… trotz Vorausbuchung von Bankenabgaben und regulatorischen Kosten; Ausblick bestätigt.
Wien (erste group) - „Die Erste Group konnte ein erfolgreiches erstes Quartal 2016 verzeichnen: Wir haben
einen Nettogewinn von 274,7 Millionen Euro und damit eine Eigenkapitalverzinsung um immaterielle Vermögenswerte
bereinigt von 11,3% und eine Eigenkapitalverzinsung von etwa 10% erwirtschaftet. Dieses Ergebnis war vor allem
außerordentlich niedrigen Risikokosten zu verdanken, während Bankenabgaben und die bereits erfolgte
Verbuchung der gesamten für 2016 regulatorisch vorgeschriebenen Beitragsleistungen das sonstige Ergebnis und
die Betriebsaufwendungen belasteten.
Besonders erfreulich ist für uns die Tatsache, dass sich die Kreditqualität wieder auf ein zuletzt Ende
2009 verzeichnetes Niveau verbessert hat. Der Bestand an Kundenkrediten ist weiter gewachsen, was allerdings den
Rückgang im Zinsüberschuss aufgrund negativer Zinssätze nur zum Teil wettmachen konnte. Unsere Kapitalausstattung
hat sich weiter verbessert und liegt über den regulatorischen Erwartungen. Die bereinigte harte Kernkapitalquote
– auf Basel 3 final-Basis – beträgt 12,3%.
Angesichts des bisher guten Ergebnisses und des günstigen makroökonomischen Umfelds in CEE, wo wir ein
durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 3% erwarten, behalten wir unseren Ausblick für 2016 bei“, kommentierte
Andreas Treichl, CEO der Erste Group Bank AG, das Ergebnis des ersten Quartals 2016.
GuV-Zahlen: 1–3 2016 verglichen mit 1–3 2015, Bilanzzahlen: 31. März 2016 verglichen mit 31. Dezember 2015
Der Zinsüberschuss verringerte sich im weiterhin schwierigen Marktzinsumfeld geringfügig auf EUR 1.092,2
Mio (EUR 1.098,5 Mio). Der Provisionsüberschuss sank auf EUR 443,1 Mio (EUR 461,0 Mio), vor allem bedingt
durch rückläufige Erträge aus dem Wertpapiergeschäft und aus Zahlungsverkehrsdienstleistungen.
Das Handels- und Fair Value-Ergebnis reduzierte sich nach dem Wegfall von Einmaleffekten auf EUR 43,5 Mio (EUR
72,4 Mio). Die Betriebserträge gingen auf EUR 1.629,3 Mio (-3,5%; EUR 1.689,1 Mio) zurück. Der Verwaltungsaufwand
stieg auf EUR 1.008,8 Mio (+6,4%; EUR 948,1 Mio), bedingt durch die fast gänzliche Verbuchung der in 2016
erwarteten Aufwendungen für Beitragsleistungen in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR 71,7 Mio
(EUR 19,2 Mio). Daraus resultierte ein Rückgang im Betriebsergebnis auf EUR 620,5 Mio (-16,3%; EUR 741,0 Mio).
Die Kosten-Ertrags-Relation belief sich auf 61,9% (56,1%).
Die Wertberichtigungen für nicht erfolgswirksam zum Fair Value bilanzierte finanzielle Vermögenswerte
(netto) sanken auf EUR 56,4 Mio bzw. 17 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (-69,2%;
EUR 183,1 Mio bzw. 57 Basispunkte), bedingt durch einen deutlichen Rückgang von notleidenden Krediten und
höheren Erträgen aus Eingängen abgeschriebener Forderungen. Die NPL-Quote verbesserte sich erneut
auf 6,7% (7,1%). Die NPL-Deckungsquote lag bei 66,5% (64,5%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -139,5 Mio (EUR -153,5 Mio). Darin enthalten sind Aufwendungen
für die erwarteten jährlichen Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds in Höhe von EUR 64,7 Mio (EUR
54,9 Mio). Die Banken- und Finanztransaktionssteuern lagen mit EUR 62,8 Mio (EUR 91,8 Mio) unter dem Wert des Vorjahres,
was auf die signifikante Reduktion der ungarischen Bankabgaben auf EUR 27,1 Mio (EUR 56,5 Mio) zurückzuführen
ist. In Österreich blieben die Belastungen mit EUR 29,5 Mio (EUR 29,5 Mio) unverändert hoch, in der Slowakei
beliefen sie sich auf EUR 6,2 Mio (EUR 5,8 Mio).
Aufgrund geringerer Ergebnisbeiträge der Sparkassen sank das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis
auf EUR 47,8 Mio (EUR 70,8 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis
stieg auf EUR 274,7 Mio (EUR 225,8 Mio).
Das gesamte Eigenkapital stieg auf EUR 15,2 Mrd (EUR 14,8 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung
(CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter stieg das harte Kernkapital (CET 1, Basel 3 aktuell) auf EUR 12,2 Mrd
(EUR 12,1 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (Basel 3 aktuell) beliefen sich auf EUR 17,7 Mrd (EUR
17,6 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Zwischengewinn nicht berücksichtigt, die Risikokosten der ersten Berichtsperiode
jedoch abgezogen. Das Gesamtrisiko, die risikogewichteten Aktiva aus Kredit-, Markt- und operationalem Risiko (Basel
3 aktuell), stieg auf EUR 100,5 Mrd (EUR 98,3 Mrd). Die harte Kernkapitalquote (CET 1, Basel 3 aktuell) lag bei
12,1% (12,3%), die Eigenmittelquote (Basel 3 aktuell) bei 17,6% (17,9%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 206,4 Mrd (EUR 199,7 Mrd), vor allem aufgrund eines Anstiegs des Kassenbestands und
der Guthaben, insbesondere der Guthaben bei Zentralnotenbanken, auf EUR 14,6 Mrd (EUR 12,4 Mrd) und der Forderungen
an Kreditinstitute auf EUR 6,7 Mrd (EUR 4,8 Mrd). Die Kundenkredite (netto) stiegen leicht auf EUR 126,7 Mrd (EUR
125,9 Mrd). Passivseitig erhöhten sich die Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 17,3 Mrd (EUR 14,2 Mrd),
die Kundeneinlagen stiegen moderat auf EUR 128,6 Mrd (EUR 127,9 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei
98,5% (98,4%).
Ausblick
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die wichtigsten CEE-Märkte,
inklusive Österreich, wird – in erster Linie getragen durch robuste Inlandsnachfrage – ein reales BIP-Wachstum
von 1,5 bis 4,1% für 2016 erwartet.
Erwartete Eigenkapitalverzinsung um immaterielle Vermögenswerte bereinigt (ROTE) von etwa 10-11% in 2016 begünstigt
weitere Dividendenausschüttungen. Unterstützungsfaktoren sind das fortgesetzte Kreditwachstum, die kontinuierliche
Verbesserung der Kreditqualität in günstigem Risikoumfeld sowie ein positiver Einmaleffekt im Zusammenhang
mit dem Verkauf der Visa-Beteiligung von etwa EUR 127 Mio vor Steuern. Allerdings wird sich das nachhaltig niedrige
Zinsumfeld negativ auf die Betriebseinnahmen, insbesondere den Zinsüberschuss, auswirken. Erwartet wird ein
Rückgang im Betriebsergebnis in Ungarn (niedrigeres Kreditvolumen) sowie in Rumänien (aufgrund von Zinsanpassungen
bei Krediten). Die Bankenabgaben werden das Ergebnis mit etwa EUR 360 Mio vor Steuern belasten, darin inkludiert
sind Bankensteuern, Finanztransaktionssteuer sowie Beiträge zu Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds.
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