Wien (ifes) - Wie IFES-Geschäftsführerin Eva Zeglovits am 13.04. in der "ZIB2" im Gespräch
mit Armin Wolf ausgeführt hat, zeigen Analysen einer aktuellen IFES Umfrage zur Bundespräsidentenwahl:
Mehr als jeder Vierte ist noch unentschlossen, wem er bei der Wahl seine Stimme geben wird. Selbst bei denjenigen,
die bereits eine Präferenz für einen Kandidaten / eine Kandidatin haben, ist bei einem erheblichen Anteil
die Entscheidung noch nicht gefestigt. Den TV-Duellen und -Diskussionen kommt in diesem Kontext eine hohe Bedeutung
zu: Einen große Mehrheit sieht sich zumindest einige der TV-Duelle und –Diskussionen an, und etwa die Hälfte
findet diese hilfreich für die Entscheidungsfindung.
70% sind der Meinung, dass das Rennen um die Hofburg noch nicht entschieden ist. Das macht den Wahlkampf spannend
bis zum Schluss. Wenn das Rennen als knapp empfunden wird, ist dies ein Nährboden für strategisches Wählen.
Gerade die Konstellation mit dem 2. Wahlgang lässt hier strategische Überlegungen zu.
Wiewohl Bundespräsidentenwahlen nicht denselben Stellenwert haben wie etwa Nationalratswahlen, kann man doch
davon ausgehen, dass die Wahlteilnahme diesmal hoch sein wird. Schon jetzt haben sich etwa 2/3 der WählerInnen
entschieden, „ganz sicher“ zur Wahl zu gehen. Dieser Anteil kann bis zur Wahl noch um einige Prozentpunkte ansteigen.
Besonders hoch ist die Teilnahmebereitschaft bei älteren Menschen, besonders niedrig bei jüngeren mit
niedriger Bildung. Das liegt u.a. daran dass bei den älteren Menschen die „Wahlnorm“, also das Gefühl,
Wählen gehen ist eine Pflicht, deutlich stärker ausgeprägt ist als bei jüngeren: 67% der Personen
über 60 Jahren stimmen der Aussage „In der Demokratie ist es die Pflicht jedes Bürgers, sich regelmäßig
an Wahlen zu beteiligen“ sehr zu (Note 1 auf einer Skala von 1 bis 5), bei den unter 40jährigen ohne Matura
hingegen nur 46%.
Zur Methode:
IFES hat von 4.4. bis 8.4. eine Umfrage unter n=900 Personen durchgeführt (online und telefonisch). Thema
der Umfrage war Wahlbeteiligung bei der Bundespräsidentenwahl. Die Grafiken mit den Ergebnissen stehen auf
der Website von IFES zum Download zur Verfügung. Umfragen, die das Wahlergebnis prognostizieren, können
strategisches Wählen beeinflussen, daher sieht das IFES so kurz vor der Wahl davon ab, solche Prognosen zum
Wahlausgang zu publizieren.
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