Literaturpreis des Landes Vorarlberg: Landesrat Bernhard überreichte Arbeitsstipendien
an Gabriele Bösch und Petra Nachbaur
Bregenz (vlk) - Die Kunstkommission Literatur hat im Rahmen ihres Juryverfahrens zum Literaturpreis des
Landes Vorarlberg beschlossen, heuer anstelle eines Hauptpreises zwei Arbeitsstipendien in Höhe von je 3.500
Euro an die Autorinnen Gabriele Bösch und Petra Nachbaur zu vergeben. Bei der feierlichen Überreichung
am 25.04. im Landhaus gratulierte Kulturlandesrat Christian Bernhard den beiden Preisträgerinnen.
Bernhard bekräftigte in seinen Grußworten das Bekenntnis des Landes zur Literatur und deren hohen Stellenwert
in der strategischen Ausrichtung der Kulturförderung. Er verwies auf die Dotierung von Literatur und Landeskunde
im Landesbudget, die von 59.000 Euro im Jahr 2000 auf 374.000 Euro im laufenden Landeshaushalt gestiegen ist. Und
mit der Initiative Netzwerk Literatur wurde im Herbst 2015 auch infrastrukturell ein Schritt zur Stärkung
der Literaturszene und zur besseren Vernetzung bzw. Koordination aller Literatur produzierenden und vermittelnden
Einrichtungen gesetzt.
Erfreut zeigte sich Landesrat Bernhard, dass die Ausschreibung des Literaturpreises des Landes erneut eine große
Resonanz gefunden hat und dass im Kreise der 37 Einreichungen in gleichem Maße arrivierte Autorinnen und
Autoren wie auch sehr junge, vielversprechende Talente zu finden waren.
Die in Hohenems lebende Gabriele Bösch (Jahrgang 1964) überzeugte die Jury mit ihrem eingereichten Gedichtzyklus
"camera obscura". In den handwerklich raffiniert geschachtelten Texten spürt sie dem Funktionsprinzip
der Lochkamera nach, die auch als Metapher der menschlichen Wahrnehmung gesehen werden kann. Die Gedichte sind
handwerklich raffiniert gemacht, es handelt sich um unsentimentale, kraftvolle Naturwahrnehmungen, stille Wortmalereien
und eindrucksvoll poetische Verdichtungen.
Petra Nachbaur (geboren 1970 in Bludenz, lebt in Bürs) konnte sich mit ihrem erfrischend satirischen Beitrag
"LELE. Schundheft Nummer 10" durchsetzen. Darin entspinnt sie einen witzig-skurrilen und zugleich wortgewaltigen
Dialog im Comic-Stil. Die Jury berichtet von einer "lustvollen Sprachakrobatik mit frechem Witz". Aus
ihrer Sicht lässt dieser "rasante Text der Phantasie freien Raum".
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