Stadträtin Sandra Frauenberger ehrte Siegerprojekte im Wiener Rathaus
Wien (rk) - Der vor einem Jahr ausgerufene Wiener Jugend-Friedenspreis erlebte am 09.05. im Wiener Rathaus
seinen Höhepunkt: Die 33 eingereichten Projekte von über 750 beteiligten Wiener Jugendlichen im Alter
von 12 bis 24 Jahren rund um das Thema Frieden wurden von Jugend- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger,
Botschafter der Republik Frankreich Pascal Teixeira da Silva, Erste Botschaftssekretärin der Botschaft des
Königreichs Belgien Valentine Mangez und Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky sowie Friedenspreis-Initiatorin
Tanja Wehsely prämiert.
Ideenreichtum: Junge Schauspieler und Weltkarte zum Essen
Zwei besonders kreative Einreichungen eröffneten die Veranstaltung. Die Schülerinnen und Schüler
der Neuen Mittelschule Leipzigplatz aus dem 20. Wiener Gemeindebezirk führten die Komödie „Lysistrata
– Liebe gegen Krieg“ auf und brachten die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum
Lachen. Anschließend überreichten die Bäckerinnen- und Bäcker-Lehrlinge von Jugend am Werk
Stadträtin Sandra Frauenberger eine aus Brotteig gebackene Weltkarte, die sie eigens für den Jugend-Friedenspreis
gemacht haben.
Der Einfallsreichtum der Jugendlichen begeisterte das Organisationsteam der Social City Wien. Um zu zeigen,
dass der Einsatz für Frieden immer einen Sinn hat und belohnt wird, bekam auch jede Idee ein Friedenspreissackerl.
Dieses beinhaltet u.a. Gutscheine für das Kaufhaus Steffl, Eintrittskarten für ein Eishockeyspiel der
Vienna Capitals sowie für ein Fußballspiel des FK Austria Wien, Kinogutscheine, Wiener Rotkreuzball-Karten,
Erste Hilfe-Kurse beim Wiener Roten Kreuz, Haus des Meeres- und Leopold Museum-Eintrittskarten.
Frieden lohnt sich immer
„Frieden – vor allem der soziale Frieden – ist der wichtigste Grundstein des Zusammenlebens in unserer Stadt.
Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir umso vehementer gegen Hass, Hetze und die Spaltung unserer Gesellschaft
einstehen. Die Jugendlichen haben im Rahmen des Projekts eindrucksvoll zur Schau gestellt, dass sich das Engagement
für eine gerechte und friedliche Welt immer lohnt!“ begrüßte Jugend-und Integrationsstadträtin
Sandra Frauenberger die Initiative.
Bürgermeister Michael Häupl, der den Ehrenschutz des Preises inne hatte, war von der Vielzahl der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten Wiener Jugend-Friedenspreis begeistert: "Dass sich Wiens Schülerinnen
und Schüler mit der Frage auseinandersetzen 'Wie können wir auch in Zukunft friedlich zusammen leben?'
zeugt von enormem Verantwortungsbewusstsein und Reife. Frieden kann nur gemeinsam gewährleistet werden und
dies soll von allen in Wien lebenden Menschen mitgestaltet werden. Die Meinung der Jugend ist dabei besonders wichtig!"
Jugendliche sind Teil des Friedensprozesses
Die jungen Wienerinnen und Wiener machten sich auf ganz unterschiedliche Weise Gedanken zu einem friedlichen
Zusammenleben. Die vierten Klassen der Neuen Mittelschule Konstanziagasse im 22. Wiener Gemeindebezirk setzten
sich kritisch mit der aktuellen Medienberichterstattung zum Thema "Flucht" auseinander und überprüften
die Informationen auf Richtigkeit. Dabei erkannten die Jugendlichen: "Wer sich selbst eine möglichst
objektive Meinung über ein Thema bilden kann, ist fähig auch später im Leben Verantwortung in der
Gesellschaft zu übernehmen und mündig zu handeln". Die Klasse 3C der Neuen Mittelschule Jochbergengasse
im 21. Wiener Gemeindebezirk kreierten für ein friedliches Zusammenleben einen "Peace Drink" mit
den Zutaten Hilfsbereitschaft, Liebe, Menschlichkeit, Hoffnung, Vertrauen, Geduld, Dankbarkeit und Regeln.
„Wir sind überwältigt von der Kreativität und dem Einsatz, die die Jugendlichen gezeigt haben.
Es ist genau das eingetreten, was wir uns durch den Preis erhofft haben: Sie haben gemeinsam an Strategien und
Impulsen gearbeitet, wie wir Frieden auch in Zukunft sichern können, und sind somit schon Teil des Friedensprozesses
geworden“, erklärte Initiatorin Tanja Wehsely die Resonanz des Wiener Jugend-Friedenspreises.
Schwierige Zeiten für Europa: Jugendliche gegen Hass und Hetze
Vor genau einem Jahr präsentierte die Social City Wien den ersten Wiener Jugend-Friedenspreis der Öffentlichkeit.
Die Anschläge des "Islamischen Staat (IS)" in Frankreich und Belgien sowie die politischen Unruhen
innerhalb Europas stellen die Gemeinschaft auf eine harte Probe und zeigen wie wichtig der Einsatz für Frieden
ist. Ziel des Friedenspreises war es, Jugendliche zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Respekt, Toleranz und
friedlichem Zusammenleben zu motivieren.
Begleitende Events das ganze Jahr
Seit dem Start des ersten Wiener Jugend-Friedenspreises nahmen über 750 Jugendliche an den begleitenden
Schulworkshops, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen organisiert von der Social City Wien teil und wurden
dabei von Expertinnen und Experten aus der Friedens- und Jugendarbeit betreut. „Dass sich so viele SchülerInnen
beim Wiener Friedenspreis eingebracht haben, zeigt, dass Frieden ein großes Thema in unseren Schulen ist,"
freute sich Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky. Er erinnerte daran, dass Frieden nicht nur
die Abwesenheit von Krieg meint, sondern auch den sozialen Frieden und ein gewaltfreies Miteinander von Menschen:
"In der Gesellschaft, in der Familie und eben auch in der Schule."
Vorbilder: Junge Menschen zeigen wie es geht
Generaldirektor der Wiener Städtischen und Unterstützer des Jugend-Friedenspreises Robert Lasshofer
war begeistert von der Kreativität und der aktiven Auseinandersetzung der teilnehmenden Schülerinnen
und Schüler und forderte: "Nehmen wir uns alle ein Beispiel daran, damit wir auch in Zukunft in Frieden
zusammenleben können."
Thomas Uher, Vorstandsvorsitzender der Ersten Bank, erinnerte daran, dass nach so langen Friedenszeiten in Europa
der Mensch dazu neigt alles als selbstverständlich zu nehmen: "Deshalb ist es auch in der längsten
Friedensperiode in Österreich wichtig eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Frieden“ für junge Menschen
zu bieten."
"Für den Frieden halt ma z´samm"
Für die musikalische Abrundung des Vormittags sorgten die DJs des Projektes „Firefly Club“. Der „Firefly
Club“ bildet Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zu professionellen DJs aus. Die "Friedensbotschafter"
FK Austria Wien-Spieler Alexander Grünwald und SK Rapid Wien-Spieler Louis Schaub trafen sich zum symbolischen
Handshake. Die beiden Profifußballspieler zeigten, dass auch im Fußballsport ein friedliches Miteinander
möglich ist: „Für den Frieden halt ma z’samm“. Ein besonderes Highlight für die Jugendlichen war
das gemeinsame Kicken mit den Fußballstars auf minimalsten Raum in den Microsoccer-Boxen.
Die Social City Wien
Die Social City Wien hat ihr Engagement im Juni 2014 gestartet und bezeichnet sich als "Drehscheibe für
gesellschaftliche Innovation". Vernetzung zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik
sollen dabei im Mittelpunkt stehen.
Den ersten Wiener Jugend-Friedenspreis finden Sie online unter
http://www.friedenspreis.at
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