BMin Karmasin und LRin Palfrader nehmen Tiroler Jugendarbeit unter die Lupe
Wien/Innsbruck (lk) - Egal ob Job, Ausbildung, Familie, Mobbing oder Sexualität – die außerschulische
bzw. Offene und Mobile Jugendarbeit animiert junge Menschen nicht nur zur sinnvollen Freizeitgestaltung, sondern
bietet auch Unterstützung in schwierigen Situationen. Davon überzeugte sich Jugendministerin Sophie Karmasin
bei ihrem Tirol-Tag. Gemeinsam mit Tirols Familienlandesrätin Beate Palfrader warf sie einen Blick hinter
die Kulissen der Tiroler Jugendarbeit.
Anlass dazu bot das Jahr der Jugendarbeit. Dieses riefen die Jugendministerin und die österreichischen JugendlandesrätInnen
2016 aus. Das Ziel: Leistungen der außerschulischen Jugendarbeit in das Blickfeld der Öffentlichkeit
rücken. „Die außerschulische Jugendarbeit ist ergänzend zu Familie, Schule oder Vereinen sowie
zur Kinder- und Jugendhilfe ein wichtiges Instrument, um Jugendliche zu stärken und zu fördern. In Tirol
funktioniert das auf vorbildliche Weise“, betonte BMin Karamsin.
Rat und Unterstützung in allen Lebenslagen
Die außerschulische Jugendarbeit arbeitet mit einem sehr niederschwelligen Angebot auf verschiedensten Ebenen,
um möglichst viele junge Menschen zu erreichen. Diesen Ansatz verfolgt auch das Jugendzentrum Z6. Dort trafen
sich BMin Karmasin und LRin Palfrader mit Vorstandsmitgliedern der Plattform Offene und Mobile Jugendarbeit in
Tirol (POJAT) zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch.
„Die außerschulische Jugendarbeit in Tirol bietet insbesondere jungen Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen
befinden, Halt und Unterstützung“, betonte LRin Palfrader und bedankte sich bei allen, die in diesem Bereich
tätig sind, für ihr Engagement: „Vor allem in den Bereichen Integration, interkulturelle Zusammenarbeit
und Gewaltprävention wird in der Offenen und Mobilen Jugendarbeit in Tirol gut gearbeitet und viel geleistet.“
Rund 90 Einrichtungen in ganz Tirol
In Tirol gibt es rund 90 Einrichtungen der Offenen und Mobilen Jugendarbeit. Diese reichen von kleinen Anlaufstellen,
die nur an ein oder zwei Tagen pro Woche offen haben, über Jugendzentren, Jugendtreffs und Jugendräumen
mit regelmäßigen Öffnungszeiten bis hin zu JugendarbeiterInnen, die in Parks unterwegs sind.
Das Land Tirol unterstützt diese Einrichtungen jährlich mit circa 1,6 Millionen Euro. Dass sich das Netz
der Offenen und Mobilen Jugendarbeit über ganz Tirol spannt, ist für LRin Palfrader auch ein Ergebnis
der Jugendgemeindeberatung des Landes Tirol. Diese ging 2011 aus dem Interreg-Projekt „Jugendarbeit ins Dorf“ hervor
und unterstützt Gemeinden bei der Planung und Umsetzung von Jugendangeboten.
Jugendpartizipation hat hohen Stellenwert
Im Anschluss besuchte die Jugendministerin das Adi Karlinger Haus, wo sie sich mit dem Tiroler Jugendbeirat zu
einem Gespräch traf. Das Gremium wurde 2009 als Sprachrohr für die Anliegen und Bedürfnisse der
Tiroler Jugend gegründet und setzt sich aus Mitgliedern der Verbandlichen Jugendarbeit zusammen, zu der Sport-,
Musik- oder Kulturvereine sowie die Tiroler Jugendorganisationen zählen.
Der Jugendbeirat wirkt aktiv an verschiedenen Projekten wie „Glanzleistung“ und „frei.willig“ mit und berät
die Landesregierung bei jugendrelevanten Themen. „Die Partizipation junger Menschen hat in Tirol einen hohen Stellenwert“,
so LRin Palfrader. Das zeige auch die rechtliche Verankerung des Jugendbeirates im Tiroler Jugendschutz- und Jugendförderungsgesetz.
Anregungen für die Zukunft der Jugendarbeit
„Ich habe sehr tiefe Einblicke in die Tiroler Jugendarbeit gewonnen und nehme aus den Gesprächen einige wertvolle
Anregungen mit nach Wien“, sagte die Familienministerin abschließend. Dazu zählen gezielte Angebote
für Volksschuldkinder, die Vernetzung von außerschulischer Jugendarbeit und Schule sowie bewusstseinsbildende
Maßnahmen, um mehr Mädchen im Rahmen der Offenen und Mobilen Jugendarbeit zu erreichen.
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