Mehr Steuerfairness für Betriebe ist aber nur durch Vorgehen auf europäischer, besser
noch globaler Ebene erreichbar und darf keinesfalls zu mehr Bürokratie führen
Brüssel/Wien (pwk) - „Die Europäische Union ist dem Ziel nach mehr Transparenz für Steuerpraktiken
wieder ein Stück näher gekommen“, kommentiert Wirtschaftskammer- Präsident Christoph Leitl den am
12.04. von EU-Kommissar Jonathan Hill vorgelegten Richtlinienvorschlag für mehr Transparenz bei multinationalen
Unternehmen. „Die Wirtschaftskammer steht voll hinter dem Anliegen der EU, Steuerschlupflöcher zu beseitigen.
Faire Steuerbedingungen für alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe sind eine wichtige
Voraussetzung für mehr Steuergerechtigkeit.“
Festzuhalten ist aber auch, dass sämtliche Maßnahmen nicht in neue Bürokratie für die Betriebe
ausarten dürfen und dass nationale Alleingänge unbedingt vermieden werden müssen. „Echte Erfolge
lassen sich nur bei einem gemeinsamen europäischen, besser noch bei einem gemeinsamen globalen Vorgehen erreichen“,
betont Leitl. Ohne eine globale Regelung würde die Veröffentlichung dieser Informationen auf einen erheblichen
Wettbewerbsnachteil für österreichische Unternehmen hinauslaufen und letztendlich den Standort Österreich
beeinträchtigen.
Bei den nun vorliegenden Vorschlägen für eine länderspezifische Berichterstattung, dem sogenannten
„County-by-Country“-Reporting, ist es aus Sicht der WKÖ unverzichtbar, dass Rechtssicherheit und der Schutz
von Firmendaten gewahrt bleiben. Sensible Daten könnten den europäischen Finanzbehörden nur unter
Zusicherung eines absoluten Geheimnisschutzes zur Verfügung gestellt werden. Wichtig ist zudem, dass es für
die österreichischen Betriebe durch die Aufbereitung der Firmendaten für die Finanzbehörden nicht
zu zusätzlichen administrativen Kosten kommt. Leitl: „Die österreichische Wirtschaft wird im weiteren
EU-Gesetzwerdungsprozess darauf achten, dass es hier nicht zu neuen bürokratischen Belastungen für die
Betriebe kommt.“
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