Mehr Spezialisten „made in Burgenland“ und mehr Schutz für den heimischen Arbeitsmarkt
Eisenstadt (blms) - Zum Thema „Arbeitsmarkt im Burgenland“ stellte Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos
am 04.05. im Zuge einer Pressekonferenz in Eisenstadt eine Reihe von Maßnahmen für den Burgenländischen
Arbeitsmarkt vor. „Es ist unser größter Anspruch, die Menschen zu qualifizieren und in Beschäftigung
zu bringen“, so Soziallandesrat Darabos. Die besten Instrumente dazu seien die überbetriebliche Facharbeiterausbildung,
die ein fixer Bestandteil des burgenländischen Bildungsangebotes sind, und andererseits die Lehrlingsoffensive
des Landes. Um Lohn- und Sozialdumping am Arbeitsmarkt durch ausländische Unternehmen zu verhindern, soll
auch die EU-Entsenderichtlinie reformiert werden. Die Interessen der heimischen ArbeitnehmerInnen sollen dadurch
bestmöglich geschützt werden. Weiteres soll es eine Aufstockung der Finanzpolizei, eine bessere Vernetzung
der einzelnen Player - BUAK, GKK und Finanzpolizei - und eine Ausweitung der Kontrollen vor allem an Wochenenden
geben. Auch ein Maßnahmenkatalog zur SOKO Bau, nach deutschem Vorbild, wird derzeit erstellt.
Der Druck auf heimische Arbeitnehmer und Betriebe aufgrund unlauterer Konkurrenz ist ungebrochen hoch. Das Thema
beschäftigt besonders die Bauwirtschaft im Osten Österreichs. Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos erneuert
daher die Forderung nach mehr Schutz für den heimischen Arbeitsmarkt. „Wir haben zwar ein strenges Gesetz
gegen Lohn- und Sozialdumping, aber was nützen gute Gesetze, wenn die Finanzpolizei nicht ausreichend kontrolliert
und Strafen nicht grenzüberschreitend vollstreckt werden. Der Schutzschirm für den Arbeitsmarkt muss
daher verstärkt werden!“, so Darabos.
Konkret fordert Darabos folgende Maßnahmen im Kampf gegen Lohn und Sozialdumping
Verschärfung der Entsenderichtlinie: Entsendete Arbeitskräfte aus dem Ausland dürfen ab dem ersten
Tag keinesfalls billiger sein, als österreichische Arbeitnehmer – auch nicht bei den Lohnnebenkosten. Für
besonders betroffene Branchen, wie die Bauwirtschaft, muss es auch besonderen Schutz geben. Darabos: „Wie kommt
ein 55-jähriger Arbeitnehmer, der 40 Jahre am Bau gearbeitet hat dazu, dass er durch einen Jüngeren aus
dem Ausland ausgetauscht wird! Jemand der 40 Jahre fleißig und verlässlich gearbeitet hat, wird einfach
ausgetauscht, weil er angeblich zu alt und zu teuer ist. Das dürfen wir nicht zulassen.
Ich fordere sektorale Sperrung des Arbeitsmarktes in den Bereichen, wo Arbeitslosigkeit besonders hoch ist.“
Mehr Finanzpolizei: Derzeit sind 18 Finanzpolizisten für das Burgenland und den Bezirk Bruck/Leitha zuständig.
Für effektive Kontrollen werden zumindest 50 Finanzpolizisten benötigt.
"SOKO BAU": „Während Österreich eine der strengsten gesetzlichen Regelungen vorweisen kann,
sind andere Länder bei der Kontrolle schon weiter. Ich fordere den Einsatz einer SOKO Bau, welche deutlich
mehr Befugnisse als die österreichische Finanzpolizei hat“, so der Soziallandesrat.
„Chip-System“ auf Baustellen: Darabos bekräftigt den Vorschlag, ein „Chip-System“ auf Baustellen, nach deutschem
Vorbild, auch in Österreich, einzuführen. Dann könne effektiv kontrolliert werden, wer für
die Arbeit auf der Baustelle tatsächlich befugt ist.
Ausbildung österreichischer Arbeitnehmer und in die Jugend investieren
Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Monat April um zehn Prozent gesunken. Dementsprechend erfreut zeigt sich Soziallandesrat
Darabos. „Eine gute Ausbildung unserer jungen Menschen ist mir ein besonders großes Anliegen. Darum werden
wir auch in Zukunft in unsere Jugend investieren. Unser Land braucht Spezialisten. Spezialisten „made in Burgenland“.
Da befinden wir uns auf einem guten Weg“, so Soziallandesrat Mag. Norbert Darabos. Das Land Burgenland bildet derzeit
über 1.000 junge Burgenländerinnen und Burgenländer in landeseigenen und landesnahen Lehrwerkstätten
aus. Mehr als 400 Jugendliche nutzen derzeit die Chance auf eine überbetriebliche Facharbeiterausbildung.
Darabos: „Bis zum Jahr 2020 stehen dem Burgenland 2,8 Mrd. zur Verfügung. Dieses Geld wird dafür verwendet,
um regionale Anreize zu schaffen, die Wirtschaft zu stärken und vor allem neue Arbeitsplätze für
die Menschen im Burgenland zu schaffen.“
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