Schweizer Botschafter Christoph Bubb bei LH Kaiser

 

erstellt am
15. 04. 16
11:00 MEZ

Insgesamt 40. Antrittsbesuch beim Landeshauptmann – Gespräch über aktuelle Themen Kärntens, der Schweiz und der EU
Klagenfurt (lpd) - Der Botschafter der Schweiz, Christoph Bubb, machte am 14.04. seinen Antrittsbesuch bei Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. „Ich freue mich sehr, Sie in Kärnten begrüßen zu können und heiße Sie herzlich willkommen“, so Kaiser. Begleitet wurde Bubb vom neuen Kärntner Honorarkonsul für die Schweiz, Steuerberater Marcus Roth, und Konsul Thomas Wagner von der Schweizer Botschaft in Wien.

In einem sehr freundschaftlich geführten Gespräch wurden vor allem politische und wirtschaftliche Fragen thematisiert. Ebenfalls am Gespräch nahm Landesamtsdirektor Dieter Platzer teil. Der Landeshauptmann erwähnte erfreut, dass dies der 40. Besuch eines Botschafters im Laufe seiner bisherigen Amtsperiode sei. Kaiser erwies sich als guter Kenner der Schweiz, u.a. hat er auch schon einen Marathonlauf in Zürich absolviert. Auch über Marcel Koller und die Aussichten für die Fußball-Europameisterschaft wurde gesprochen. Vieles in der Schweiz sehe er sehr positiv, wie etwa die Vielsprachigkeit, so Kaiser.

Der Landeshauptmann schilderte die schwierige finanzielle Situation infolge der Milliarden-Haftungen des Landes und gab sich zuversichtlich, dass das Problem bewältigbar sei. Weiters wies er auf die vielen Stärken des Landes hin und nannte in diesem Zusammenhang die hohe Maturantenrate sowie die Entwicklungschancen im Bereich der Bildung, den hohen Stellenwert von Technologie, Forschung und Entwicklung sowie die grenzüberschreitenden Möglichkeiten im Alpen-Adria-Raum. Er informierte über die vorbildhafte Bewältigung des Flüchtlingsstromes in Kärnten im letzten Jahr und betonte, dass nunmehr Maßnahmenkataloge zur positiven Bewältigung für den Fall der Zunahme des Flüchtlingsstromes notwendig seien. Vor allem müsse der Schwerpunkt darauf gelegt werden, dass jene, die hier Asyl erhalten, auch Integration erfahren und somit positive Zukunftsperspektiven erhalten, so Kaiser.

Der Botschafter erwähnte, dass die Zuwanderung und die Personen-Freizügigkeit auch für die Schweiz ein wichtiges Thema sei. Die Schweiz wachse jedes Jahr und der Ausländeranteil liege bei 25 Prozent. Mit der EU werde es im Sommer, nach dem Volksentscheid der Briten zum Verbleib in der EU, diesbezügliche Gespräche geben. Die Schweiz müsse auch viele EU-Normen übernehmen, was dort gerne als „autonomer Vollzug“ bezeichnet werde. Wie Kaiser lobte auch Bubb das duale Bildungssystem und die Notwendigkeit nicht nur akademischer, sondern auch guter fachberuflicher Ausbildung und die Kombinationsmöglichkeit, wie sie etwa durch „Lehre mit Matura“ gegeben ist.

Der Landeshauptmann sagte, dass angesichts der enormen Herausforderungen gesamteuropäische Lösungen notwendig seien. Auch müsse die Entwicklungszusammenarbeit mit Ländern außerhalb Europas neu überdacht und stärker bei der Bekämpfung der Ursachen von Konfliktherden angesetzt werden.

Nach dem Gespräch wurden Gastgeschenke ausgetauscht. Der Botschafter trug sich in das Gästebuch des Landes ein. Er zeigte sich von der Landschaft Kärntens begeistert.

Die Schweiz und Österreich arbeiten traditionell in vielen Bereichen, wie Dienstleistungen für Staatsbürger im Ausland, Wirtschafts- und Finanzfragen, Bildung, Forschung und Innovation, sowie Kultur eng zusammen. Sie kooperieren auch im multilateralen Bereich , etwa bei den Vereinten Nationen, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und im Europarat.

Mit September 2014 hat der neue Schweizerische Botschafter in Österreich, Christoph Bubb, seine Arbeit in Wien aufgenommen. Bubb wurde 1952 in Winterthur/ZH geboren, schloss später sein Rechtsstudium an der Universität Zürich ab und erwarb das Anwaltspatent des Kantons Zürich. Überdies besitzt er einen Masterabschluss (LL.M.) der London School of Economics. 1982 trat er in den Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA ein. 1989 erfolgte die Versetzung als 1. Mitarbeiter nach Bagdad. 1991 wurde er nach Berlin, dann nach Bonn versetzt, wo er 1992 zum Botschaftsrat ernannt wurde.

Von 1995 bis 1999 war er als Botschaftsrat in Washington tätig. Ab 1999 war er diplomatischer Sektionschef in der Politischen Abteilung I, verantwortlich für Westeuropa und Nordamerika. 2001 ernannte ihn der Bundesrat zum Vizedirektor und 2003 zum Stellvertretenden Direktor der Direktion für Völkerrecht. Im Jahr 2006 fungierte er als Generalsekretär der 29. Internationalen Rotkreuzkonferenz. 2007 erfolgte die Versetzung als Generalkonsul nach New York. Von Oktober 2010 bis August 2014 war er als Missionschef in Islamabad für Pakistan und Afghanistan zuständig. Botschafter Bubb ist verheiratet mit Regula Bubb und hat zwei erwachsene Kinder.

 

 

 

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