisher jüngste Bundespräsidentenkandidatin. Heide
Schmidt war bei ihrer ersten Kandidatur 1992 mit 43 Jahren und 150 Tagen die zweitjüngste. Norbert Hofer ist
mit 45 Jahren und 53 Tagen am Wahltag 2016 der drittjüngste und jüngste männliche Kandidat. Die
Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp hat statistisches Material und "Kuriositäten"
zu den bisherigen Bundespräsidentenwahlen in Österreich zusammengestellt.
Mit 68,3 Jahren liegt das Durchschnittsalter der Kandidatinnen und Kandidaten deutlich über denen der letzten
Wahlen. Nur 1957 und 1963 waren die Kandidaten mit 71,1 bzw. 70,1 Jahren älter. Ohne Hofer würde das
Durchschnittsalter 2016 mit 72,9 Jahren an der Spitze liegen.
Alter der Bundespräsidenten
Der älteste Bundespräsident zum Zeitpunkt des Amtsantritts war Theodor Körner, der am 21. Juni 1951
78 Jahre und 58 Tage alt war. Nur Lugner könnte im Falle seiner Wahl diesen "Rekord" brechen. Körner
war auch der älteste Präsident im Amt und starb kurz vor Ende seiner ersten Amtszeit im Alter von 83
Jahren und 255 Tagen. Lugner wäre beim Amtsantritt bereits älter, nämlich 83 Jahre und 270 Tage
alt.
Rudolf Kirchschläger und Thomas Klestil waren bei Amtsantritt mit 59 Jahren und 110 bzw. 246 Tagen die jüngsten
Präsidenten.
Alle Kandidatinnen und Kandidaten der Bundespräsidentenwahlen bis 1986 sind bereits verstorben. Außer
Thomas Klestil und Robert Jungk leben dagegen noch alle Bewerberinnen und Bewerber ab den Wahlen 1992.
Salzburger Wahlergebnisse entgegen dem Bundestrend
Ginge es nach den Salzburger Wählerstimmen, wären die Wahlen fast immer anders ausgegangen:
1951 wäre neben Heinrich Gleißner nicht Theodor Körner, sondern Burghard Breitner in die Stichwahl
gekommen, womit Körner gar nicht Bundespräsident hätte werden können. Und auch in der Stichwahl
stimmten mehr Salzburgerinnen und Salzburger für Gleißner als für Körner.
1957 wäre Wolfgang Denk und nicht Adolf Schärf Bundespräsident geworden.
1963 wurde zwar wie bundesweit für eine Wiederwahl von Schärf gestimmt. Aber wäre 1957 Denk Bundespräsident
geworden, hätte es 1963 wahrscheinlich eine andere Kandidatenauswahl gegeben.
1965 wäre Alfons Gorbach und nicht. Franz Jonas zum Bundespräsidenten gewählt worden.
1971 erreichte trotz Antritts des amtierenden Präsidenten Franz Jonas Kurt Waldheim in Salzburg mehr Stimmen.
1974 hätte Alois Lugger statt Rudolf Kirchschläger die Wahl gewonnen, was sich ebenso wie schon 1963
auch auf die Wiederwahl 1980 ausgewirkt hätte.
1986, 1992 und 1998 hätten die Wahlen auf Landesebene gleich wie auf Bundesebene geendet.
2004 wäre Benita Ferrero-Waldner statt Heinz Fischer Bundespräsidentin geworden. Für die Wiederwahl
2010 hätte es dann wie 1963 und 1980 wahrscheinlich eine andere Kandidatenzusammenstellung gegeben.
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