Überdurchschnittlich hohe Innovationskraft der Automobilwirtschaft in Österreich
– Patentanmeldedynamik, Erfinderdichte weit über Durchschnitt – 1,4 Patente pro Werktag
Wien (iv-net) - Während der Wirtschaftsstandort Österreich in allen Rankings permanent zurückfällt,
ist eine Branche weiterhin im Spitzenfeld: die österreichische Automobilindustrie. Die heimische Automobilwirtschaft
ist nicht nur ein wesentlicher Pfeiler des Wirtschaftsstandortes, sie ist zudem hoch-innovativ und in vielen Bereichen
der Forschung und Entwicklung weit über dem Durchschnitt, sowohl im europäischen Vergleich als auch global
betrachtet. Kaum eine andere Branche leistet einen vergleichbaren Beitrag zur Wirtschaftsleistung Österreichs,
wie eindrucksvoll aus dem ersten Teil der Studie „Leitbranche Automobilwirtschaft“ (2013) hervorgeht. 450.000 Arbeitsplätze,
15 Milliarden Euro an Steuern jährlich, 30 Milliarden Bruttowertschöpfungsbeitrag und 43 Milliarden an
Umsatzerlösen gehen auf das Konto der österreichischen Automobilwirtschaft.
Am 09.05. haben die österreichischen Automobilimporteure den zweiten Teil der Studie präsentiert, die
sich mit den innovativen Leistungen im Bereich der Umwelttechnologien befasst. „Wir haben diese Studie in Auftrag
gegeben, um klar und deutlich aufzuzeigen:
gerade auch im Bereich der Umwelttechnologien leistet die Automobilwirtschaft, und hier auch insbesondere die Automobilindustrie
in Österreich, einen wesentlichen Beitrag. Uns ist es ein zentrales Anliegen, auf diese Leistungen aufmerksam
zu machen“, so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Günther Kerle. Die wissenschaftliche
Analyse wurde vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt und im Rahmen des Pressegespräches
von Herrn Dr. Christian Helmenstein, Economica Institut und Chefökonom der Industriellenvereinigung, präsentiert.
Überdurchschnittlich hohe Innovationskraft der Branche
Die Automobilwirtschaft gilt nicht nur aufgrund ihres Wertschöpfungs-und Beschäftigungsbeitrages
als eine Leitbranche der österreichischen Wirtschaft, sondern auch ob ihrer innovativen Leistungen. Pro Werktag
werden in Österreich 1,4 Patente der Automobilwirtschaft angemeldet, das sind 348 Automobil-Patente jährlich.
Besonders im Bereich der Umwelttechnologien leistet die automotive Forschung in Österreich einen wesentlichen
Beitrag und hier insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und Leichtbau. Nahezu wöchentlich wird
in Österreich ein Patent im Bereich der Elektroauto-Forschung angemeldet – Tendenz klar steigend. Österreich
weist hier bezogen auf seine Einwohner hinter Deutschland die zweithöchste Erfinderdichte in Europa auf.
In Österreich leben im europaweiten Vergleich nahezu doppelt so viele Erfinder im Bereich der Automobilwirtschaft.
Dazu weist Österreich von allen Ländern auch die größte Steigerung der angemeldeten Automobil-Patente
pro Kopf auf, mit einer Steigerungsrate von über 82 Prozent seit 2001. Was weiter hervorsticht ist die weltweite
Vernetzung der österreichischen Erfinder. Eine solche internationale Vernetzung ist Ausdruck der Qualität
der Forschung und der Innovationskraft einer Branche. 88 Prozent aller Netzwerkkontakte gehen dabei auf Erfinder
aus Deutschland, der Schweiz und den USA zurück.
Technologienetzwerk – Crossing Technologies
Die Innovationen und technologischen Errungenschaften der Automobilwirtschaft kommen aber in weiterer Folge
auch noch in anderen Branchen zur Anwendung. Besonders im Bereich der Umwelttechnologien werden diese Kreuztechnologien
(„Crossing Technologies“) aus der automotiven Forschung aufgegriffen und weiterentwickelt. Aktuell profitieren
vor allem die Themenbereiche Energieerzeugung, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie neue Materialien
von den Innovationen der weltweiten Automobilwirtschaft.
Energieerzeugung durch Verbrennungsmotoren ist ebenso ein aktuelles und dynamisches industrielles Forschungsgebiet
wie Energiespeicherung oder IKT, dabei vor allem Positions-/Kursregelungen, eine Technologie die beim Thema autonomes
Fahren zur Anwendung kommt. Eine weitere Themengruppe ist Infrastruktur, wobei dort vor allem die Elektrizitätsversorgung
eine zentrale Rolle einnimmt. Im Bereich Elektrotechnik treiben Konzepte wie das kontaktlose Laden und Nahfeldkommunikation
die Themen voran. Schließlich finden sich auch aus dem Bereich neuer Materialien Unternehmen mit Bezug zu
Katalysatoren und zum Leichtbau. Kurz zusammengefasst sind es folgende vier Technologien der Automobilforschung
mit Umwelttechnik-Bezug, denen auch in naher Zukunft eine zentrale Bedeutung zukommen wird: Elektromobilität
und Hybridantrieb, autonomes Fahren und Abgasreinigung.
Österreichs Unternehmen im Spitzenfeld
„Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Patentanmeldedynamik in vielen Bereichen, ist davon auszugehen,
dass die heutigen Innovationen der automotiven Forschung in Österreich auch in Zukunft eine entscheidende
Rolle, sowohl in der Automobilwirtschaft als auch in zahlreichen anderen Bereichen mit Umwelttechnik-Bezug, haben
werden“, so Dr. Christian Helmenstein.
Eindrucksvoll veranschaulicht wurden die Erkenntnisse der Studie zur überdurchschnittlichen Leistung und Innovationskraft
der heimischen Automobilwirtschaft von Herrn Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe, Geschäftsführer von AVL List
GmbH in den Bereichen Global Business Development, Sales & International Operations. „Es ist wahrlich beeindruckend,
was einzelne Unternehmen in der automotiven Forschung leisten. Nicht nur wir als Branchenvertreter, sondern wir
als Österreicher können stolz sein auf diese Schlüsselindustrie“, so Günther Kerle abschließend.
Die Studie „Leitbranche Automobilwirtschaft – Innovative Leistungen im Bereich der Umwelttechnologien“ ist beim
Arbeitskreis der Automobilimporteure erhältlich sowie zum Download unter www.automobilimporteure.at verfügbar.
Der Arbeitskreis der Automobilimporteure stellt eine eigens geregelte Interessenvertretung innerhalb der Industriellenvereinigung
dar. Mitglieder sind die österreichischen Automobilimporteure und die Vertriebsgesellschaften der internationalen
Automobilhersteller.
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