Wien (rk) - Der Wiener Altstadterhaltungsfonds hat in seiner Beiratssitzung vom 19.04. Förderungen in der
Höhe von rund 2,9 Millionen Euro für Restaurierungsmaßnahmen an Bauobjekten beschlossen. „Wenn
man aufmerksam durch die Stadt geht, kann man an einzelnen Objekten die Arbeit des Wiener Altstadterhaltungsfonds
sehen; das Stadtbild präsentiert sich schmuck und gepflegt. Wohnhäuser, Sakralbauten und Kunst am Bau
wurden in den letzten Jahrzehnten detailgetreu restauriert, rekonstruiert oder wiederhergestellt. Das trägt
auch zum Wohlbefinden und Sicherheitsgefühlt der Wienerinnen und Wiener bei“, lobt Wiens Kulturstadtrat Andreas
Mailath-Pokorny die weitsichtige und nachhaltige Tätigkeit des Wiener Altstadterhaltungsfonds.
Secession, Schloss Hetzendorf und Karl-Marx-Hof
Die Wiener Secession gilt heute als Schlüsselbau der Wiener Jahrhundertwende. Als Ausstellungs- und Vereinsgebäude
der gleichnamigen Künstlervereinigung zählt es mit seiner Kuppel aus vergoldetem Eisen („Krauthappel“)
zu den bekanntesten Wiener Wahrzeichen. Im ersten Bauabschnitt werden Fassade und Glasdach instandgesetzt sowie
der Relieffries von Kolo Moser rekonstruiert; dafür werden Mittel aus dem Altstadterhaltungsfonds zur Verfügung
gestellt.
Das Wohnhaus „Zur grünen Schlange“ auf der Josefstädter Straße wird einer Generalinstandsetzung
unterzogen. Für die Fassade wurde finanzielle Unterstützung zugesagt. Das Schloss Hetzendorf zählt
zu den bemerkenswertesten barocken Gartenpalais Österreichs. Hier wird ebenfalls die Fassade restauriert.
Geld fließt auch in Kunst am Bau-Projekte: Das Sgraffito am Gebäude in der Boschstraße 20 (Wien
19) erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und stammt vom Künstler Arthur Hecke. Überholt
werden auch die vier Majolikafiguren am 12. Februar-Platz vor dem Karl-Marx-Hof; sie stehen für Freiheit,
Aufklärung, Fürsorge und Körperkultur und stammen vom Bildhauer Josef Riedl.
Großteil der Förderungen für Sakralbauten
Ein Großteil der Förderungen fließt in die Restaurierung sakraler Bauten: Der östliche
Glockenturm auf der Karlskirche samt Figurenschmuck wird instandgesetzt. Votivkirche wird wie jeden Jahr mit einem
stattlichen Betrag für die Weiterführung der Generalinstandsetzung bedacht. Die Synagoge in der Seitenstettengasse
ist die einzige nach dem Novemberpogrom 1938 erhaltene Synagoge Wiens und eines der Hauptwerke Joseph Kornhäusels.
Der Thoraschrein, der jetzt restauriert wird, weist trotz der Verwüstungen noch die originalen Schreintüren
und die Lünette mit Rosetten und Ziergitter auf. Der Rosenkranzweg um die Weinhauser Pfarrkirche St. Josef
zählt zu den seltenen Stationswegen seiner Gattung. Dessen fünfzehn steinerne Tabernakelpfeiler sowie
die Tabernakel mit den detailliert ausgearbeiteten Reliefs werden nun restauriert.
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