Burgenland lernt.

 

erstellt am
03. 05. 16
11:00 MEZ

Strategien und Entwicklungsperspektiven für die Erwachsenenbildung im Burgenland – Regionales Konzept für Erwachsenenbildung von BUKEB erarbeitet. Besonderer Fokus auf Personen 60+, bildungsferne Menschen und Flüchtlinge
Eisenstadt (blms) - Eine regionale „Lifelong Learning (LLL)-Strategie“ für das Burgenland präsentierten Landeshauptmann Hans Niessl und Dr.in Christine Teuschler, Vorsitzende der Burgenländischen Konferenz der Erwachsenenbildung (BUKEB), am 02.05. Ziel ist es, Erwachsenen unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten und der Herausforderungen im ländlichen Raum flächendeckend ein Grundangebot zur Erwachsenenbildung bereitzustellen. „Wir leben heute in einer modernen Wissensgesellschaft, die von rasantem Wandel in allen Bereichen geprägt ist. Diesen Veränderungen müssen wir Rechnung tragen. Lebenslangem Lernen kommt mehr denn je größte Bedeutung zu. Als Landeshauptmann und Bildungsreferent ist es mir sehr wichtig, dass die Erwachsenenbildung im Land weiterentwickelt wird, dass aber auch alle Menschen ohne Barrieren Bildungschancen erhalten“, erklärte Niessl.

Die zwölf gemeinnützigen burgenländischen Erwachsenenbildungseinrichtungen, die in der BUKEB zusammengeschlossen sind, stellen ein vielfältiges, leistbares und qualitativ hochstehendes Bildungs-Grundangebot in allen Bezirken bereit. Um dieses an die gesellschaftlichen Veränderungen und Anforderungen der Zukunft anzupassen, wurde von der BUKEB vor dem Hintergrund der nationalen LLL-Strategie 2020 das Strategiepapier „Burgenland lernt“ erarbeitet. Die Strategieentwicklung wurde von der Karl Franzens-Universität wissenschaftlich begleitet.

Regional abgestimmtes Basisbildungsangebot
Der Prozess startete im November 2012; im Mittelpunkt standen die Entwicklung eines Regionalentwicklungskonzepts der Erwachsenenbildung sowie die Definition von Kriterien und Rahmenbedingungen für ein Erwachsenenbildungs-Grundangebot, abgestimmt auf die einzelnen Regionen. Das nun präsentierte Strategiepapier fasst die wesentlichsten Entwicklungsperspektiven und den Handlungsrahmen für die kommenden Jahre zusammen.

Sofortmaßnahmen – erstmals umfassende Ist-Standserhebung
Erstmals wurden bei diesem Prozess eine Ist-Standserhebung und statistische Darstellung der Angebots- und Teilnehmerentwicklung aller 12 BUKEB-Institutionen durchgeführt, weiters sollen in Zukunft Vorhabensberichte zu einem Fixum werden, so Teuschler. Zur Bewusstseinsbildung soll es künftig eine jährliche Fachtagung „Tag der Bildung“ geben, die erste findet bereits im Herbst statt. Vorgesehen sind künftig auch eine stärkere Abstimmung der Programmplanung, mehr Qualitätssicherung durch Weiterbildungsangebote für MitarbeiterInnen in der Erwachsenenbildung und eine bessere Koordination der Bildungsinformation und –beratung. Bereits umgesetzt sind die Sicherstellung eines kostenlosen Angebots zur Basisbildung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen. 282 Personen haben seit Bestehen der Initiative bis 2015 auf diesem Weg den Pflichtschulabschluss nachgeholt, 584 Personen an Basisbildungsprogrammen teilgenommen.

Drei Zielgruppen im Fokus
Drei Bereiche bzw. Personengruppen stünden im besonderen Fokus der Strategie, betont Niessl: die Generation 65 +, bildungsfernere Personen und künftig auch Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge. Hier brauche es Deutschkurse, Angebote zur Demokratiebildung sowie Integrations- und Qualifizierungsmaßnahmen. Für Teuschler geht es hier vor allem um Deutsch- und Integrationskurse bereits von Tag eins an.

Erwachsenenbildungseinrichtungen: Teilnehmerzahl wächst kontinuierlich
Mehr als 3.000 Kursmaßnahmen werden jährlich in den EB-Einrichtungen durchgeführt; 2015 nahmen 33.700 Personen aus dem Burgenland daran teil. Seit 2013 gab es auch eine kontinuierliche Steigerung der Teilnehmerzahl an den Veranstaltungen, 2015 waren es knapp 68.000. Wichtig sei aber auch, „dass die Qualität der Angebote stimmt. Deshalb muss regelmäßig evaluiert werden“, fordert Niessl. In den nächsten Monaten soll ein Steuerungsgremium zur Unterstützung der regionalen LLL-Strategie eingerichtet werden.

Lebenslanges Lernen als ESF-Förderschwerpunkt
Im aktuellen ESF-Programm wurde ein eigener Förderschwerpunkt für den Bereich Lifelong Learning mit der Maßnahme „Erwachsenenbildung und Lebenslanges Lernen“ definiert, der mit mehr als 6 Mio. EURO dotiert ist. Die Erwachsenenbildung schafft und sichert auch viele Arbeitsplätze und zusätzliche Einkommensmöglichkeiten im Land. Derzeit sind 227 hauptberuflich Angestellte und 2270 nebenberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Trainer oder Kursleiter tätig. „Diese Zahlen zeigen die Bedeutung und den hohen Stellenwert die Erwachsenenbildung im Land“, so Niessl.

Barrierefreier Bildungszugang
„Wir wollen keine Bildungsbarrieren haben“, sieht Niessl sieht die Chancengleichheit in der Bildung als zentrales Ziel: „Jede Burgenländerin, jeder Burgenländer muss die Möglichkeit haben, ohne Barrieren Zugang zu Bildung zu haben. Lebensbegleitendes Lernen ist wichtiger denn je. Bildung bedeutet Chancen. Bildung bedeutet Zukunft. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser neuen Strategie die Erwachsenenbildung im Land weiter stärken können“.

 

 

 

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