Saisonstart in der MAK-Expositur Geymüllerschlössel

 

erstellt am
14. 04. 16
11:00 MEZ

Geymüllerschlössel lädt zu Konzertmatineen Schubters Meisterzyklen und eröffnet die Ausstellungsreihe MAK ART SALON mit Clegg & Guttmann
Wien (mak) - Vom 1. Mai bis 4. Dezember 2016 ist das Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf, die einzige öffentlich zugängliche Sommerresidenz der Empire- und Biedermeierzeit in Österreich, jeweils sonntags wieder für BesucherInnen geöffnet. Zum Saisonstart laden die vom österreichischen Bariton Wolfgang Holzmair arrangierten Konzertmatineen "Die schöne Müllerin" und "Winterreise" in das historische Ambiente des Biedermeier-Juwels. Einen spannungsreichen Diskurs zur Verortung von Raum, Zeit und Historie eröffnet die neue Ausstellungsreihe MAK ART SALON ab 25. September 2016. Zum Auftakt der Reihe untersucht das Künstlerduo Clegg & Guttmann mit seiner Intervention "Biedermeier reanimiert" Modelle des Interieurs, die sich in die Geschichte der Kunst und Gesellschaft des Biedermeier einschreiben. Regelmäßige geführte Rundgänge sowie Schwerpunkte am MAK DAY komplettieren das Programm.

Das Geymüllerschlössel in Pötzleinsdorf wurde nach 1808 im Auftrag des Handelsherrn und Bankiers Johann Jakob Geymüller (1760–1834) als "Sommergebäude" errichtet und blieb bis 1842 in Familienbesitz. Danach wechselte es mehrfach den Eigentümer, bis es 1948 schließlich von der Oesterreichischen Nationalbank an die Republik Österreich verkauft wurde. Den Kaufpreis bezahlte Franz Sobek, der dafür ein lebenslanges Wohnrecht im Schlössel erhielt. 1965 wurde es dem MAK als Außenstelle angegliedert. Neben den permanent ausgestellten 160 erlesenen Alt-Wiener Uhren der Sammlung Franz Sobek ergänzen Empire-und Biedermeiermöbel aus der Möbelsammlung des MAK das wertvolle Gesamtbild des Geymüllerschlössels. Im Park des Lustgebäudes stellen sowohl das skulpturale Ensemble "Der Vater weist dem Kind den Weg" von Hubert Schmalix (1996/1997) als auch James Turrells Skyspace "The other Horizon" (1998/2004) einen zeitgenössischen Aspekt im Dialog mit der Vergangenheit dar.


Programm Geymüllerschlössl 2016

Konzertmatineen Schubters Meisterzyklen
Mit Schuberts Zyklen "Die schöne Müllerin" und "Winterreise" wählte der Bariton Wolfgang Holzmair zwei Meilensteine des Liedschaffens, denen der Textdichter Wilhelm Müller sowie das Motiv des Wandern gemeinsam ist. Während aber der Müllersbursch unbeschwert seine Wanderschaft aufnimmt, die wegen der unglücklichen Liebe zur Müllerin letztlich tragisch endet, betritt der Wanderer der Winterreise die Bühne als bereits Desillusionierter, in die Einsamkeit Getriebener. Somit ist "Die schöne Müllerin" eine in sich geschlossene Erzählung, während die "Winterreise" eine Art Protokoll von Liebesverlust, Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht und Vereinsamung in 24 Stationen darstellt. Das Geymüllerschlössel bietet für diese sehr intimen Gefühlsregungen, die Schubert vor den ZuhörerInnen ausbreitet, genau den richtigen Rahmen. Die feinen, farbigen Klänge des Hammerflügels verbinden sich mit der Singstimme in idealer Harmonie.

"Die schöne Müllerin", Sonntag, 1.5.2016, 11:30 Uhr, Wolfgang Holzmair (Bariton) & Wolfgang Brunner (Hammerflügel)

"Winterreise", Donnerstag, 5.5.2016, 11:30 Uhr, Wolfgang Holzmair (Bariton) & Wolfgang Brunner (Hammerflügel)

Preis (Eintritt und Führung): € 25, Begrenzte TeilnehmerInnenzahl. Freie Sitzplatzwahl. Restkarten sind am Tag des Konzerts ab 11:00 Uhr vor Ort erhältlich. Anmeldung unbedingt erforderlich unter T +43 1 711 36-231 oder marketing@MAK.at.

"MAK ART SALON #01: Clegg & Guttmann. Biedermeier reanimiert"

25.9. – 4.12.2016, Kuratorin: Bärbel Vischer, Kustodin, MAK-Sammlung Gegenwartskunst, Eröffnung: Dienstag, 20.9.2016, 19:00 Uhr

Die seit 2013 mit Unterstützung des DOROTHEUM stattfindende Ausstellungsreihe in der MAK-Expositur Geymüllerschlössel widmet sich ab diesem Jahr der zeitgenössischen Kunst und wird vom MAK DESIGN SALON zum MAK ART SALON. Entsprechend dem programmatischen Ansatz des MAK, angewandte Kunst, bildende Kunst und Architektur interagieren zu lassen, eröffnet die neue Ausstellungsreihe einen spannungsreichen Diskurs zur Verortung von Raum, Zeit und Historie.

Das Künstlerduo Clegg & Guttmann macht mit seiner Intervention "Biedermeier reanimiert" Prozesse sichtbar, die ein Zusammenspiel von verschiedenen Disziplinen entstehen lassen. Das eigens für das Geymüllerschlössel konzipierte Projekt entwickelt sich in mehreren pointierten, eigens beleuchteten und vertonten szenischen Tableaus aus Mobilien, Objekten, Instrumenten und Materialien des Biedermeier, die im Rahmen der Ausstellung in einem dramaturgisch geplanten Rundgang durch die Räume des Geymüllerschlössels aktiviert werden.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, die mit einer ausgewählten Zusammenstellung von Interviews mit Expertinnen kulturelle Codes der angewandten Kunst im Biedermeier nahebringt und aktuelle Stimmungsbilder zwischen Historie und Gegenwart vermittelt, die beide Welten verbinden.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.mak.at

 

 

 

 

 

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