LH Pröll empfing den bulgarischen
 Staatspräsidenten Rosen Plevneliev in St. Pölten

 

erstellt am
28. 04. 16
11:00 MEZ

Wirtschaft, Migration und Kultur Themen eines Arbeitsgespräches – Eröffnung einer Ausstellung im Stift Klosterneuburg
Sofia/St. Pölten (nlk) - Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll konnte am 27.04. den bulgarischen Staatspräsidenten S. E. Mag. Rosen Plevneliev in St. Pölten empfangen. Es sei bereits das fünfte Zusammentreffen seit dem Jahr 2010, so Landeshauptmann Pröll: „Die Beziehungen zwischen dem Bundesland Niederösterreich und der Republik Bulgarien sind sehr tragfähig und eng, und auch die persönliche Beziehung zwischen Staatspräsident Plevneliev und mir ist eine ausgezeichnete“, sagte der Landeshauptmann. Das einstündige Arbeitsgespräch zwischen dem Präsidenten und dem Landeshauptmann hatte vor allem die Themen wirtschaftliche Zusammenarbeit, Migration und kulturelle Zusammenarbeit zum Inhalt.

„Rund 450 niederösterreichische Unternehmen haben direkt oder indirekt Handelsbeziehungen mit Bulgarien“, so Pröll im Zuge eines Pressegespräches. Vor allem touristisch gebe es „eine Zukunftsperspektive, die wir nutzen wollen“, betonte er.
Die derzeitige Flüchtlingsbewegung, die man auf europäischer Ebene konstatiere, „betrifft Bulgarien genauso wie Österreich bzw. Niederösterreich“, so Pröll weiters. Die Flüchtlingsströme würden beginnen, sich von der Westbalkan-Route auf die Ostbalkan-Route zu verlagern, Bulgarien sei davon besonders betroffen durch die Grenze zur Türkei, die Grenze zu Griechenland und die Seegrenze im Schwarzen Meer. „Bulgarien setzt auf den Schutz der EU-Außengrenze“, so der Landeshauptmann: „Aus unserer Sicht sind im Wesentlichen drei Maßnahmen notwendig: Erstens muss eine europäische Lösung von statten gehen, zweitens braucht es einen gemeinsamen Grenzschutz der EU-Außengrenzen und drittens ist es notwendig, dass es zu einer engeren Zusammenarbeit im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Schlepperwesens kommt.“

Zur kulturellen Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Niederösterreich hielt der Landeshauptmann fest, dass man diese weiter intensivieren wolle: „Beide Länder verbindet eine tiefgreifende Geschichte und auch die Verbindung durch den christlichen Glauben. Wir wollen unser kulturelles Erbe gut verwalten und auch gut in die Zukunft begleiten.“

Der heutige Tag bringe mit der Ausstellung, die man heute noch im Stift Klosterneuburg eröffnen werde, einen weiteren Schritt in der kulturellen Zusammenarbeit: „Wertvolle Kostbarkeiten aus dem bulgarischen Nationalmuseum Sofia werden in Klosterneuburg gezeigt. Es ist erst das zweite Mal, dass diese Kostbarkeiten außerhalb Bulgariens gezeigt werden.“

„Unsere Freundschaft hat sich bewährt, etwa im Kulturbereich, in der Donauraumstrategie oder auch in der Zusammenarbeit der Regionen“, sprach Präsident Plevneliev in seiner Stellungnahme von einer „intensiven politischen Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Niederösterreich“.

Zum Thema Migration hielt er fest: „Bulgarien erbringt eine gute Leistung und handelt vertraulich und effektiv bei der Bewältigung dieses europäischen Problems.“ Sein Land stehe für „eine effektive Lösung dieses großen europäischen Problems“, betonte er.

Bulgarien sei „ein europäischer Motor“, so Plevneliev weiters, man arbeite für allgemeine europäische Lösungen. Krisen könnten nur mit gemeinsamer Arbeit gelöst werden, so der bulgarische Staatspräsident.

Im Anschluss an das Arbeitsgespräch kam es auch zur Überreichung des „Goldenen Komturkreuzes mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ an Präsident Plevneliev durch Landeshauptmann Pröll. Dieser wiederum konnte den Orden „Stara Planina“ I. Grades aus den Händen des bulgarischen Staatspräsidenten entgegen nehmen. Er überreiche dem Landeshauptmann die höchste Auszeichnung Bulgariens als Dank für dessen Leistungen, Freundschaft und Zusammenarbeit, betonte Plevneliev. Auch Pröll betonte im Zusammenhang mit der Verleihung des „Goldenen Komturkreuzes mit dem Stern“ – dem höchsten Ehrenzeichen, das das Bundesland Niederösterreich zu vergeben hat – seine „Dankbarkeit für die enge Zusammenarbeit“.

     

„Glanz des Ostens“
„Glanz des Ostens“: So lautet der Titel einer Sonderausstellung, die im Stift Klosterneuburg anhand von 125 Exponaten aus dem Besitz des archäologischen Nationalmuseums Sofia die Entwicklung des Christentums und der christlichen Kunst in Bulgarien vom 4. bis zum 17. Jahrhundert zeigt. Am 27.04. wurde die Ausstellung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und dem bulgarischen Staatspräsidenten Mag. Rosen Plevneliev feierlich eröffnet.

Die Eröffnung dieser Ausstellung sei „Höhepunkt und Schlusspunkt“ des Besuches von Staatspräsident Plevneliev in Niederösterreich, sagte Landeshauptmann Pröll in seiner Eröffnungsrede. Der Tag habe „ganz im Zeichen von Europa und Kultur“ gestanden, so Pröll, der am Vormittag schon ein Arbeitsgespräch mit dem bulgarischen Präsidenten abgehalten hatte. „Europa und Kultur verleihen unserem Heimatland Niederösterreich eine unglaubliche Dynamik, etwa in der wirtschaftlichen Entwicklung“, betonte Pröll, dass Bulgarien auch ein wichtiger Handelspartner sei: „Rund 450 niederösterreichische Unternehmen stehen in Handelsbeziehungen mit Bulgarien.“

„In Niederösterreich sind Europa und Kultur auch ein politisches Bekenntnis“, hielt der Landeshauptmann weiters fest: „Europa und Kultur sind bei uns keine Randthemen, sondern Wegweiser am Weg nach vorn.“ Europa schöpfe „die Kraft aus dem Abwechslungsreichtum der Regionen“, Niederösterreich nehme als Region im Herzen Europas eine wichtige Brückenfunktion ein, betonte er.
Die Ausstellung im Stift Klosterneuburg sei „ein wichtiges Signal für die christlichen Wurzeln unseres Kontinents, ein wichtiges Signal für die grenzüberschreitende Kraft der Kultur und ein wichtiges Signal für den gemeinsamen europäischen Weg“, so Pröll.

„Das Stift Klosterneuburg trägt die lange Geschichte und reichhaltige Kultur Europas in sich“, zeigte sich Staatspräsident Plevneliev überzeugt. Für Bulgarien habe Klosterneuburg „eine besondere Bedeutung und einen besonderen Wert“, betonte er: „Das Stift Klosterneuburg ist ein großer und vertrauter Freund Bulgariens.“

In seiner Rede betonte Plevneliev vor allem die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Noch nie war die Zusammenarbeit ein so wichtiger Faktor und ein Motor der positiven Entwicklung“, verwies er etwa auch auf die „erfolgreiche Partnerschaft im Rahmen der Donaurraumstrategie“. Angesichts der „ernsthaften Herausforderungen“, vor denen man heute gemeinsam in Europa stehe, müsse man „handeln und entscheiden“, so der Staatspräsident: „Nur durch Zusammenarbeit können wir alle diese Herausforderungen auch bewältigen.“

„Ein schönes Wort unserer Sprache lautet: Danke, Danke, Danke“, freute sich der Propst des Stiftes Klosterneuburg, Mag. Bernhard Backovsky, im Zuge der Eröffnung. Kustos Dr. Nicolaus Buhlmann betonte, die Anwesenheit des bulgarischen Staatspräsidenten sei „eine außerordentliche Ehre“ und unterstreiche die Bedeutung dieser Ausstellung. Zur Ausstellung selbst sprach Prof. Dr. Lyudmil Vagalinski, der Direktor des Nationalen Archäologischen Instituts und Museums in Sofia. Seitens des Stiftes Klosterneuburg wurde im Anschluss an die Eröffnung der „Stern zum Leopoldskreuz in Gold“ an Präsident Plevneliev übergeben, der bulgarische Kulturminister Vezhdi Rashidov bekam das „Leopoldskreuz in Gold“ verliehen.

„Glanz des Ostens“ zeigt Exponate, die erst zum zweiten Mal außerhalb Bulgariens zu sehen sind. Darunter finden sich zahlreiche Goldschmiedearbeiten, liturgisches Gerät, architektonische Fragmente und einige der bedeutendsten Ikonen Bulgariens. Zu sehen ist die Ausstellung „Glanz des Ostens. Christliche Kunst aus Bulgarien“ vom 1. Mai bis 31. Juli dieses Jahres im Stiftsmuseum täglich von 9 bis 18 Uhr.

     

Weitere Informationen:
http://www.stift-klosterneuburg.at

   

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund.

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at