Wunsch nach Selbständigkeit steht bei Gründung im Vordergrund - WKÖ-Zehetner-Piewald:
Weiter konsequent an Verbesserungen für EPU arbeiten
Wien (pwk) - "Im Jahr 2015 gab es 290.061 Ein-Personen-Unternehmen in Österreich, was einem Anstieg
von 4,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014 (278.411 EPU) entspricht", präsentiert Elisabeth Zehetner,
Bundesgeschäftsführerin in der Wirtschaftskammer Österreich und für EPU zuständig, die
aktuellen Zahlen der EPU-Statistik. Damit machen EPU rund 58,9 Prozent aller Mitglieder der Wirtschaftskammern
aus. „Diese Zahlen bestärken uns in unserem intensiven Einsatz, weiter konsequent an besseren sozialrechtlichen
und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen für die österreichischen EPU zu arbeiten", unterstreicht
Zehetner-Piewald und verweist auf die jüngsten erreichten Verbesserungen und Erfolge: "Die Mindestbeitragsgrundlage
in der SVA wurde ab 1.1.2016 beinahe auf das Niveau von Arbeitnehmern gesenkt. Das bringt eine deutliche Entlastung
für viele EPU. Auch die erstmalige Einführung eines Krankengeldes für Selbständige stellt einen
Meilenstein und ersten Schritt in die richtige Richtung dar, wenn hier auch sicherlich weiterer Handlungsbedarf
besteht", fordert Zehetner-Piewald abschließend den Bezug von Krankengeld bei längerem Ausfall
rückwirkend bereits ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit.
Aktuelle EPU-Statistik 2015
Gemäß aktueller EPU-Statistik entfielen 2015 mit rund 49,3 Prozent fast die Hälfte aller EPU
auf die Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel mit 22,3 Prozent und Information & Consulting mit 18
Prozent. In der Sparte Gewerbe und Handwerk enthalten sind auch rund 56.100 selbständige Personenbetreuer.
Ohne diesen Berufszweig liegt der EPU-Anteil dieser Sparte bei 38,7 Prozent und in der gesamten Wirtschaftskammer
bei 53,7 Prozent.
Bei der Betrachtung nach Rechtsformen zeigt sich, dass 90,4 Prozent aller EPU (262.302 EPU) nicht eingetragene
Einzelunternehmen sind, 6,2 Prozent GmbHs (17.951 EPU) und 3,4 Prozent (9.808 EPU) eingetragene Einzelunternehmen.
Rund die Hälfte der heimischen Kleinstunternehmen sind weiblich. Der Frauenanteil liegt aktuell bei 50,6 Prozent
bzw. bei 39,4 Prozent ohne Personenbetreuer.
Top-Gründungsmotive: Selbstverwirklichung, Flexibilität und Marktchancen
Aus aktuellen Umfragen gehe deutlich hervor, so Zehetner-Piewald, dass bei der Gründung von EPU der Wunsch
nach Selbständigkeit klar im Vordergrund steht: Top-Gründungsmotive sind flexiblere Zeiteinteilung (79
Prozent) und Selbstverwirklichung (75 Prozent), gefolgt vom Erkennen von Marktchancen (51 Prozent) und der Vereinbarkeit
von Beruf und Familie (37 Prozent). Im Schnitt hat ein EPU in Österreich rund 30 Kunden. In der Praxis kristallisiere
sich auch deutlich der Trend zu Kooperationen und Partnerschaften von EPU in eigenen Netzwerken heraus, berichtet
Zehetner-Piewald.
|