Gemeinsame Wertschöpfungsanalyse des Landestourismusreferates, der Kärnten Werbung
und der Wirtschaftskammer: Tourismus bringt 1,7 Mrd. Euro ins Land.
Klagenfurt (wkk) - Eine klare Bestätigung bringt eine umfassende Untersuchung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft
in Kärnten durch Andrea Klinglmair und Markus Bliem vom IHS, die am 04.04. von Tourismusspartenobmann Helmut
Hinterleitner und Kärnten Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse vorgestellt wurde: Neben den
Tourismuserlösen, die durch Gästeübernachtungen und Tagesgäste erzielt werden, wurden auch
die Freizeitausgaben der Einheimischen betrachtet. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat demzufolge eine zumeist
unterschätzte Wirkung auf Arbeitsmarkt und Einkommen in Kärnten. Fast 50.000 Menschen leben in Kärnten
von Jobs, die direkt oder indirekt vom Tourismus und der Freizeitwirtschaft abhängen, wovon fast 90 Prozent
durch die Konsumausgaben von Gästen aus dem Ausland bzw. aus anderen österreichischen Bundesländern
finanziert werden. In Kärnten hängt nahezu jeder fünfte Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Tourismus
ab; im ländlichen Raum, beispielsweise in den Oberkärntner Tourismusregionen, sogar jeder dritte Arbeitsplatz.
Kärnten-Werber Kresse: „Das bestätigt unsere Ansicht, dass die Tourismuswertschöpfung in Kärnten
selbst in den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich gewachsen ist und einen wesentlichen Impulsgeber
für die gesamte Kärntner Wirtschaft darstellt. Auch wenn die Übernachtungszahlen mit dieser Entwicklung
nicht Schritt halten konnten, zeigt die Analyse auf, dass Kärnten einer der zentralen Player unter den österreichischen
Tourismusregionen ist. Für die Kärnten Werbung stellen die Ergebnisse eine Bestätigung des eingeschlagenen
Weges dar, wertschöpfungsintensive Produkte und Themen wie zum Beispiel den Alpe-Adria-Trail zu forcieren.“
Auch in der Frage, wieviel Geld der Tourismus nach Kärnten bringt, schneidet die Branche stark ab: Neben der
Exportwirtschaft, die in Kärnten rund eine Milliarde Handelsbilanzüberschuss aufweist, stellt der Kärntner
Tourismus mit einem positiven Reisebilanzsaldo von etwa 660 Millionen Euro eine der beiden zentralen Säulen
der heimischen Wirtschaft dar. Tourismussprecher Hinterleitner: „Unsere Branche ist also der zweitgrößte
Devisenbringer Kärntens und hat nicht nur eine enorme Bedeutung als Gastgeber, sondern gewährleistet
auch die gut ausgebaute Infrastruktur für die Freizeitbeschäftigungen der Einheimischen.“
Dazu kommen noch Steuereffekte von knapp 1,4 Mrd. Euro, die an die Gemeinden, das Land Kärnten, an den Bund
– und von diesem im Wege des Finanzausgleichs wieder großteils zurück nach Kärnten – fließen.
In Summe macht die Tourismus- und Freizeitwirtschaft etwa 15 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung und
etwa 17,6 Prozent der Gesamtbeschäftigung Kärntens aus. Hinterleitner ist mit den Ergebnissen der Analyse
zufrieden: „Wenn wir über Tourismus sprechen, werden wir in Zukunft über die gesamtwirtschaftliche Wertigkeit
sprechen.“
Kresse: „Die Studie bestätigt deutlich, dass man zwischen tourismusrelevanten Freizeitinfrastruktureinrichtungen
und Freizeiteinrichtungen für Einheimische unterscheiden muss. Nichts desto trotz muss es eine enge Zusammenarbeit
zwischen den Tourismusverbänden und Gemeinden in der Entwicklung von Freizeitinfrastruktur für alle Zielgruppen
geben.“
|