Verteidigungsminister bei Landeshauptleute-Konferenz

 

erstellt am
12. 05. 16
11:00 MEZ

Wichtige Kasernenstandorte bleiben erhalten – Regionale Strukturen werden gestärkt – Österreichische Militärmusik wieder stärken
Salzburg/Wien (bmlvs) - Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil kündigte am 11.05. im Rahmen der Landeshauptleute-Konferenz in Salzburg an, die auf Einsparungseffekte ausgerichtete Neustrukturierung der Militärmusik rückgängig zu machen. Doskozil setzt eine Expertengruppe unter der Leitung von Prof. Clemens Hellsberg – Ex-Vorstand der Wiener Philharmoniker, Violinist und Offizier des Reservestandes – ein, um ein Konzept zur Österreichischen Militärmusik zu erarbeiten. Fix ist, dass für die Militärmusiker wieder eine siebenmonatige Verpflichtungsdauer als Zeitsoldat nach Absolvierung des Grundwehrdienstes (6+7) kommen wird. Prof. Clemens Hellsberg hat den Jagdkommando-Grundkurs absolviert und ist Offizier der Reserve.

Doskozil: „Ich freue mich, dass sich Clemens Hellsberg bereit erklärt hat, mich in dieser Frage zu beraten und das Bundesheer zu unterstützen. Die Militärmusik ist von großem kulturellem und gesellschaftlichem Wert. Sie ist ein wesentlicher Träger für den Nachwuchs der zivilen Musikkapellen in Österreich. Die Spielfähigkeit und Qualität der Militärmusik müssen daher erhalten bleiben.“ Prof. Clemens Hellsberg begründet sein Engagement für die Militärmusik wie folgt: „Von der musikhistorisch relevanten Bedeutung, welche die österreichische Militärmusik in der Monarchie durch Größen wie Julius Fucik, Josef Hellmesberger jun., Karl Komzak, Franz Lehár u. v. a. hatte, führt ein direkter Weg zur Rolle der Militärmusik im heutigen Österreich: als „Visitenkarte“ bei Staatsbesuchen wie bei nationalen (Groß-)Veranstaltungen; als unbedingter Sympathieträger und somit wichtiges Bindeglied zur Bevölkerung; vor allem aber als Ausbildungsstätte, in der jungen Blasinstrumentalisten das einschlägige Repertoire effizient vermittelt und ihnen gleichzeitig ein hervorragendes Praktikum geboten wird, das viele dieser jungen Menschen veranlasst, sich für eine Laufbahn als Berufsmusiker zu entscheiden.“

Die Expertengruppe setzt sich aus Prof. Clemens Hellsberg, dem Militärmusikchef des Bundesheeres, Oberst Bernhard Heher, und Vertretern des Generalstabes zusammen.

Die Ziele der Expertengruppe
- Aufrechterhaltung der musikalischen Qualität
- Wiederherstellung der Spielfähigkeit
- Kostenneutralität gegenüber dem ursprünglichen System (vor ÖBH 2018)

Derzeitige Struktur der Österreichischen Militärmusik
Die Militärmusik hat aufbauend auf das Strukturpaket ÖBH 2018 derzeit etwa 220 Militärmusiker (Gardemusik in Wien und 8 Außenstellen in den Bundesländern mit Ensembles mit je 20 Musiker). Vor dieser Reform bestand die Militärmusik aus insgesamt ca. 400 Musiker. Einsätze im vollen Klangkörper werden primär durch die Gardemusik sichergestellt, die einzelnen Ensembles sind dazu nicht mehr imstande. Die Verpflichtungszeit bei den Grundwehrdienern beträgt derzeit sechs Monate.

Doskozil: „Ich habe die Kritik an der 2015 unter dem Aspekt der Einsparung eingeführten Struktur vernommen und werde eine Änderung herbeiführen.“

     

Folgende Bundesheer-Standorte bleiben erhalten:
1) Goiginger-Kaserne in Bleiburg / Kärnten
2) Radetzky-Kaserne in Horn / Niederösterreich
3) Tilly-Kaserne in Freistadt / Oberösterreich
4) Strucker-Kaserne in Tamsweg / Salzburg
5) Franz-Joseph-Kaserne in Lienz / Tirol
6) Hubschrauberstützpunkt Klagenfurt / Kärnten und
7) Hubschrauberstützpunkt Vomp / Tirol.

Begründet werden diese Garantien in der geänderten sicherheitspolitischen Lage.
Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil: "Um die sicherheitspolitischen Herausforderungen bewältigen zu können, ist es notwendig, die regionalen Strukturen des Bundesheeres zu stärken. Das geschieht durch eine Aufwertung der Militärkommanden, durch gezielte Investitionen in die Truppe und auch durch den Erhalt von wichtiger Kaserneninfrastruktur."

Es gehe darum, so Doskozil, der Bevölkerung rasch und effizient Schutz und Hilfe bereit zu stellen. "Das bedingt eine Stärkung des Heeres, personell und infrastrukturell, und eben keinen Ausverkauf", so der Minister, der sich bei den Landeshauptleuten "für deren Einsatz für mehr finanzielle Mittel fürs Heer ausdrücklich bedankt."

"Ich pflege mit den Ländern eine Sicherheitspartnerschaft, die ich für staatspolitisch enorm wichtig erachte. Der Profiteur ist die österreichische Bevölkerung, der wir gemeinsam mehr Sicherheit liefern können", so Doskozil abschließend.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bundesheer.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at