Feierliche Vesper und Festgottesdienst mit Bischof Schwarz, Festkonzert u.v.m.
Klagenfurt (pgk) - Besonderer Festtag für die Klagenfurter Dompfarre und die Orgelmusik in Kärnten:
Am kommenden Samstag, dem 30. April, feiert die Dompfarre im Rahmen einer feierlichen Vesper mit Diözesanbischof
Dr. Alois Schwarz um 17 Uhr die Weihe der neuen Marienorgel. Musikalisch mitgestaltet wird diese Vesper vom Domchor
unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Wasserfaller, Robert und Stefan Hofer (Trompete), Paul Amann und
Jakob Ebner (Posaune) sowie den beiden Organisten Univ.-Prof. Dr. Franz Karl Prassl, Prof. für Gregorianik
an der Kunstuniversität Graz, an der Domorgel und dem Klagenfurter Domorganisten Klaus Kuchling an der neuen
Marienorgel. Zur Aufführung kommen das „Te Deum“ und die „Entrata festiva“ für Chor, Bläser und
Orgel von Flor Peeters sowie Werke von Théodore Dubois und Maurice Duruflé. Nach der feierlichen
Vesper mit Orgelweihe und einer Agape am Domplatz findet um 19 Uhr ein Festkonzert mit dem Wiener Konzertorganisten,
Komponisten und Dirigenten Peter Planyavsky, Univ.-Prof. Dr. Franz Karl Prassl, Domkapellmeister Thomas Wasserfaller
und Domorganist Klaus Kuchling statt. Im Anschluss wird die Marienorgel im Detail präsentiert.
Am Sonntag, dem 1. Mai, wird Bischof Schwarz um 10 Uhr anlässlich der Weihe der Marienorgel im Klagenfurter
Dom einen Festgottesdienst zelebrieren. Domchor und Domkantorei der Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister
Thomas Wasserfaller, Univ.-Prof. Dr. Franz Karl Prassl an der Domorgel und Domorganist Klaus Kuchling an der Marienorgel
bringen im Rahmen der hl. Messe die „Messe solennelle in cis-Moll“ von Louis Vierne zur Aufführung. Auch bei
den Maiandachten, die vom 1. bis 31. Mai täglich mit verschiedenen Predigern und besonderer musikalischer
Gestaltung im Klagenfurter Dom stattfinden, wird mit der neuen Marienorgel ein besonderer Akzent gesetzt werden.
Zwei weitere Veranstaltungen im Rahmen der Feierlichkeiten zur Weihe der Marienorgel im Mai sind das „Mariensingen“
am Freitag, dem 13. Mai, um 20 Uhr, mit KlangQuadrat (Grafenstein), der Singgemeinschaft Oisternig, dem Singkreis
Seltenheim und Domorganist Kuchling an der Marienorgel, sowie das Konzert „Regina Coeli“ mit der weltbekannten
Mezzosopranistin Bernarda Fink, Fritz Kircher (Violine) und Domorganist Kuchling an der Marienorgel am Dienstag,
dem 24. Mai, um 20 Uhr.
Bischof Schwarz betont in seinem Grußwort zur Festschrift zur Orgelweihe die „neue Atmosphäre“, die
nun „die Musik, von der Orgel auf der zweiten Empore und von der Marienorgel im Altarraum gespielt, schafft“. Die
neue Orgel verändere die Architektur und schenke dem Dom einen neuen Glanz. „Das gilt für das Auge und
für das Ohr“, so der Kärntner Bischof mit Verweis auf den besonderen Platz der Marienorgel. „Der Orgelspieler
sitzt nun wie das Domkapitel, die Konzelebranten, die Assistenz und alle, die einen liturgischen Dienst versehen,
beim Altar, in Augenhöhe mit dem Bischof“, schreibt Bischof Schwarz.
Auch Domorganist Klaus Kuchling, der die Gesamtkoordination des Projektes Marienorgel innehatte, weist auf die
Bedeutung der neuen Marienorgel für die Kirchenmusik hin. Die Marienorgel sei ein wesentlicher Schritt, näher
beim Menschen zu sein, und ebenso „eine Etappe auf dem Weg, im Zentrum Klagenfurts einen spirituellen Herzschlag
zu fördern, einen Ort zu schaffen, wo die Tagzeitenliturgie regelmäßig gepflegt werden kann“. Eigne
sich die große Domorgel, so Kuchling, vor allem für die großen Gottesdienste und die Interpretation
klassischer und barocker Musik, so ergänze die neue Marienorgel dies „durch ihre Eignung besonders für
kleinere Gottesdienste und durch einen komplett anderen Klang, der vom französisch-romantischen Stil geprägt
ist“.
HR Kurt Haber, Obmann des Dommusikvereins, dankt den zahlreichen am Projekt Marienorgel beteiligten Personen, „die
mit Herzblut und Engagement die Idee zur Wirklichkeit werden haben lassen, die sich um Künstlerisches, Organisatorisches
und Finanzielles gekümmert haben“. Er freue sich, so Haber, „dass der lang gehegte Wunsch nach einer zweiten
Orgel im Klagenfurter Dom nun Realität wurde“. Dies sei in besonderer Weise auch auf „die wohlwollende Unterstützung
von Bischof Schwarz und die Beharrlichkeit und Konsequenz von Domorganist Kuchling zurück zu führen,
bei dem alle Fäden zusammenliefen“.
Die Marienorgel mit 2.298 Pfeifen – die größte davon über fünf Meter lang – wurde von der
Firma Rieger aus Schwarzach in Vorarlberg errichtet. Die besondere Herausforderung bestand darin, die neue Chororgel
so zu planen, „dass sie trotz ihrer beachtlichen Stimmenzahl und der daraus resultierenden physischen Größe–
immerhin eine Kubatur von über 180 m3 – keine räumliche Beeinträchtigung des gestalterisch sensiblen
Chorraums darstellt und sie sich möglichst unaufdringlich, um nicht zu sagen unsichtbar, in das bestehende
barocke Ensemble einfügt“, erklärt Orgelbaumeister Wendelin Eberle von der Orgelbaufirma Rieger. Die
einzelnen Teilwerke der Orgel wurden in den Nischen und dem Umgang hinter den vier Oratorienfenstern untergebracht,
die beiden Manualwerke auf der Südseite und das Pedalwerk nordseitig. Lediglich der beidseits dezent und flächenbündig
in die bestehenden Fensterrahmen eingearbeitete Orgelprospekt mit seinem fächerförmigen Pfeifenarrangement
gibt Hinweis darauf, was sich dahinter verbirgt. Der freistehende, zweimanualige mechanische Spieltisch aus Nussholz
ist dem Bischofsstuhl gegenüber an der Südseite des Chorraumes platziert und in Material und Ausgestaltung
dem Chorgestühl angepasst.
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