"Durch Vernetzung und Zusammmenarbeit mit rumänischen Behörden zu nachhaltigen
Lösungen kommen"
Bukarest/Bregenz (vlk) – Zur Überbrückung der Winterzeit wurden für notreisende Roma insgesamt
50 Notschlafstellen im Kaplan-Bonetti-Haus in Dornbirn und bei der Caritas in Feldkirch zur Verfügung gestellt.
Nach der Schließung dieser Stellen legt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker im Rahmen ihrer Zuständigkeit
den Fokus darauf, Rumänien dabei zu unterstützen, dass die Roma-Kinder im Herkunftsland in die Schule
gehen.
"Auf das Recht der Kinder auf Unversehrtheit und das Recht der Erwachsenen, ihre Würde zu wahren, ist
vorrangig Rücksicht zu nehmen" – unter dieser Prämisse wurden in den vergangenen viereinhalb Monaten
50 Notschlafplätze in Vorarlberg geschaffen. Sie wurden vor allem für besonders Schutzbedürftige
– wie etwa Mütter mit minderjährigen Kindern eingerichtet und genutzt. Begleitet wurde die Maßnahmen
von zwei Sozialarbeiterinnen im Ausmaß einer jeweiligen Halbtagsstelle, um Regeln zu kommunizieren und Eskalationen
zu vermeiden. Insgesamt wurden dafür 96.000 Euro aus dem Sozialfonds verwendet.
In weiterer Folge wird nun – als ein wesentliches Ergebnis der Rumänienreise einer Vorarlberger Delegation
– in der Kinder- und Jugendhilfe der Ansatz weiterverfolgt, die nationale Strategie Rumäniens unterstützt,
Kindern den Schulbesuch in Rumänien zu ermöglichen, so Landesrätin Wiesflecker: "Mitzuhelfen,
dass Kinder in Rumänien in die Schule gehen, ist der nachhaltigere Ansatz, als sie lediglich bei uns unterzubringen.
Bildung ist der Schlüssel, um der Vererbung der Armut zu entkommen."
Derzeit wird in einer Arbeitsgruppe, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat, geklärt, welche rechtlichen
Möglichkeiten gegeben sind. Dabei ist man auch in Kontakt mit rumänischen Behörden bezüglich
Schulpflicht und Rückführungsmöglichkeiten. Wie schon bisher zeigt sich dabei: die schnellen einfachen
Lösungen gibt es nicht.
Parallel arbeiten weitere Arbeitsgruppen, die ausgehend von den Erkenntnissen der Informationsreise nach Rumänien
eingerichtet wurden. Diese befassen sich mit der Vernetzung im Bereich Sicherheit unter Vorsitz von Landesrat Erich
Schwärzler, mit Hilfsprojekten vor Ort unter Vorsitz von Landesrat Johannes Rauch sowie mit der Koordination
von Städten und Gemeinden im Umgang mit Notreisenden unter Vorsitz von Bürgermeisterin Andrea Kaufmann.
Die Ergebnisse werden bis Ende Juni zusammengeführt.
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