30 Jahre erfolgreiche Austauschprogramme der Stadt – Jubiläumsausstellung im Museumspavillon
Salzburg (stadt) - Unter dem Motto „Ein Jahr – zwei Jubiläen“ feiert die Stadt Salzburg 2016 das langjährige
Bestehen ihrer erfolgreichen Internationalen Austauschprogramme: Seit 30 Jahren läuft der Austausch für
und mit Bildenden Künstlerinnen und Künstlern mit dem Programm AIR – kurz für „artists in residence“.
Vor zehn Jahren kam als zweite Säule das Wissenschaftsprogramm SIR – scientist in residence – dazu. Zum Auftakt
wurde am Abend des 21.04. die Jubiläumsausstellung im Museumspavillon eröffnet.
Gefeiert wurde gemeinsam mit internationalen Gästen, langjährigen PartnerInnen und 60 Bildern aus 30
Jahren künstlerischem Austausch. Dabei gab es für das Publikum viel zu sehen und ebenso viel zu erfahren:
Kurzweilig moderiert von Stephan Wally, erzählten die Podiumsgäste aus verschiedenen Perspektiven über
ihre Erfahrungen und die Geschichte des Austauschprogramms.
Vielfalt und Vernetzung
Über die stetig wachsende Zahl von künstlerischen Kontakten freute sich Martin Chidiac vom Kulturamt
der traditionsreichen Partnerstadt Dresden. „Gerade jetzt präsentiert der Fotohof den Salzburger Fotografen
Andrew Phelps in einer Ausstellung bei uns in Dresden. Und in der Künstlerpension, wo unsere Gäste während
der Residency wohnen, gibt es mittlerweile ein „Anton-Drioli-Zimmer“. Schon seit 1979 laufe der rege Austausch,
inzwischen verfüge die Stadt Meran bereits über zwei Gastateliers, berichtete Eva Bauer von der Kulturverwaltung
der Partnerstadt Meran.
Dass die Anfänge der heute bestens etablierten Kontakte reichlich kompliziert waren, daran erinnerte Brigitte
Lindner. Als Mitarbeiterin im Salzburger Kulturamt in den 1980er Jahren hat sie den Grundstein für das Austauschprogramm
gelegt: „Für den Kontakt und Austausch mit Dresden war zu dieser Zeit ein hoch aufwendiges politisches Protokoll
notwendig, auch für Meran mussten die internationalen protokollarischen Regeln beachtet werden. Das kann man
sich heute gar nicht mehr vorstellen.“
AIR macht mehr
Martina Greil, Projektleiterin des AIR-Programms in der Kulturabteilung der Stadt, kann das bestätigen.
„Wir arbeiten auf Augenhöhe und Gegenseitigkeit mit allen Partnereinrichtungen zusammen.“ Dabei hat man über
die Jahre auch immer ein „gutes Händchen“ bewiesen:
U.a. war Lena Bosch, damals in Regensburg lebend, eine der ersten Gastkünstlerinnen im Atelier der Stadt im
Künstlerhaus, die nicht zuletzt deshalb heute in Salzburg lebt und zur anerkannten bildenden Szene gehört.
Spannend auch, dass Brigitte Kowanz (Biennale-Vertreterin 2017) schon als junge Künstlerin 1990 als Artist
in Residence ins Stadtatelier eingeladen war, und der Meraner Fotograf Christian Martinelli (derzeit im Fotoforum
West Innsbruck mit seinen „Cube Stories“ in einer Soloschau präsent) hat 2010 in Salzburg gearbeitet.
Wissenschaft denkt ohne Grenzen
Während der Austausch im Bereich Bildende Kunst hauptsächlich über Aufenthalte in Gastateliers
organisiert ist, werden im 2006 eingerichteten Wissenschaftsprogramm SIR vor allem Stipendien vergeben. Dabei kooperiert
die Kulturabteilung mit Salzburger Einrichtungen, die auch für Vernetzung und Öffentlichkeit der „Gastforschung“
sorgen. Partner für die Wissenschaft sind u.a. die Robert Jungk Bibliothek für Zukunftsforschung, das
Stefan Zweig Centre, das gendup Zentrum der Universität, das Literaturarchiv und das Zentrum für Jüdische
Kulturgeschichte. Darüber hinaus wird gemeinsam mit dem Literaturhaus jährlich das H.C. Artmann Stipendium
an einen Stadtschreiber oder eine Stadtschreiberin vergeben.
Die spannende und erfolgreiche Geschichte der Salzburger Austauschprogramme lässt sich übrigens jetzt
auch nachlesen: Zur Ausstellungseröffnung wurde die druckfrische Jubiläumsbroschüre „30 Jahre AIR
/ 10 Jahre SIR. Internationaler Austausch, Vernetzung und Vielfalt“ präsentiert.
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Ein Jahr – zwei Jubiläen. 30 Jahre AIR / 10 Jahre SIR
Jubiläumsausstellung im Museumspavillon (Vogelhaus)
Zu sehen bis 31. Mai 2016
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