Rio de Janeiro/Wien (öpc) - Die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro rücken näher. Knapp 4.350
AthletInnen aus 176 Ländern werden vom 7. bis 18. September 2016 in Rio erwartet und im Paralympischen Dorf
Quartier beziehen. 528 Medaillenentscheidungen stehen bei den ersten Paralympischen Spielen in Südamerika
auf dem Programm. Österreich wird in voraussichtlich elf Disziplinen am Start sein. Bisher sind neun ÖPC-AthletInnen
fix qualifiziert. Insgesamt rechnet das Österreichische Paralympische Committee mit einer Kadergröße
von rund 25 SportlerInnen.
Derzeit umfasst der ÖPC-Kader für Rio 17 AthletInnen. Die bereits fix nominierten neun SportlerInnen
sind Markus „Mendy“ Swoboda (Kanu), Sven Reiger (Segeln), Andreas Onea und Sabine Weber-Treiber (Schwimmen), Doris
Mader, Krisztian Gardos, Stanislaw Fraczyk und Egon Kramminger (Tischtennis), sowie Pepo Puch (Reiten). Dazu kommen
noch drei Quotenplätze für das Reiter-Team, vier Quotenplätze für die Rad-Events und ein Quotenplatz
in der Leichtathletik. Die Qualifikation für die Paralympics endet in den meisten Sportarten Ende Juni. Im
Juli wird der endgütige Kader nominiert. Die mit dem ÖOC gemeinsam durchgeführte Einkleidungspräsentation
findet am 24. Mai in Wien statt.
11 Wochen - 11 Sportarten
In den kommenden Wochen wird das ÖPC auf seiner Homepage alle Sportarten präsentieren, in denen Österreich
in Rio vertreten sein wird. Ein Schwerpunkt, neben den sportlichen Details der einzelnen Disziplinen, ist die Vorstellung
der österreichischen paralympischen Top-AthletInnen für RIO 2016. In den Interviews verraten dabei die
AthletInnen so manche bislang noch unbekannten Details – sportlich sowie privat. Gestartet wurde die Artikelreihe
mit Para-Kanu und Reiten.
In diesen beiden Disziplinen dürfen sich die ÖPC-AthletInnen durchaus berechtigte Hoffnungen auf Medaillen
machen. Wie beim Reiten durch Pepo Puch, der in London 2012 bereits Gold und Bronze gewonnen hat - zwei von insgesamt
13 Medaillen für das österreichische paralympische Team. Ein weiterer Medaillen-Kandidat ist Markus „Mendy“
Swoboda. Der 6-fache Kanu-Weltmeister wird in Rio als heiße Aktie gehandelt, nachdem Para-Kanu - ebenso
wie Para-Triathlon - erstmals im Programm der Spiele aufscheint.
REITEN seit 1996 im paralympischen Programm
„Nur gemeinsam sind wir stark und erfolgreich“, meinte Pepo Puch nach seinen Medaillen in London 2012. Wen wundert
es da, dass Pferde bei Großevents ebenso wie ihre ReiterInnen eine Rundumbetreuung mit Massage, Therapie
und Akupunktur genießen dürfen. Schon die Anreise nach Rio ist für die Tiere eine große Strapaze,
weshalb die BetreuerInnen (=Grooms) auch ständig bei den Tieren bleiben. Reiten ist seit 1996 im paralympischen
Programm und wird in der Dressur in den Disziplinen Team, Individual und Freestyle ausgetragen.
Erst seit Athen 2004 reiten die TeilnehmerInnen auf ihren eigenen Pferden, bis dahin wurden die Pferde den ReiterInnen
zugelost. Was die Chancen auf Medaillen natürlich erhöht. Österreichs Aushängeschild Pepo Puch
steht für RIO 2016 auf der IPC-„ones to watch“ Liste jener AthletInnen, die gute Chancen auf Gold haben. In
Rio ist Österreichs erstmals in der Geschichte mit einem ReiterInnen-Team bei einem Großevent am Start.
Die Dressurbewerbe werden im Olympic Equestrian Center in Deodoro ausgetragen, dem zweitgrößten Veranstaltungsort
in Rio.
PARA-KANU erstmals dabei
Die geschichtlich belegte Verwendung von Kanus als Fortbewegungsmittel geht weit zurück, bis vor 4000 Jahren
bei den Inuits (Eskimos). Als Wettkampfsport ist Para-Kanu eine sehr junge Disziplin. Erst 2010 wurde die erste
WM ausgetragen. In Rio ist Para-Kanu erstmals paralympisch. Was für Österreich sehr erfreulich ist, da
das ÖPC mit Markus „Mendy“ Swoboda den 6-fachen Serien-Weltmeister stellt, der ebenso wie Pepo Puch auf der
„ones to watch“ Liste der großen Gold-Favoriten steht.
Die Renn-Boote sind Standardboote: 5,2 m lang, 50 cm breit, 12 kg schwer. Das Innenleben allerdings ist an die
jeweilige Behinderung angepasst. Dadurch sind die Boote auch nicht von anderen verwendbar. Der Parcours ist für
alle drei Klassen (KL1 bis KL3) gleich. 200 m im ruhigen Wasser. Je niedriger die Zahl der Klasse, umso schwerer
ist die Beeinträchtigung. „Mendy“ Swoboda startet in KL2. Die Strecke bei den Spielen ist im Herzen von Rio
im Lagoa-Stadium ganz in der Nähe der weltberühmten Copacabana mit Blick auf die Cristo-Statue am Corcovado.
Head Coaches-Meeting für RIO 2016
Ende April trafen sich in Wien die Sportverantwortlichen für die Paralympics zum zweiten gemeinsamen Head
Coaches-Meeting. ÖPC-Generalsekretärin Petra Huber, Chef de Mission Walter Pfaller sowie Deputy Chef
de Mission Julia Voglmayr, informierten über die wichtigsten Updates zu Wettkampf- und Transportplänen
vor Ort und bei der Anreise. Teamärztin Michaela Mödlin gab Empfehlungen zur gesundheitlichen Vorsorge
hinsichtlich des Aufenthaltes in Brasilien und der verpflichtenden sportmedizinischen Untersuchung im Vorfeld der
Entsendung. Der gesamte ÖPC-Kader für Rio wird noch gesondert in einem Workshop über Facts wie
Anti-Doping Regelungen, Social Media Guidelines, usw. während der Paralympischen Spiele in RIO 2016 informiert.
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