ÖsterreicherInnen sehen Integrationsherausforderungen kritisch – Hajek-Umfrage: Kritisches
Stimmungsbild zu Flüchtlingsintegration und Verhältnis zwischen MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen
Wien (öif) - Peter Hajek hat im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) österreichische
StaatsbürgerInnen zu ihrer Einschätzung des Zusammenlebens von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund
sowie von MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen befragt und erhoben, welche Herausforderungen und Probleme ÖsterreicherInnen
im Zusammenleben mit Flüchtlingen und ZuwanderInnen sehen. Die Ergebnisse wurden in Form des neuen ÖIF-„Integrationsbarometers“
zusammengefasst.
Zentrale Ergebnisse des Integrationsbarometers
- Mehr als die Hälfte der Befragten beurteilt das Zusammenleben von Menschen
mit und ohne Migrationshintergrund als sehr oder eher gut (51%). Das Verhältnis zwischen MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen
wird dagegen kritischer beurteilt: Hier finden 56%, dass das Zusammenleben eher oder sehr schlecht funktioniert.
- Als größte Problembereiche im Zusammenhang mit der Integration von
Flüchtlingen sehen die Befragten Geringschätzung bzw. Gewaltbereitschaft einiger muslimischer Flüchtlinge
gegenüber Frauen (51%), die schwierige Arbeitsplatzsuche für Flüchtlinge (50%), die Belastung des
österreichischen Sozialsystems durch Flüchtlinge (49%) sowie die Gefahr durch religiösen Fanatismus
und Terror (48%).
- Eine Mehrheit geht davon aus, dass das österreichische Sozialsystem und
der Arbeitsmarkt durch Flüchtlinge, aber auch durch Arbeitskräfte aus Osteuropa belastet wird (70%).
- Mehr als zwei Drittel (71%) der Befragten sprechen sich dafür aus, dass
die Auszahlung von Sozialleistungen an den verpflichtenden Besuch von Deutsch- sowie Wertekursen gekoppelt ist.
Integrationsminister Sebastian Kurz: "Die Ergebnisse des neuen ‚Integrationsbarometers‘ bestätigen unsere
Arbeit in der Flüchtlingsintegration: Wir stellen derzeit so viele Mittel und Förderangebote wie noch
nie zur Verfügung, um Flüchtlinge bei ihrer sprachlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Integration
zu unterstützen. Wir fordern aber auch, dass sie diese Angebote eigenverantwortlich wahrnehmen. Wer sich nicht
engagiert, dem sollen Transferleistungen gekürzt werden."
Franz Wolf, Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF): "Ein Großteil
der Bevölkerung befürwortet Deutsch- und Wertekurse für Flüchtlinge. In diesen Kursen werden
die Grundlagen des Zusammenlebens in Österreich vermittelt etwa Werte wie Demokratie, Meinungsfreiheit und
die Gleichberechtigung von Mann und Frau."
Befragt wurden für das aktuelle ÖIF-„Integrationsbarometer“ 1.000 österreichische StaatsbürgerInnen
durch Telefoninterviews sowie durch eine Online-Befragung im November 2015 sowie April 2016. Das „Integrationsbarometer“
soll künftig regelmäßig aktualisierte Zahlen und Fakten zur öffentlichen Meinung zu Integrationsthemen
liefern.
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