Hoffnungsmarkt Iran – Wirtschaftsdelegation aus
 Niederösterreich informierte sich vor Ort

 

erstellt am
03. 05. 16
11:00 MEZ

LR Bohuslav: „Der Export gehört zu den wesentlichen Säulen der niederösterreichischen Wirtschaft“
Teheran/St. Pölten (nlk) - Vier Tage lang besuchte eine Wirtschaftsdelegation aus Niederösterreich unter der Leitung von Wirtschafts-Landesrätin Dr. Petra Bohuslav, Dr. Christian Moser, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, und Dr. Andreas Ludwig, Vizepräsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, den Iran. Nach ihrer Rückkehr waren sich alle einig: „Seitdem die schrittweise Aufhebung der Sanktionen beschlossen wurde, ist der Iran zu einem spannenden Zukunftsmarkt für die heimischen Exporteure geworden. Diese Marktsondierungsreise hat dazu beigetragen, bei vielen der teilnehmenden Unternehmen das Interesse an einem Markteintritt zu wecken.“

„In unserer Wirtschaftsstrategie 2020 haben wir einen klaren Fahrplan für die kommenden Jahre festgelegt und vier Kernstrategien entwickelt. Eine davon betrifft die Internationalisierungsaktivitäten. Denn der Export gehört zu den wesentlichen Säulen der niederösterreichischen Wirtschaft und fungiert als wichtiger Wachstumsmotor“, erklärt Wirtschafts-Landesrätin Bohuslav. „Wir wissen, dass eine Milliarde Euro Exportumsatz rund 11.000 Arbeitsplätze und 260 Millionen Euro an regionaler Wertschöpfung auslöst.“

Wenn die internationale Wirtschaftslage an langfristiger Sicherheit und Stabilität einbüßt, ist es besonders wichtig, im Exportbereich möglichst breit aufgestellt zu sein, um Schwankungen gut abfedern zu können. „Daher setzen wir seit einigen Jahren immer wieder neue Impulse, um neue, zukunftsträchtige Märkte für die heimische Wirtschaft zu erschließen“, so Bohuslav weiter. „Nach eingehender Prüfung werden gezielt ‚Hoffnungsmärkte‘ identifiziert, auf denen wir für die Stärkefelder der niederösterreichischen Wirtschaft große Chancen sehen.“

So wurden nach Ländern wie Tschechien, Ungarn, Polen, der Slowakei und Rumänien auch Fernmärkte wie Russland, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, England oder die USA für die heimische Exportwirtschaft „aufbereitet“. „Ziel unserer niederösterreichischen Exportoffensive ist es, ‚Türöffner‘ für niederösterreichische Betriebe zu sein. Marktsondierungsreisen wie die aktuelle in den Iran geben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, sich persönlich über Land, Leute und Wirtschaftsleben zu informieren, sondern es gibt auch reichlich Gelegenheit, Kontakte mit hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft und Politik zu knüpfen, zu denen ein Unternehmen allein sonst nicht so einfach Zugang hat. Unser Ziel ist es, dass in den kommenden fünf Jahren das Exportvolumen in den Iran von derzeit rund 43 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro steigt“, so Bohuslav.

Außerdem nutzten die mitgereisten niederösterreichischen Unternehmen wie unter anderem die Forster Metallbau GmbH, Riegl Lasertechnik, Schnabl Stecktechnik, Lights of Vienna, VOITH TURBO oder Welser Profile die Möglichkeit, bestehende Kontakte zu intensivieren beziehungsweise neue Geschäftskontakte zu knüpfen. Auch der Besuch der regionalen Leitmesse Project Iran zeigte die großen Potenziale in wichtigen Bereichen wie Umwelt- oder Bautechnik auf.

„Aus Anlass der Reise wurden zwei Wirtschaftsforen in Kooperation mit den lokalen Handelskammern organisiert, nämlich in Arak und Teheran, wo Gesprächstermine mit potenziellen iranischen Partnern im Fokus standen. Um die Zusammenarbeit noch zu intensivieren, wurde auch ein Memorandum of Understanding unterfertigt“, informiert WKNÖ-Vizepräsident Moser. Nach Aufhebung der Sanktionen gebe es einen enormen Investitionsbedarf im Iran, so Moser weiter, der vor allem in den Bereichen Energie- und Umwelttechnologie sowie Industrieausrüstungen große Chancen für die niederösterreichischen Betriebe sieht.

„Der Iran umfasst knapp 80 Millionen Einwohner und zeichnet sich durch ein hohes Wirtschaftswachstum aus. Das Land verfügt über reiche Öl- und Gasvorkommen, die ursprünglich starke industrielle Basis ist aufgrund der jahrelangen Sanktionen aber überaltert. Wichtige Sparten wie die Stahl- oder Zementproduktion verzeichnen bereits herausragende Entwicklungen. Für Branchen wie die österreichische Bau- und Maschinenindustrie also genau der richtige Zeitpunkt, um im Iran zu investieren und Geschäfte zu machen“, führt IVNÖ-Vizepräsident Ludwig aus.

„Die konstruktiven Gespräche mit dem Gouverneur von Arak sowie Teheran als auch im Industrieministerium zeigten aber klar, dass die Iraner sich der Situation bewusst sind und intensiv daran arbeiten, ihre Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Dies bedeutet gute Geschäftschancen für unsere Betriebe“, freut sich Mag. Helmut Miernicki, Geschäftsführer von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich.

 

 

 

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