Kaiser Franz und seine Familie – von 23. April bis 1. November 2016 in Baden
Baden (stadt) - Im Rahmen des "Gartensommer Niederösterreich" zeigt das Kaiserhaus Baden
von 23. April bis 1. November 2016 "Die Gartenmanie der Habsburger". Die Ausstellung widmet sich der
Gartenkultur vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Vom "Blumenkaiser" Franz II. (I.)
über Erzherzog Karl, den Rosensammler, bis hin zu Erzherzog Anton, der Baden und deren Umgebung aufblühen
ließ, zeigt die beeindruckende Ausstellung die gartelnden Habsburger und ihr Umfeld.
Die Familie Habsburg-Lothringen hat über Jahrzehnte einen starken gartenkulturellen Einfluss auf die Stadt
Baden und deren Umgebung ausgeübt. Zahlreiche Legenden und Anekdoten erzählen noch heute von "gartelnden"
Habsburgern. Tatsächlich spiegeln viele Gartenanlagen die Leidenschaft wider, mit der die Familie Habsburg
ihrer Liebe für Botanik und Gartenkunst frönte. Besonders Kaiser Franz II. (I.) (1768-1835), Schwiegervater
Napoléons und Begründer des Kaisertums Österreich, war ein großer Gartenfreund und Pflanzensammler,
der als
"Blumenkaiser" in die Geschichte einging.
Die Ausstellung "Die Gartenmanie der Habsburger" widmet sich der Gartenkultur vom ausgehenden 18.
bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Behandelt werden besonders die zahlreichen - teils kaum bekannten - kaiserlichen
Privatgärten und Parks in ganz Niederösterreich und Wien aus der Zeit von Kaiser Franz II. (I.). Neben
ihm waren auch seine Brüder Erzherzog Karl, Anton und Johann als Gartenbesitzer und Gärtner tätig:
Erzherzog Karl schuf sich mit der Weilburg in Baden jenen Ort, an dem er ab den 1820er-Jahren seine europaweit
bedeutende Rosensammlung aufbaute. Erzherzog Anton machte sich als Förderer der "Verschönerung"
Badens und Umgebung einen Namen. Und Erzherzog Johann förderte die Landwirtschaft und Obstbaumzucht, indem
er unter anderem Musterlandwirtschaften aufbaute.
Die Pflanzenleidenschaft der Brüder war kein singuläres Phänomen. Die Biedermeierzeit war eine Epoche,
in der Blumen und Blumenmotive allgemein sehr beliebt und in vielen Lebensbereichen allgegenwärtig waren.
Blumen und Blüten prägten Mode und Interieur in allen nur erdenklichen Facetten. Diese Blumenmanie beschäftigte
auch das aufstrebende Bürgertum. Es verwundert daher nicht, dass neben Hof- und Adelsgärten im 19. Jahrhundert
bürgerliche Gärten entstanden. Obwohl der soziale Status ihrer Besitzer unter jenem des Kaisers lag,
konnten manche Pflanzensammlungen von Bürgern mit den kaiserlichen konkurrieren. In diesen seltenen Fällen
begegneten einander Kaiser und Bürger auf gleicher Augenhöhe.
Die Ausstellung wird von Christian Hlavac und Astrid Göttche im Auftrag der Stadt Baden kuratiert. Zur Ausstellung
erscheint von den Kuratoren ein Buch im Amalthea-Verlag, das neben den Inhalten der Ausstellung auch zusätzliche
Aspekte zum Thema einbringt. (ISBN 978-3-99050-037-8)
Imperialer Höhepunkt im "Gartensommer Niederösterreich"
Die Ausstellung "Die Gartenmanie der Habsburger" im Kaiserhaus Baden ist Höhepunkt im
"Gartensommer Niederösterreich", der größten gartentouristischen Initiative des Landes
Niederösterreich. Der "Gartensommer Niederösterreich" findet heuer zum 6. Mal statt und präsentiert
über 300 Veranstaltungen im ganzen Land. In Baden gibt es neben der Ausstellung einen Themenweg im Kurpark
Baden, Garten- und Stadtführungen, einen Konzertreigen im Garten, Genuss im Grünen, Mondscheinpicknicks
oder die Badener Rosentage, die dazu einladen, in die Natur einzutauchen.
Interaktiv und intuitiv
Interaktiv können BesucherInnen "Die Gartenmanie der Habsburger" mit einem eigenen App- Guide
erleben, in dem auch die Stadt Baden mit ihrer Geschichte und Sehenswürdigkeiten multimedial - mit Bild, Audio
und Text - präsentiert wird. Die App funktioniert mit einer offline GPS-Navigation und bietet zwei mal 80
Minuten Audiomaterial, in den Sprachen englisch und deutsch, und zirka 70 Bilder sowie eine direkte Social Media-Verbindung.
Verfügbar ist die App für die Plattformen Android, Apple und als Web-App.
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