Bohuslav: Engagement im Wissenschaftsbereich bringt eine Milliarde Euro an Wertschöpfung
Wr. Neustadt/St. Pölten (nlk) - Am 04.04. wurden im Rahmen einer Pressekonferenz im Technologie- und
Forschungszentrum Wiener Neustadt exklusive Einblicke in die spannende Welt der Raumfahrt und deren spezifischen
Herausforderungen geboten. Dabei spannte sich der thematische Bogen von der Ausbildung der Luft- und Raumfahrttechniker
an der Fachhochschule Wiener Neustadt bis hin zu aktuellen Forschungsprojekten. Neben Landesrätin Dr. Petra
Bohuslav informierten dabei auch Dr. Carsten Scharlemann von der Fachhochschule Wiener Neustadt, Dr. Norbert Gamsjäger
von der Aerospace and Advanced Composites GmbH (AAC), Dr. Max Kowatsch, Präsident des Vereins zur Förderung
der Österreichischen Weltraumindustrie sowie ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki.
„Niederösterreich ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen eine Wissenschaftsachse aufzubauen, die von Wieselburg,
über Krems, Tulln, die ISTA in Klosterneuburg bis hierher nach Wiener Neustadt reicht“, so Landesrätin
Bohuslav. Dass wir hier richtig investieren, zeige auch eine aktuelle Umfrage, so Bohuslav. „81 Prozent der Niederösterreicherinnen
und Niederösterreicher sagen, Wissenschaftsförderung ist eine wichtige Aufgabe der Landespolitik, 93
Prozent der Befragten zeigen sich an der Wissenschaft generell sehr interessiert, 82 Prozent sind der Meinung,
dass Wissenschaft unser Leben leichter, gesunder und angenehmer macht. Dies ist ein klarer Auftrag, hier in diesem
Bereich weiter zu investieren“, erinnerte die Landesrätin.
„Die Technopolstandorte sind im Bundesland Niederösterreich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, pro Jahr werden
etwa 685 Millionen Euro an Wertschöpfung an allen vier Technopolstandorten generiert. Das bedeutet auch einen
Beschäftigungseffekt, es sind mehr als 9.000 Menschen direkt an diesen Technopolstandorten beschäftigt“,
so Bohuslav. Es hat sich hier in Wiener Neustadt durch die Unternehmer, durch die Bildungseinrichtungen und die
Forschungsinstitute etwas entwickelt, was uns weit über die Grenzen bekannt macht. Hier arbeiten Forschungseinrichtungen,
Unternehmen und Bildungseinrichtungen ganz eng zusammen. Die Partner hier sind die Fachhochschule Wiener Neustadt,
die Firma FOTEC, AAC etc., so Bohuslav. Das gesamte Engagement im Wissenschaftsbereich bringe eine Milliarde Euro
an Wertschöpfung nach Niederösterreich, dadurch würden 11.500 Arbeitsplätze abgesichert, führte
die Landesrätin aus.
Dr. Carsten Scharlemann, Leiter des Studiengangs „Aerospace Engineering“, legt bei der akademischen Ausbildung
einen Fokus auf aktuelle Projekte für High-Tech-Unternehmen und fordert dabei höchste Qualitätsstandards:
Ein Highlight im Rahmen der Ausbildung sei die geplante „Technopol-Rakete“. Die Studentinnen und Studenten der
Fachhochschule werden hier Raketen entwerfen und dabei auf Technologie der Forschungseinrichtungen aus dem TFZ-Technologie-
und Forschungszentrum Wiener Neustadt setzen.
Geschäftsführer Dr. Norbert Gamsjäger sagte: Die Prüfung von Materialien und Bauteilen werde
immer wichtiger. Eine wichtige Technologie sei in diesem Zusammenhang der 3D-Druck. Diese Technologie werde zunehmend
für viele Branchen nutzbar, speziell metallverarbeitende Betriebe in Österreich würden hier umfassend
profitieren.
Ein Mann, dem die Raumfahrt ganz besonders am Herzen liegt, ist RUAG Space Austria Geschäftsführer Dr.
Max Kowatsch, der auch Präsident des Vereins zur Förderung der österreichischen Weltraumindustrie
ist, meinte: Die Raumfahrt braucht vor allem gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Produkte im Weltraum
sind ungeschützt Eine attraktive Quelle für solche Mitarbeiter ist die Fachhochschule Wiener Neustadt.
Der zunehmende Zeitdruck bei Entwicklungen steigert aber auch die Wichtigkeit von Kooperationen mit regional ansässigen
Unternehmen. Hier finden wir kompetente und zuverlässliche Partner, auf die wir langfristig setzen können.
„Verantwortlich für die Umsetzung des niederösterreichischen Technologieprogramms ist seit dem Start
im Jahr 2004 die Wirtschaftsagentur ecoplus“, sagte ecoplus-Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki. „Wie
die Erfolge zeigen, ist es uns gelungen, Bedingungen zu schaffen, die die Kreativität fördern und langfristige
Partnerschaften zwischen Forschung, Bildung und Wirtschaft ermöglichen“, so Miernicki. Gerade bei High-Tech-Themen
mit hohen Anforderungen an die Qualität und die Zuverlässigkeit der Partner sei es wichtig, seitens des
Landes Niederösterreich geeignete Rahmenbedingungen zur Verfügung zu stellen.
Der Technopol Wiener Neustadt hat sich in den letzten Jahren zu einem international erfolgreichen und viel beachteten
„Hot-Spot“ im Bereich der Raumfahrt entwickelt. Hier werden zum Beispiel Materialtests für die ESA (The European
Space Agency) durchgeführt, Antriebe für Mikro-Satelliten entwickelt und mit der NASA und heimischen
High-Tech-Unternehmen an neuen Technologien gearbeitet.
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