Konsolidierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute im Jahr 2015
Wien (oenb) - Im Jahr 2015 erzielten die österreichischen Kreditinstitute ein positives konsolidiertes
Jahresergebnis in Höhe von 5,2 Mrd EUR. Somit verbesserte es sich verglichen mit dem Jahresergebnis 2014 (623,1
Mio EUR) um 4,6 Mrd EUR. Das Jahr 2014 war allerdings von hohen Wertminderungen von Firmenwerten und anderen immateriellen
Vermögenswerten sowie von hohen Risikovorsorgen im Kreditgeschäft zweier Großbanken maßgeblich
beeinflusst gewesen. Zudem wurde 2015 aufgrund von außerhalb der ordentlichen Geschäftstätigkeit
liegenden Einmaleffekten ein deutlich höherer sonstiger Saldo ausgewiesen.
Die konsolidierten Betriebserträge (ohne Risikovorsorgen) der österreichischen Kreditinstitute betrugen
im Jahr 2015 28,1 Mrd EUR und lagen somit um 2,3 % unter dem Wert der Vergleichsperiode 2014.
Starke Veränderungen gab es vor allem beim Nettozinsergebnis,das als wichtigste Ertragskomponente der österreichischen
Kreditinstitute verglichen mit dem Jahr 2014 einen Rückgang um 5,2 % auf 18,3 Mrd EUR verzeichnete. Negativ
auf die Betriebserträge wirkten sich auch die um 33,6 % auf 619,7 Mio EUR gesunkenen Dividenden und anderen
Beteiligungserträge aus.
Dementgegen steht die Verbesserung des sonstigen betrieblichen Ergebnisses um 94,9 % auf -34,8 Mio EUR. In der
Vergleichsperiode 2014 waren nämlich noch stärkere Belastungen im Zusammenhang mit dem ungarischen Konsumentenkreditgesetz
zur Zwangskonvertierung von Fremdwährungskrediten enthalten gewesen.
Weitgehend stabil geblieben sind das Provisionsergebnis in Höhe von 7,7 Mrd EUR (-0,1 %) sowie der Handelserfolg
in Höhe von 1,4 Mrd EUR (+2,6 %).
Trotz der gesunkenen Betriebserträge wies das konsolidierte Betriebsergebnis (ohne Risikovorsorgen) einen
Anstieg um 18,9 % auf 10,5 Mrd EUR aus.
Deutlich positiv auf das Betriebsergebnis wirkten sich die um 52,2 % auf 1,8 Mrd EUR gesunkenen Abschreibungen
von Vermögenswerten(1) aus. Die Vergleichsperiode 2014 war von den hohen Sonderbelastungen zweier Banken im
Zusammenhang mit Wertminderungen von Firmenwerten und anderen immateriellen Vermögenswerten in Rumänien
bzw. in Russland und Polen geprägt gewesen. Zudem verringerten sich im Jahr 2015 die Verwaltungsaufwendungen
aufgrund der zurückgegangenen Personalaufwendungen um insgesamt 2,0 % auf 15,8 Mrd EUR.
Insgesamt erzielten die österreichischen Kreditinstitute damit ein positives konsolidiertes Jahresergebnis
nach Steuern und Minderheitenanteilen in Höhe von 5,2 Mrd EUR. Dies entspricht einer Verbesserung um 4,6 Mrd
EUR gegenüber der Vergleichsperiode 2014.
Hohe Rückgänge zeigten sich bei den Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, die um 36,2 % auf 4,0 Mrd
EUR sanken. Allerdings waren die Werte der Vergleichsperiode 2014 erneut maßgeblich von zwei Banken beeinflusst
gewesen, die insbesondere hohe Rückstellungsdotierungen für das Kreditgeschäft in Rumänien
bzw. der Ukraine vorgenommen hatten. Ergebnisverbessernd wirkte sich auch der stark gestiegene sonstige Saldo in
Höhe von 2,0 Mrd EUR aus. Dies ist zum einen auf die darin enthaltenen deutlich höheren Beteiligungserträge
in Höhe von 857,8 Mio EUR und zum anderen auf Einmaleffekte zurückzuführen, die nicht der ordentlichen
Geschäftstätigkeit zuzuordnen sind.
Demgegenüber standen die um 171,2 % gestiegenen Verluste aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe
von 485,3 Mio EUR sowie die um 350,4 % auf 708,2 Mio EUR erhöhten Minderheitenanteile.
Hinweis: Das angeführte konsolidierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen des Jahres
2015 in Höhe von 5,2 Mrd EUR basiert auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Presseaussendung
vorliegenden aufsichtsstatistischen Meldedaten. Aus dem Vergleich zu den vom Bankprüfer geprüften IFRS-Jahresabschlüssen,
die zum aktuellen Zeitpunkt erst vereinzelt vorliegen, können sich noch Änderungen ergeben. Ein Hinweis
auf die geprüften Daten des Jahres 2015 wird im Rahmen einer geplanten Presseaussendung mit Daten zum 1. Halbjahr
2016 erfolgen.
(1): Diese Position beinhaltet Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen
Vermögenswerten (inkl. Firmenwerte), Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und Beteiligungen.
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