Einstieg in den europaweiten Atomausstieg kann jetzt gelingen
Linz (lk) - Neuerlich hat der Atomgigant EdF die Investitionsentscheidung für das britischen Atomprojekt
Hinkley Point verschoben, vorerst bis in den Sommer. "30 Jahre nach Tschernobyl, 5 Jahre nach Fukushima ist
es uns gelungen, die Atomenergie völlig unwirtschaftlich zu machen. Gelingt es uns nun mithilfe der Nichtigkeitsklage
gegen die Genehmigung der für HP geplanten Milliardensubvention, das größte Neubauprojekt im Atombereich
in Europa zu stoppen - und dafür stehen die Chancen gut - dann könnte dies einen Dominoeffekt schaffen
und auch die geplanten Projekte in unserer Nachbarschaft in Temelin, Dukovany, Pacs und Krsko stoppen. Denn ohne
Milliardensubventionen ist kein Neubauprojekt mehr umsetzbar“, betont Grün Landesrat Rudi Anschober.
Die von Anschober gegründete "Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg", die
von 8 Regionen vor wenigen Wochen gestartet wurde, erfreut sich mittlerweile reger Nachfrage - weitere 7 Regionen
haben aktuell bereits um Beitritt angefragt.
Anschober: „Wir wollen die Allianz massiv verbreitern, um der gut organisierten, starken Atomlobby eine starke
politische Kraft entgegensetzen zu können. Denn in den nächsten Monaten werden die Weichen über
die Zukunft der Atomenergie in Europa gestellt. Wir wollen daher erreichen, dass die EU in der geplanten Energieunion
Atomenergie nicht als Klimaschutztechnologie anerkennt, wollen wesentlich durch den Musterfall Hinkley Point durchsetzen,
dass Subventionen für Atomenergie von der EU nicht anerkannt und akzeptiert werden und wollen Maßnahmen
gegen die drohenden Laufzeitverlängerungen für Uralt-Atomkraftwerke in der EU durchsetzen, zumindest
eine verpflichtende grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung und einen Umbau von Euratom
von der Atomfördergemeinschaft zur Atomausstiegsgemeinschaft. 129 Reaktoren sind in der EU derzeit in Betrieb,
im Durchschnitt sind sie bereits 29 Jahre alt. Die Betreiber planen nun für viele Reaktoren Laufzeitverlängerungen,
in Dukovany wurde dies für einen ersten Reaktor unbegrenzt bereits genehmigt. Dafür aber sind die Reaktoren
nicht konzipiert, der Weiterbetrieb von Uraltreaktoren um Jahrzehnte erhöht das Risiko. Ein hochgefährliches
Experiment, das gestoppt werden muss."
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