Firma Doppelmayr erhielt den Zuschlag bei europaweiter Ausschreibung
Innsbruck (ikm) - In einer seit Anfang des Jahres laufenden europaweiten Ausschreibung wurde nach der optimalen
Bahn für den Patscherkofel gesucht. Eine Vergabekommission, zusammengesetzt aus Vertretern der Ingenieurgesellschaft
Melzer & Hopfner sowie DI Martin Baltes (Geschäftsführer Innsbrucker Verkehrsbetriebe) und Dr. Thomas
Scheiber (Geschäftsführer Patscherkofelbahnen), sichtete die Angebote nach einem Punktesystem, das u.a.
die Gesichtspunkte Preis und Qualität beinhaltete.
Der Zuschlag geht an die Firma Doppelmayr. Entsprechend der Ausschreibung enthält das Angebot von Doppelmayr
die gesamte Seilbahntechnik, den Abbruch des Sesselliftes Olympia-Express, den Abbruch des Schleppliftes Ochsenalm
und den Abbau der Pendelbahn sowie das Versetzen des Schleppliftes Heiligwasser. Mit der Einreichplanung wird Ende
Mai 2016 gerechnet.
Stimmen zur Vergabe an die Firma Doppelmayr
„Innsbrucks Hausberg wird mit der neuen Seilbahn zum Freizeitberg. Der Komfort, den die modernste Seilbahngeneration
der Firma Doppelmayr bietet, steht künftig nicht nur ausgewiesenen Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern
im Süden von Innsbruck zur Verfügung. sondern auch Menschen mit Handicap sowie der Familie mit Kinderwagen.
Sie gelangen schnell und bequem auf 2.000 Meter Seehöhe, um die umgebende Bergwelt sowie die Natur zu genießen“,
betont Innsbrucks Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer den Mehrwert der Bahn für die BürgerInnen
und die gesamte Region.
„Die Entscheidung für die Firma Doppelmayr ist visionär. Nach dem Aus für die Pendelbahn braucht
der Patscherkofel eine neue Attraktion. Die ausgewählte Bahn bietet Komfort und garantiert eine einfache Wartung.
Damit ist der Betrieb für Sommer und Winter auf dem Innsbrucker Hausberg für Jahrzehnte sichergestellt“,
argumentiert der Aufsichtsratsvorsitzende der Patscherkofelbahnen, Ing. Mag. Werner Frießer.
„Das Projekt Patscherkofelbahn Neu besteht aus vielen Teilen – nach der Vergabe der Architektenleistungen ist nun
mit der Findung des Seilbahnherstellers ein weiterer wichtiger Meilenstein geschafft. Die Erwartungen an die neue
Bahn auf den Hausberg sind groß und wir sind überzeugt, hierfür den richtigen Partner gefunden
zu haben, der uns eine Bahn modernster Bauart zu den besten Konditionen anbieten kann“, führt der Geschäftsführer
der Innsbrucker Verkehrsbetriebe, DI Martin Baltes, aus.
„Knapp zehn Jahre nach der Eröffnung der neuen Hungerburgbahn setzen wir mit der Patscherkofelbahn Neu – architektonisch
und seilbahntechnisch – wieder innovative und zukunftsweisende Akzente für die Position der Stadt Innsbruck
als alpin urbanes Zentrum in Europa", hebt der Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen, Dr. Thomas
Scheiber, hervor.
„Wir freuen uns, dass wir unsere neueste Seilbahngeneration so prominent in der Tiroler Landeshauptstadt bauen
dürfen. Tirol ist unser größter Markt“, betont der zuständige Gebietsverkaufsleiter der Firma
Doppelmayr, Peter Lingenhel.
Vorgabe für die Seilbahnplanung
Als grundsätzliche Vorgabe für die neuen Seilbahn Patscherkofel galt eine Trassenführung mit Talstation
an der Römerstraße, einer Mittelstation (Höhe Patscher Alm) und der Bergstation unterhalb des Schutzhauses.
Zusätzlich wird die Seilbahn alle vorhandenen Pisten am Patscherkofel bedienen.
Technische Details zur neuen Seilbahn
Umgesetzt wird eine 10er Kabinenbahn in der neuen Doppelmayr D-Linie (First class), die in zwei Sektoren mit Mittelstation
und ebenerdigem Ein- und Ausstieg auf den Patscherkofel führt. Die Bahn ist sowohl für den Durchfahrbetrieb
als auch für den Einzelbetrieb der Sektion I geeignet. Die Talstation liegt auf einer Höhe von 1.013
Metern, die Bergstation auf 1.969 Meter. Insgesamt wird mit der Bahn eine Höhendifferenz von 956 Metern überwunden.
Das endgültige Farbkonzept für die Bahn steht noch nicht fest.
Die „First class“-Version der neuesten Doppelmayr-Bahn bietet vor allem für die Fahrgäste mehr Komfort.
Neben breiteren Sitzflächen gibt es mehr Beinfreiheit. Der Abstand zwischen den Sitzflächen ist um 20
cm vergrößert. Weniger Schallemissionen und Energiebedarf sowie eine neue Steuerung mit modernster Technik
sprechen zusätzlich für die Bahn. Darüber hinaus sind Wartungsarbeiten einfacher möglich.
Die Fahrzeit von der Römerstraße bis zur Bergstation beträgt rund zehn Minuten. Maximal können
künftig 2.450 Personen pro Stunde Richtung Berg befördert werden. In der unteren Sektion werden 51 Kabinen
in Umlauf sein, ab der Mittelstation 28.
Zeitrahmen für die Umsetzung
Im Herbst 2016 wird die Seilbahn-Trasse vorbereitet. Im April 2017 erfolgt die Demontage der bestehenden Anlagen
mit Ausnahme der Pendelbahn. Mit Wintersaison 2017/2018 wird die neue Doppelmayr-Kabinenbahn in Betrieb gehen.
Die Pendelbahn wird im Frühjahr 2018 demontiert.
Hintergrund
Seit dem Jahr 2014 ist die Patscherkofelbahn wieder in städtischer Hand. Der Innsbrucker Stadtsenat hat sich
am 28. Oktober 2015 einstimmig für den Bau einer neuen Patscherkofelbahn ausgesprochen. Dies wurde in einer
Sondersitzung des Innsbrucker Gemeinderates am 30. Oktober 2015 bestätigt. Der Architektur-Wettbewerb startete
im November 2015. Am 29. März 2016 wurde das Projekt von Innauer-Matt Architekten mit ihrem „ganzheitlichen
Projekt am Berg“ zum Sieger gekürt.
Entwicklungsprozess rund um den Patscherkofel und Glungezer
Im Rahmen eines breit angelegten Entwicklungsprozesses für das südöstliche Mittelgebirge wurde die
zukünftige Positionierung und Ausrichtung der gesamten Region diskutiert. VertreterInnen aus den Bereichen
Wirtschaft, Landwirtschaft, Kunst und Kultur, öffentliche Institutionen, Tourismus sowie engagierte BürgerInnen
aus der Region einigten sich auf die künftige Positionierung des Plateaus zwischen Glungezer und Patscherkofel
als aktivierende Vitalregion.
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