Hohe auszeichnung für grazer weltraumforscher
München/Graz/Wien (öaw) - Christian Möstl, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Grazer Institut
für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, erhält kommende Woche
als einer von vier Jungforschern den Arne Richter Preis, der von der European Geosciences Union (EGU) jährlich
an herausragende junge Wissenschaftler verliehen wird.
Aufhorchen ließ Möstl 2015 als Erstautor einer Nature-Studie, deren Resultat zukünftige Weltraumwetter-Prognosen
deutlich verbessern soll. „Sonnenstürme können destruktive Auswirkungen auf technische Einrichtungen
inner- und außerhalb der Erdatmosphäre haben. Trifft ein Sonnensturm auf das Erdmagnetfeld, können
in der Folge nicht nur Nordlichter auftreten, sondern auch Satelliten außer Kontrolle geraten oder es kommt
sogar zu weitflächigen Stromausfällen. Deshalb nimmt die Verbesserung ihrer Vorhersagen in der Weltraumforschung
eine zentrale Rolle ein“, erläutert Möstl. „Ich freue mich sehr über diesen Preis, der jährlich
weltweit an nur vier Personen in den gesamten Geowissenschaften vergeben wird.“
Nach seinem Physik-Studium an der Universität Graz begann Möstl mit der Arbeit am IWF und an der Uni
Graz, wo er in mehrere EU- und FWF-Projekten eingebunden war und vor allem die Entstehung und Ausbreitung von Sonnenstürmen
untersuchte. Ein Marie-Curie-Stipendium führte ihn ein Jahr lang nach Amerika, wo er am Space Science Laboratory
der University of California in Berkeley und am NASA Jet Propulsion Laboratory die ersten Auslandserfahrungen sammelte.
Wieder zurück in Österreich vertiefte er seine Studien über die Echtzeit-Vorhersage von Sonnenstürmen.
Ausgezeichnet wird Möstl nun für sein besonderes Engagement in der Erforschung koronaler Massenauswürfe
der Sonne, deren 3D-Struktur und Ausbreitung in der Heliosphäre sowie deren Auswirkungen auf die Erde. Der
Arne Richter Preis wird dem Grazer Forscher im Rahmen der EGU-Generalversammlung überreicht, die vom 17. bis
22. April in Wien stattfindet. Neben Möstl werden insgesamt rund 20 IWF-WissenschaftlerInnen mit Vorträgen
und Posterpräsentationen bei dieser Konferenz vertreten sein.
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