Strategische Leitlinien für Städtekontakte festgelegt
Linz (stadt) - Die Stadt Linz hat derzeit 19 Partnerstädte in 16 verschiedenen Ländern. Die Intension
dieser Partnerschaften ist ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen.
Auf jeden Fall sollen beide Seiten davon profitieren. Der 20. Partnerschaftsvertrag wird im Juni mit Nasushiobara
unterzeichnet. Mit der japanischen Stadt besteht seit Jahren ein reger SchülerInnenaustausch. Darüber
hinaus gibt es den Wunsch auf wirtschaftliche Kooperationen.
Nachdem viele Kontakte schon seit Jahrzehnten bestehen soll jetzt verstärkt auf die Qualität der Beziehungen
geachtet werden. Dementsprechend werden die bestehenden Partnerschaften durchforstet. Auf diese Vorgangsweise hat
sich der Ausschuss für Sicherheit, Gesundheit und Städtekontakte unter Vorsitz von Vizebürgermeister
Detlef Wimmer in der Sitzung vom 9. Mai 2016 geeinigt: „Wir werden mit den Städten Kontakt aufnehmen. Einige
Beziehungen bestehen ja quasi nur mehr auf dem Papier. Wenn keine Aktivitäten mehr laufen und kein Interesse
besteht, wird die Partnerschaft beendet“. Gleichzeitig wurden im Ausschuss die folgenden fünf Grundsätze
für die weitere Kontaktpflege erarbeitet:
I. Grundsatz: Projekte vor Freundschaft vor Partnerschaft
Die Vertiefung von Städtekontakten kann schrittweise erfolgen und muss nicht sofort eine formelle Partnerschaft
(als engste Form der Zusammenarbeit) vereinbart werden. Auch wenn „nur“ in Projekten zusammen gearbeitet wird,
kann dies sinnvoll sein.
II. Grundsatz: Weniger ist (oft) mehr – bei Partnerschaften
Die Qualität der Zusammenarbeit ist wichtiger als die schiere Anzahl an Städtepartnerschaften. Insofern
werden gut laufende gemeinsame Projekte oder auch Freundschaften nicht automatisch in Richtung einer Partnerschaft
weiter entwickelt.
III. Grundsatz: Breite Basis statt „Reißbrett“-Planpolitik
Politisches Engagement als dauerhafte Grundlage einer Städtepartnerschaft ist zu wenig; es werden zwar
Anregungen gerne entgegen genommen, ein sinnvoller Auf- und Ausbau bedarf aber einer breiten Basis.
IV. Grundsatz: Netzwerke nutzen (Partner von Partnern, Allianzen)
Bei Abschluss oder Vertiefung von Kontakten können nach Möglichkeiten bestehende Partner von Partnern
oder auch Mitglieder in gemeinsamen Organisationen, wie die Donau-Städte, bevorzugt heran gezogen werden,
da sich so Synergien ergeben.
V. Grundsatz: Interne Abstimmung internationaler Aktivitäten: Überschreitet ein internationaler Kontakt
der Stadt oder einer städtischen Unternehmensbeteiligung ein bestimmtes Maß, so soll dieser intern koordiniert
werden. Vor allem ist vor dem Kontakt mit einem Land, wo wir schon partnerschaftlich vertreten sind, die Partnerstadt
einzubinden.
„Unser Hauptaugenmerk wird vor allem darauf liegen, die Kontakte mit Leben zu erfüllen. Im Mittelpunkt sollen
künftig gemeinsame Projekte und intensive Beziehungen stehen”, sagt Vizebürgermeister Wimmer.
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