Anschober: Atomprojekt Hinkley Point vor dem Aus

 

erstellt am
25. 04. 16
11:00 MEZ

Einstieg in den europaweiten Atomausstieg kann jetzt gelingen
Linz (lk) - Neuerlich hat der Atomgigant EdF die Investitionsentscheidung für das britischen Atomprojekt Hinkley Point verschoben, vorerst bis in den Sommer. "30 Jahre nach Tschernobyl, 5 Jahre nach Fukushima ist es uns gelungen, die Atomenergie völlig unwirtschaftlich zu machen. Gelingt es uns nun mithilfe der Nichtigkeitsklage gegen die Genehmigung der für HP geplanten Milliardensubvention, das größte Neubauprojekt im Atombereich in Europa zu stoppen - und dafür stehen die Chancen gut - dann könnte dies einen Dominoeffekt schaffen und auch die geplanten Projekte in unserer Nachbarschaft in Temelin, Dukovany, Pacs und Krsko stoppen. Denn ohne Milliardensubventionen ist kein Neubauprojekt mehr umsetzbar“, betont Grün Landesrat Rudi Anschober.

Die von Anschober gegründete "Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg", die von 8 Regionen vor wenigen Wochen gestartet wurde, erfreut sich mittlerweile reger Nachfrage - weitere 7 Regionen haben aktuell bereits um Beitritt angefragt.

Anschober: „Wir wollen die Allianz massiv verbreitern, um der gut organisierten, starken Atomlobby eine starke politische Kraft entgegensetzen zu können. Denn in den nächsten Monaten werden die Weichen über die Zukunft der Atomenergie in Europa gestellt. Wir wollen daher erreichen, dass die EU in der geplanten Energieunion Atomenergie nicht als Klimaschutztechnologie anerkennt, wollen wesentlich durch den Musterfall Hinkley Point durchsetzen, dass Subventionen für Atomenergie von der EU nicht anerkannt und akzeptiert werden und wollen Maßnahmen gegen die drohenden Laufzeitverlängerungen für Uralt-Atomkraftwerke in der EU durchsetzen, zumindest eine verpflichtende grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung und einen Umbau von Euratom von der Atomfördergemeinschaft zur Atomausstiegsgemeinschaft. 129 Reaktoren sind in der EU derzeit in Betrieb, im Durchschnitt sind sie bereits 29 Jahre alt. Die Betreiber planen nun für viele Reaktoren Laufzeitverlängerungen, in Dukovany wurde dies für einen ersten Reaktor unbegrenzt bereits genehmigt. Dafür aber sind die Reaktoren nicht konzipiert, der Weiterbetrieb von Uraltreaktoren um Jahrzehnte erhöht das Risiko. Ein hochgefährliches Experiment, das gestoppt werden muss."

 

 

 

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