78,1 % des identifizierten institutionellen Streubesitzes der heimischen Leitbetriebe wird
von internationalen Investoren gehalten
Wien (wienerboerse) - Österreichs führende börsenotierte Unternehmen punkten vor allem international:
Zu rund 78 % kommen ihre institutionellen Investoren aus dem Ausland. Am stärksten investieren US-Anleger
in die Aktien der heimischen Leitbetriebe, mit einem Anteil von 27,65 % (31.12.2014: 24,6 %). An zweiter Stelle
liegen österreichische institutionelle Investoren mit 21,9 % (31.12.2014: 19,1 %). Die heimischen Großanleger
stockten damit ihren relativen Anteil im Jahresvergleich um rund 15 % auf. Den dritten Platz im Ranking der institutionellen
Investoren stellt Großbritannien mit 15,7 % (31.12.2014: 14,7 %), dahinter folgt als drittes europäisches
Land Norwegen mit 7,2 % (31.12.2014: 6,3 %). Dies zeigen die Ergebnisse einer Studie über den Streubesitz
österreichischer prime market-Unternehmen zum Stichtag 31. Dezember 2015, die der Informationsdienstleister
Ipreo im Auftrag der Wiener Börse erstellt hat. Die Studie widmet sich insbesondere der Herkunft und den Motiven
von institutionellen Anlegern.
„Die Ergebnisse unserer jährlichen Investoren-Studie zeigen ganz klar: Internationale Anleger erkennen den
Wert der österreichischen Unternehmen und greifen weiterhin stark zu“, so die Vorstände der Wiener Börse,
Birgit Kuras und Michael Buhl. „Das ist nicht zuletzt auf eine transparente, professionelle Kommunikationspolitik
zurückzuführen. Sehr erfreulich ist, dass auch die heimischen Investoren aufgestockt haben. Die Wiener
Börse unterstützt die Bemühungen der Unternehmen mit internationalen Roadshows bei denen sich die
Unternehmen vor ausgewählten internationalen Investoren optimal präsentieren können.“
Konstante Zuflüsse aus den USA
Die USA ist eines der Länder, in dem Investoren im Laufe des Jahres ihren Anteil an österreichischen
Unternehmen konstant erhöhten. Durch konzentrierte Zukäufe bei einigen Finanztiteln stockten US-Investoren
ihren Anteil an ATX prime Unternehmen 2015 deutlich auf. Bemerkenswert ist, dass die Nachfrage von US-Investoren
2015 nicht nur von großen Investmentfirmen getrieben war. Die Studienergebnisse zeigen, dass Investments
in einzelne Titel einen wesentlichen Einfluss auf die Verteilung hatten. Neben den großen traditionellen
Investmentfirmen kauften auch passive Fondsmanager 2015 stark zu.
Aktiverer Handel, von Risikoaversion getrieben
Norwegen, Frankreich und Deutschland bleiben die führenden kontinentaleuropäischen Investment-Länder
in den ATX prime. Dennoch kam es – mit Ausnahme von Norwegen – bei einigen europäischen Ländern wie Deutschland,
der Schweiz, den Niederlanden, Frankreich und Polen 2015 zu Nettoabflüssen. Auch einige Staatsfonds zogen
Gelder aus dem ATX prime ab. Der Verfall des Ölpreises ebenso wie das Einsetzen der Turbulenzen auf den asiatischen
Märkten dürften wesentliche Faktoren für die Umschichtungen gewesen sein. Auch politische Ereignisse
wie die Flüchtlingskrise, die lockere Geldpolitik und die Zinspolitik der EZB hatten laut Studie Einfluss
auf die Risikoaversion der Investoren.
Für zusätzliche Liquidität sorgten Zuflüsse von alternativen Investoren wie Hedge Fonds und
„deep value”-Investoren. Bei den Investmentstilen sind auch passiv gemanagte Fonds auf dem Vormarsch. Mittlerweile
veranlagen 15,3 % der institutionellen Anleger über einen Index. Die Top-Motivation institutioneller Anleger
für ein Investment in österreichische prime market Aktien bleiben jedoch weiterhin der wachstumsorientierte
(37,1 %) sowie der wertorientierte (33,8 %) Veranlagungsstil.
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