Bilanz der Hilfe von SOS-Kinderdorf, die noch Jahre dauern wird!
Innsbruck/Wien/Kathmandu (sos kinderdorf) - Am 25. April 2015 wurde Nepal von einem Erdbeben (Stärke
7,8) erschüttert, gefolgt von einem schweren Nachbeben am 12. Mai 2015. Die traurige Bilanz: Mehr als 8.700
Tote und über 22.000 Verletzte sowie Hunderttausende Menschen obdachlos. In den am meisten betroffenen Gebieten
wurden 90 Prozent der Gebäude zerstört, darunter viele einfach gebaute Hütten und Wohngebäude
armer Familien, sowie Schulen und wertvolle historische Stätten.
Dank stabiler Bauweise gab es bei den zehn bestehenden SOS-Kinderdörfern und angeschlossenen Einrichtungen
kaum größere Schäden - und als Wichtigstes keine Menschenleben zu beklagen. Da SOS-Kinderdorf seit
1972 in Nepal tätig und im Land gut verankert ist, konnten die Verantwortlichen bereits vom ersten Tag an
mit der Nothilfe starten. Die SOS-Kinderdörfer in und um Kathmandu (Sanothimi, Jorpati, Kavre) und das SOS-Kinderdorf
in Pokhara wurden zu wichtigen Zentren der Hilfe.
25 „child friendly spaces“ für 2.000 Kinder
In den ersten Wochen ging es um das Sichern des Überlebens: durch Aufstellen und Verteilen von Zelten, Nahrungsmittel,
Wasser, Kleidung, sowie medizinische Versorgung. Auf dem Gelände der Kinderdörfer wurden Nothilfecamps
errichtet und jeweils bis zu 1.000 Menschen zusätzlich versorgt. Parallel zur diesen raschen Nothilfemaßnahmen
hat SOS-Kinderdorf 25 sogenannte „child friendly spaces“ errichtet und dort 2.000 Kinder tagsüber altersgerecht
betreut – auch als Entlastung für die Eltern, die sich voll und ganz dem Wiederaufbau widmen konnten. Sieben
dieser Kinderzentren waren Anfang 2016 noch in Betrieb.
Hilfe für 15.000 Menschen und Unterstützung für 5.000 Schüler
15.000 Menschen hat SOS-Kinderdorf direkt und unmittelbar unterstützt: durch rasche Nothilfe und Hilfspaketen
mit Kleidung, Haushaltsgeräten, Decken, Matratzen und finanzieller Starthilfe für den Wiederaufbau. 37
Kinder, die ihre Eltern verloren hatten und bei denen auch keine Angehörigen für ihre Betreuung ausfindig
gemacht werden konnten, fanden in den SOS-Kinderdörfern ein neues, bleibendes Zuhause. Als Beitrag zur Bildung
wurden Schulmaterialien verteilt, Schulgeld und Kleidung für besonders bedürftige Kinder zur Verfügung
gestellt – und damit rund 5.000 Schüler/innen erreicht.
Wiederaufbau von 12 Schulen und 320 Familienhäusern.
Als längerfristiges Projekt wird SOS-Kinderdorf den Wiederaufbau von zwölf zerstörten Schulen unterstützen,
sowie von vier Sozialzentren und 320 neuen Häusern für Familien, die alles verloren hatten – vor allem
in den schwer betroffenen Regionen von Sindhupalchok, Dolakha und Bhaktapur. Die Bauarbeiten haben teils begonnen,
wurden aber durch schweren Monsunregen und Erdrutsche sowie politische und wirtschaftliche Probleme verzögert.
Alle Projekte werden aber konsequent vorangetrieben.
Nepal ist ein Schwerpunktland der Auslandshilfe von SOS-Kinderdorf Österreich.
Die drei jüngsten SOS-Kinderdörfer (Dhanghadi, Lumbini, Bharatpur) wurden mit Spenden aus Österreich
erbaut und auch die laufenden Kosten von SOS-Kinderdorf Österreich getragen. Unmittelbar nach dem Beben hat
SOS-Kinderdorf die Menschen in Österreich um Hilfe gebeten – und über 1 Mio. Euro an Spenden bekommen,
die einen Beitrag zur Finanzierung der raschen Nothilfe leisteten, aber auch für langfristige Hilfs- und Wiederaufbauprogramme
dienen.
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