LR Wilfing: „Werden auch in Zukunft ganz klar auf Regionalität setzen“
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz im Universitätsklinikum St. Pölten informierten
Landesrat Mag. Karl Wilfing und Dipl. KH-BW Helmut Krenn, Kaufmännischer Direktor der NÖ Landeskliniken-Holding,
am 11.05. zum Thema „Regionalität und Bio-Produkte in den NÖ Landes- und Universitätskliniken“.
Landesrat Wilfing sprach von einer Erfolgsstory. Die niederösterreichischen Spitäler seien „nicht nur
hervorragende Gesundheitsversorger, sondern tragen auch sehr stark zur regionalen Wertschöpfung bei“.
Die NÖ Landeskliniken-Holding sei der größte Gesundheitsanbieter Österreich, sagte Wilfing
und belegte dies mit folgenden Zahlen: rund 20.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, rund 170.000 operative Leistungen
im Jahr, 358.000 stationäre Aufenthalte im Jahr 2015 und rund 32.000 tagesklinische Aufenthalte im Jahr 2015.
Durch die Übernahme aller Landeskliniken unter ein gemeinsames Dach sei neben der strategischen Planung der
Gesundheitsversorgung nun auch ein gemeinsamer Einkauf für alle Standorte möglich. Dabei konnten in den
vergangenen Jahren, gerade was medizinische Geräte und Synergie-Effekte durch beispielsweise größere
Mengen betreffe, rund 500 Millionen Euro eingespart werden, die wieder in den Betrieb der Spitäler reinvestiert
worden seien, so der Landesrat.
Ein wesentlicher Faktor der niederösterreichischen Politik sei ganz klar die Regionalität, so Wilfing,
der betonte, dass diese trotz des zentralen Einkaufs weiterhin im Mittelpunkt stehe. „Insgesamt wurden im Vorjahr
18,3 Millionen Euro für Lebensmittel ausgegeben“, so Wilfing. Davon seien 76,6 Prozent lokal beschafft und
direkt von regionalen Zulieferern an die Kliniken geliefert worden, 23,4 Prozent hingegen seien zentral beschafft
worden. Diese beiden Werte seien in den vergangenen Jahren stabil geblieben. „Beim Einkauf der Lebensmittel verbleibt
der Löwenanteil der Wertschöpfung in Niederösterreich: 13,4 Millionen Euro, das sind 73,1 Prozent
bleiben in Niederösterreich“, so Wilfing. Im Vergleich dazu: 2,5 Millionen Euro (13,8 Prozent) gehen nach
Wien, 2,3 Millionen Euro (13 Prozent) in die restlichen Bundesländer und 12.132 Euro (0,1 Prozent) ins Ausland.
2015 seien in den niederösterreichischen Spitälern 2,5 Millionen Semmeln, 51 Tonnen Reis, 954.602 Liter
Milch, 164 Tonnen Rindfleisch, 578.782 Eier und 590 Tonnen frisches Gemüse verbraucht worden. Erfreulich dabei
sei, „dass wir den Anteil an Bio-Lebensmitteln kontinuierlich steigern konnten“, so Wilfing. So waren es im Jahr
2004 noch rund 15 Prozent, im Jahr 2015 bereits 30,2 Prozent. „Das ist eine Steigerung von über 100 Prozent
und zeigt, dass der regionale Ankauf sehr hoch ist“, so der Landesrat, der betonte, dass man eine „Stütze
der regionalen Wirtschaft“ sein wolle.
Die größte Küche der niederösterreichischen Spitäler sei die des Universitätsklinikums
St. Pölten mit 2.000 Quadratmeter Nutzfläche, 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Täglich würden
hier 6.000 Portionen ausgegeben werden. Der Jahresverbrauch liege bei 70 Tonnen Rindfleisch, 27 Tonnen Erdäpfel,
53 Tonnen Gemüse, 130.000 Litern Milch und 151.000 Eiern. „Insgesamt arbeiten in den Spitalsküchen rund
720 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jährlich mehr als 7,5 Millionen Portionen Essen zubereiten“, erklärte
Wilfing, dass davon rund 1,4 Millionen Portionen an Kindergärten, Pflegeheime, Schulen und Sozialorganisationen
(Essen auf Rädern) geliefert werden.
Der Faktor „Speisen“ sei in einem Krankenhaus ganz wichtig, so Wilfing. Dieser gehöre zum Wohlfühlen
und damit zu einem positiv verlaufenden Genesungsprozess. Die letzte Patientenbefragung zeige, dass die Zufriedenheit
mit den Speisen in den NÖ Landeskliniken sehr hoch sei: 85,62 von 100 möglichen Punkten. Das sei darauf
zurückzuführen, „dass die Küchenteams hervorragende Arbeit leisten und mit großer Freude arbeiten“,
so Wilfing. „Fast alle unsere Spitalsküchen sind ‚Vitalküche+‘ zertifiziert“, so der Landesrat. Einzig
und allein Mödling sei noch nicht zertifiziert, weil sich die Küche aufgrund des Umbaus noch im Provisorium
befinde und daher noch nicht alle Kriterien erfülle.
Über 13 Millionen Euro bleiben durch den regionalen Lebensmitteleinkauf direkt bei den Bauern und regionalen
Zulieferern, so Wilfing, der betonte: „Wir werden auch in Zukunft ganz klar auf Regionalität setzen.“
In den NÖ Landeskliniken werde in erster Linie biologisch-regional, weiters regional und dann niederösterreichweit
eingekauft, so der Kaufmännische Direktor der NÖ Landeskliniken-Holding Krenn. Alles, was Frischware
wie Fisch, Geflügel, Gemüse, etc. betreffe, werde weitestgehend regional besorgt. Trockenware und beispielsweise
Mineralwasser würden zentral ausgeschrieben werden. „Danke an die Politik, die uns bei unserem Tun unterstützt“,
so Krenn.
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