Linz (jku) - Ob sich ein Studium an der Johannes Kepler Universität Linz lohnt, kann niemand besser beurteilen
als die AbsolventInnen selbst. Eine repräsentative Befragung der Kepler Society hat nun aufgezeigt, womit
die JKU-AbsolventInnen besonders zufrieden sind und wo noch Nachholbedarf besteht, etwa beim Campus selbst. Das
wird sich ändern: In einer Umfrage wurden Wünsche der Studierenden und MitarbeiterInnen der JKU für
eine neue Gestaltung des Campus erhoben. Diese Umfrage wird in den von der BIG gestifteten Architekturwettbewerb
einfließen.
1.700 Studierende und AbsolventInnen wurden von der Kepler Society, dem Almuni- und Karrierecenter der JKU, befragt.
Rund 500 Personen beantworteten alle Fragen - und lieferten durch die hohe Rücklaufquote von ca. 30% ein umfassendes
Bild der Studierendenzufriedenheit.
Linz nicht als Studierendenstadt wahrgenommen
Bei der Wahl von Linz als Studienort spielt die Nähe zum Heimatort eine zentrale Rolle. Ebenfalls wichtige
Faktoren: Die eigene Begabung/Neigung und die Berufsaussichten. Als Studierendenstadt wird Linz nicht wahrgenommen
- für deutlich weniger als 5% der JKU-Studierenden war die Attraktivität der OÖ Landeshauptstadt
ein Grund, die JKU als Universität auszuwählen. Umso wichtiger wird es künftig sein, einen attraktiven
Campus in den Mittelpunkt zu stellen.
Fachliche vs. didaktische Qualität
Dem Studium selbst stellen die Studierenden überwiegend ein gutes Zeugnis aus. Mehr als 75% der AbsolventInnen
bewerten die fachliche Qualität der Lehre und die fachlichen Vertiefungsmöglichkeiten als sehr gut oder
gut. Insbesondere an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät fielen die (sehr) guten Antworten erfreulich
hoch aus. Nachholbedarf besteht bei der fremdsprachigen Fachkommunikation, der Praxisorientierung und der Berufsvorbereitung.
Hier kommen nur noch rund 40% der AbsolventInnen zu einer sehr guten oder guten Bewertung, wobei insbesondere die
angehenden RechtswissenschaftlerInnen hier mehr Angebote erwarten. Auffällig ist auch eine Kluft zwischen
Bachelor- und Masterstudierenden: Bachelorstudentinnen und -studenten wünschen sich mehr Praxisbezug und berufsrelevante
Aspekte im Studium, während die Masterstudierenden damit überaus zufrieden sind.
Auch die didaktische Qualität der Ausbildung wird zwar mehrheitlich gut oder sehr gut bewertet, schneidet
aber schlechter ab als die fachliche Qualität. Im Geschlechtervergleich zeigen sich weibliche Studierende
etwas kritischer als ihre männlichen Kollegen.
"In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Studierenden an der JKU von Zwölf- auf Zwanzigtausend gestiegen,
die Zahl der Studien hat sich überhaupt auf 60 verdoppelt. Auf diesen Wachstumsprozess ist die Universität
in ihren Strukturen noch nicht vollständig eingestellt. Hier müssen wir ansetzen - Lehrende und Studierende
gemeinsam. Lehrinhalte gehören auf das Wesentliche konzentriert, der individuelle Studienverlauf muss einem
Monitoring unterzogen und die Evaluierung der Lehre verbessert werden. Zu meiner Studienzeit musste man rund 40%
weniger Inhalt lernen - wir sehen uns derzeit genau an, ob der Lernstoff wirklich überall notwendig und sinnvoll
gestaltet ist", so JKU-Rektor Univ.-Prof. Meinhard Lukas.
Modernisierung notwendig
Die organisatorischen Aspekte, wie die Studierbarkeit oder die Verfügbarkeit von Fachliteratur, werden
von mehr als 50% der Befragten mit sehr gut oder gut bewertet und erreichen damit bessere Werte als die inhaltlichen
Aspekte. Unzufriedenheit herrscht hier vor allem mit den Räumlichkeiten und der Raumausstattung.
"Die Umfrage bestätigt uns das Bild, was Studierende von einem Studium an der JKU erwarten. Dabei geht
es vor allem um zwei wesentliche Punkte: Die Kundenorientierung und die Qualitätssicherung in der Lehre. Um
hier dementsprechende weiterführende Maßnahmen setzen zu können, haben wir von der Kepler Society
die AbsolventInnen Befragung durchgeführt", so Komm.-Rat Dr. Gerhard Stürmer, Präsident der
KEPLER SOCIETY.
Gute Jobaussichten für JKU-AbsolventInnen
JKU-Studierende haben gute Karrierechancen: 40% der Diplom- und 29% der MasterabsolventInnen sind bei Studienabschluss
bereits berufstätig und setzen nach dem Studium eine bestehende adäquate Berufstätigkeit fort. Nach
6 Monaten sind nur 5% der AbsolventInnen eines Master- oder Diplomstudiums der TNF und 10% der SOWI noch auf der
Suche. Rückblickend gaben mehr als 2/3 der AbsolventInnen an, mit ihrem Studium an der JKU sehr zufrieden
zu sein und es auch gerne weiter zu empfehlen.
Kepler Society Geschäftsführer Mag. Johannes Pracher ergänzt: "Neben einer fachlich qualifizierten
Ausbildung erhalten unsere Studierenden und AbsolventInnen auch eine umfassende Beratung rund um den Jobeinstieg.
Das Angebot erstreckt sich vom Lebenslaufcheck bis hin zu einem Karriere Coaching."
Campus-Neugestaltung zum JKU-Jubiläum
Wenig Einfluss auf die Studienwahl hatte bisher auch der Campus selbst. Das wird und muss sich ändern:
Zum 50-Jahr-Jubiläum der JKU hat die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) der Universität ein besonderes
Geschenk gemacht: Einen Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des JKU Campus. Es geht dabei um Ideen
für Sport- und Freizeitangebote am Campus, die Attraktivierung des Bibliotheksplatzes und der Allee, die Erweiterung
der Bibliothek sowie die Fassadengestaltung des TNF-Turms.
"Die JKU wurde vor 50 Jahren bewusst am Stadtrand als Campusuniversität etabliert. Die weitläufigen
Grünflächen haben ein enormes Potenzial, das wir bisher zu wenig genutzt haben. Rektorat und ÖH
wollen den Campusgedanken stärken und ein belebtes und attraktives Uni-Umfeld für MitarbeiterInnen, Studierende
und das gesamte Universitätsviertel schaffen", so JKU-Rektor Univ.-Prof. Meinhard Lukas.
Dazu führte die JKU gemeinsam mit der ÖH eine Umfrage bei den Studierenden und MitarbeiterInnen der JKU
durch, um deren Ideen für Sport- und Freizeitangebote am Campus zu erfragen.
Hohe Resonanz
1.985 TeilnehmerInnen beteiligten sich an der Umfrage - darunter 535 MitarbeiterInnen und 1.450 Studierende.
Dabei gaben rund 40% der MitarbeiterInnen und sogar 55% der Studierenden an, den Campus häufig oder doch zumindest
gelegentlich auch in ihrer Freizeit zu nutzen. Relativ eindeutig fielen die Wünsche der Befragten aus: Mehr
als 60% wünschen sich mehr Lern- und Erholungsbereiche.
"Mit rund 2.000 TeilnehmerInnen war die ÖH-JKU-Campusbefragung ein voller Erfolg. Über 500 weitere
individuelle Ideen sind ein starkes Zeichen für eine gemeinsame Campus-Weiterentwicklung. Danke an jeden Einzelnen
für die Teilnahme", freute sich ÖH-Vorsitzender Markus Isack über die hohe Beteiligung.
Sport und Genuss
Ebenfalls gewünscht sind ein Grillbereich (45% der Nennungen) und Sportmöglichkeiten, insbesondere
ein Beachvolleyballplatz (40%) und ein Fitnesscenter (36%).
Die TeilnehmerInnen hatten auch Gelegenheit, eigene Ideen zu formulieren. Aus den mehr als 500 individuellen Antworten
ließen sich mehrere Schwerpunkte erkennen. So sprachen sich zahlreiche Nennungen für Lernzonen aus,
die zeitlich ohne Einschränkung genutzt werden können (24/7 Lernzonen). Auch Gruppenarbeitsräume
sind gewünscht. Ein verbessertes Orientierungsleitsystem wurde ebenfalls häufig genannt, insbesondere
ein Konzept für Fahrradwege am und um den Campus.
"Diese Anregungen nehmen wir sehr ernst. Die Ergebnisse der Befragung werden nun direkt in die Ausschreibung
des Architekturwettbewerbs einfließen", versichert Rektor Lukas.
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