LR Schwarz: „NÖ Familienland steht Gemeinden als Kooperationspartner zur Seite“
St. Pölten (nlk) - Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei es wichtig, dass nicht nur
eine Nachmittagsbetreuung, sondern auch eine gute Ferienbetreuung angeboten werde, so Familien-Landesrätin
Mag. Barbara Schwarz am 02.05. im Rahmen einer Pressekonferenz in St. Pölten zum Thema „Ferienbetreuung von
Schulkindern in Niederösterreich“. Präsentiert wurde auch der Praxis-Leitfaden „NÖ Ferienbetreuung“
für Gemeinden mit allen wichtigen Informationen zur Realisierung qualitativ hochwertiger Ferienbetreuung.
Wichtige Grundlage dafür ist die Studie zur Zufriedenheit mit „Ferienbetreuung von Schulkindern in Niederösterreich“,
die vom Österreichischen Institut für Familienforschung an der Universität Wien (ÖIF) durchgeführt
wurde und aus der heute von Univ.Prof. Dr. Wolfgang Mazal erste Ergebnisse präsentiert wurden.
Die organisatorische Aufgabe der Ferienbetreuung liege bei den Gemeinden, so Landesrätin Schwarz. „Es ist
wichtig, dass man dabei nicht nur an die großen Ferien denkt, sondern auch Oster-, Weihnachts- und Semesterferien
mitdenkt“, so Schwarz. In Niederösterreich gebe es die Ferienaktion seit 1992, jährlich werden immer
mehr Gemeinden gefördert. Im Jahr 2015 habe es 218 bewilligte Förderanträge von niederösterreichischen
Gemeinden und insgesamt Förderungen in der Höhe von 239.981 Euro gegeben. Im Sommer 2015 seien 11.859
Betreuungsplätze angeboten worden. „Die NÖ Familienland GmbH steht den Gemeinden als Kooperationspartner
im Rahmen der Ferienbetreuung zur Seite“, betonte Schwarz, dass im Jahr 2012 39 Gemeinden unterstützt worden
seien, heute seien es bereits 66.
Auch heuer werde es wieder einen Wettbewerb zur Ferienbetreuung geben, so Schwarz. Dieser wurde 2015 ins Leben
gerufen und findet heuer bereits zum zweiten Mal statt. Ziel sei es, Gemeinden zu prämieren, die gute Arbeit
im Bereich der Ferienbetreuung geleistet haben und qualitativ hochwertige Programme einreichen. Das Land Niederösterreich
nehme die Schaffung von Kinderbetreuungsangeboten ernst, betonte Schwarz, dass gemeinsam mit der Wirtschaftskammer
Niederösterreich von 18. bis 22. Juli die zweite Kinder Business Week im WIFI St. Pölten veranstaltet
werde. Anmeldungen sind ab 15. Mai möglich.
Um den Ist-Stand in der Ferienbetreuung zu erheben und zu erfahren, was sich die Eltern wünschen, habe das
Land Niederösterreich beim Institut für Familienforschung eine Studie in Auftrag gegeben. „Über
3.054 Eltern haben an der Online-Befragung teilgenommen“, berichtete Schwarz, dass nun ein erster Zwischenbericht
vorliege, deren Ergebnisse in den Leitfaden für Gemeinden „NÖ Ferienbetreuung“ eingearbeitet wurden.
Der Endbericht wird im September 2016 präsentiert.
„Zusammenfassend fällt die Zufriedenheit mit der Situation der Ferienbetreuung mit 85 Prozent sehr positiv
aus“, so Studienautor Univ.Prof. Mazal. Der Fragebogen sei breit gestreut worden – über die Gemeinden, den
Landesschulrat, das Familienjournal, etc. Inhalt der Studie sei die Betreuung während des Schuljahres und
im Sommer. Hauptergebnis sei, dass ca. die Hälfte der Eltern Ferienbetreuung nutze, hohe Bedeutung haben dabei
Verwandte und Bekannte. Im Volksschulalter seien Horte von großer Bedeutung, häufig werde auch eine
Kombination mehrerer Betreuungsformen gewählt, um Abwechslung für das Kind zu erzielen. Für zwei
Drittel der Befragten reichen die genutzten Arrangements aus, ein Drittel der Eltern wolle mehrere Formen – das
sei insbesondere dort der Fall, wo die Kinder ausschließlich von den Eltern selbst betreut werden und wo
es keine Angebote gebe. Eine sehr hohe Zufriedenheit gebe es mit den Schulstandorten, der Ausbau dieser sei aber
noch nicht ausreichend. Ein Drittel der Eltern wünsche sich eine Öffnung vor oder um 7 Uhr, zwei Drittel
vor oder um 7.30 Uhr, weiters wünschen sich zwei Drittel der Eltern eine Betreuung bis 17.30 Uhr, ein Drittel
bis 15.30 Uhr. Das zeige, dass auch die Firmen in der Gestaltung der Arbeitszeiten und in der Organisation von
Ferienbetreuung gefordert seien, so Mazal. Zusammenfassend hielt der Studienautor fest, dass ein kombiniertes Betreuungsangebot
gerne angenommen werde, dieses sollte verbessert werden, insbesondere mit Einbeziehung von Unternehmen.
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