Landtagspräsident Harry Kopietz verlieh der Schauspiellegende Waltraut Haas den „Goldenen
Rathausmann“
Wien (rk) - Als „Mariandl“ spielte sie sich 1947 in die Herzen der Österreicherinnen und Österreicher.
Es folgten unzählige weitere Rollen in Film- und Theaterproduktionen. Heuer feiert Waltraut Haas ihr 70-jähriges
Bühnenjubiläum. Aus diesem Anlass verlieh Wiens Landtagspräsident Prof. Harry Kopietz der Schauspiellegende
am 29.04. im Rahmen der Premiere von „Othello darf nicht platzen“ im Gloria Theater den „Goldenen Rathausmann“
für herausragende Verdienste um Kunst und Kultur.
Mit dem Geständnis, in seiner Jugend in sie verliebt gewesen zu sein, sich diese Liebe aber sicher mit Millionen
geteilt zu haben, überreichte Harry Kopietz der sichtlich gerührten Schauspielerin die große Auszeichnung,
die nur „an besondere Menschen“ vergeben werde.
Schauspiel-Legende und "fesches Wiener Madel"
Waltraut Haas wurde am 9. Juni 1927 in Wien geboren und wuchs im Schloss Schönbrunn auf, wo ihre Mutter
ein Restaurant betrieb. Nach drei Jahren Modeschule besuchte sie das Konservatorium für darstellende Kunst
und nahm zusätzlich Privatunterricht bei Burgschauspielerin Julia Jansen.
Ihr Bühnendebüt gab Waltraut Haas am Stadttheater in Linz, in den folgenden Jahren war sie sowohl in
klassischen als auch in modernen Rollen in Sing- und Schauspielen zu sehen und zu hören. Neben ihrer Theatertätigkeit
– ab 1948 spielt sie u.a. am Renaissance-Theater in Wien – wirkte Waltraut Haas in den 1950er und 1960er Jahren
in zahlreichen, vorwiegend musikalischen Unterhaltungs- und Operettenfilmen mit. Ihren Durchbruch als Filmschauspielerin
erlebte sie mit der Rolle des jungen Wachauer Mädels Mariandl Mühlhuber im Heimatfilm „Der Hofrat Geiger“
mit Hans Moser und Paul Hörbiger(1947). Im Remake „Mariandl“ (1961) und der Fortsetzung „Mariandls Heimkehr“
(1962) verkörperte sie charmanterweise die Mutter der Titelheldin.
Seit Beginn ihrer Filmkarriere verkörperte sie den Typus des "feschen Wiener Madels". Filme wie
"Hallo, Dienstmann" mit Hans Moser und Paul Hörbiger (1952), "Der Zigeunerbaron" mit Gerhard
Riedmann(1954), „Wenn der Vater mit dem Sohne“ (1955) mit Heinz Rühmann, "Immer die Radfahrer" mit
Heinz Erhardt und Hans-Joachim Kulenkampff (1958) und natürlich "Im weißen Rössl" (1960)
mit Peter Alexander wurden zu Filmklassikern.
Bis in die 1970er Jahre drehte sie insgesamt 70 Spielfilme. Wie viele ihrer berühmten Kollegen, war Waltraut
Haas seit Beginn des Fernsehens auch in diesem Medium präsent.
In den letzten Jahren konzentriert sich die Schauspielerin wieder vermehrt auf ihre Arbeit am Theater und stand
in vielen Produktionen gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler und Regisseur Erwin Strahl, mit dem sie 45 Jahre
mit verheiratet war, auf der Bühne. Sohn Marcus wurde wie sein Vater Schauspieler, Regisseur und Intendant.
Othello darf nicht platzen
Noch bis 26. Juni begeistern Waltraut Haas, Gerald Pichowetz und viele andere im Gloria Theater in der Prager
Straße im 21. Bezirk in der opernreifen Komödie „Otello darf nicht platzen“ von Ken Ludwig.
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