Sicherheit als Schwerpunktthema der
 EuRegio-Ratssitzung

 

erstellt am
23. 05. 16
11:00 MEZ

Polizeipräsident Andrä sieht EuRegio als wichtigen Baustein für gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen
St. Martin/Salzburg (lk) - Zweimal jährlich gibt es für die mehr als 100 Mitglieder der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein und interessierte Gäste die EuRegio-Ratssitzung als Mitgliederversammlung, immer an einem anderen Ort in der gemeinsamen Region. Für die 39. Sitzung war kürzlich St. Martin bei Lofer Gastgeber unter EuRegio-Präsident Hans Hutzinger, Bürgermeister von Bergheim. Schwerpunktthema der Sitzung war die Sicherheitslage in der Region, über die Hubertus Andrä, Polizeipräsident von Stadt und Landkreis München, sprach.

Mit einer EuRegio-Ratssitzung wird immer auch das Kennenlernen der Region verbunden. Daher hatte St. Martins Bürgermeister Josef Leitinger zu einer Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria Kirchental eingeladen. Diese ist immer wieder auch Ziel grenzüberschreitender Wallfahrten. In der Vorstellung seiner Gemeinde betonte Leitinger dann die sehr gute Zusammenarbeit mit seinen Nachbargemeinden Lofer, Unken und Weißbach bei Lofer sowie grenzüberschreitend mit Ramsau und Schneizlreuth. Der grenzüberschreitende Almerlebnis-Bus sowie das auch mit Schneizlreuth neu gestaltete und jüngst mit einer gemeinsamen Ausstellung eröffnete Regionalmuseum im Unkener Kalchofengut sind dafür vorzeigbare Beispiele.

Der erst 17-jährige Poetry-Slammer Florian Niederseer aus Unken eröffnet die EuRegio-Ratssitzung. Als direkt an der Grenze aufgewachsenes Kind beeindruckte er mit seinen Gedanken zur "Grenze" und zu "200 Jahre Salzburg bei Österreich". Diesen Text hatte er bereits im grenzüberschreitenden Teil des Salzburger Redewettbewerbs 2016 erfolgreich vorgetragen.

Hubertus Andrä, auch ehemaliger Sprecher der EuRegio-Facharbeitsgruppe Sicherheit, ging in seinem Vortrag unter dem Titel "Dahoam heißt: sicher leben" auf die Flüchtlingskrise, den internationalen Terrorismus, Einbruchskriminalität und "Cyber crime" ein. In der EuRegio sieht Andrä einen wichtigen Baustein für die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen. Die bayerische Sicherheitsphilosophie mit der Einbindung von Polizei, Sicherheitsbehörden, Landratsämtern und den Partnern in Österreich sowie das gemeinsame Ziel, dass es keine rechtsfreien Räume geben dürfe, tragen somit wesentlich zu einer sicheren Region bei.

Nach der Annahme des Jahresabschlusses 2015 sowie der Entlastung von Präsidium und Geschäftsführung für das Geschäftsjahr ging EuRegio-Geschäftsführer Steffen Rubach auf das Förderprogramm Interreg VA Österreich/Bayern ein und hob die Möglichkeiten für die Beantragung von Förderungen für grenzübergreifende Klein- und Großprojekte hervor. Die Geschäftsstelle in Freilassing steht dabei als kompetenter Ansprechpartner für die Projektentwicklung zur Verfügung. Ein konkretes Beispiel dafür zeigte EuRegio-Regionalmanagerin Sarah Scheidler auf. Im Kontext von Flächenmanagement, ressourcenschonender Siedlungsentwicklung und Eneregieeffizienz soll ein neues Projekt entwickelt werden, das insbesondere auch die kommunale Ebene einbindet. Daran interessierte Gemeinden können sich für die weitere Projektentwicklung bei der Geschäftsstelle melden.

Geschäftsführer Rubach stellte dann noch zwei Neuerungen aus der EuRegio-Arbeit vor. Seit Gründung der EuRegio ist eine Reihe von Broschüren wie zum Beispiel Bur-gen und Schlösser, Klöster und Stifte oder Städte und Märkte erschienen. Auch die beim EuRe-gio-Rat besuchte Wallfahrtskirche Maria Kirchental ist in der Broschüre "Wallfahrtskirchen" enthalten. Diese beliebten Broschüren werden derzeit Zug um Zug digitalisiert. Die Inhalte sind auch mobil auf Smartphones und Tablets unter www.euregio-salzburg.eu optimal abrufbar. Berchtesgadener Land Tourismus, Chiemgau Tourismus, Chiemsee Alpenland Tourismus, Salzburger Land Tourismus und Tourismus Stadt Salzburg haben die Digitalisierung der Broschüren unterstützt. Die Gemeinden erhalten in Kürze eine übersichtliche Broschüre mit Kontaktdaten, Bürgermeister sowie Amts- und Geschäftsleiter zu allen Gemeinden im Salzburger Land, Berchtesgadener Land und Traunstein sowie den weiteren EuRegio-Mitgliedern. Ziel dieser Broschüre ist es insbesondere, den Gemeinden die Kontaktaufnahme im gemeinsamen Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensraum zu erleichtern.

In seinem Schlusswort hob EuRegio-Vizepräsident und Traunsteins Landrat Siegfried Walch die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des grenzüberschreitenden Zusammenhalts am Beispiel der Flüchtlings- und Asylproblematik hervor. In diesem Zusammenhang dankte er insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie den Gemeinden mit ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Gemeinderätinnen und Gemeinderäten für ihr Engagement. Abschließend regte er den Besuch der beiden Ausstellungen "Zeitreise entlang der Salzach" in den Burgen von Golling und Tittmoning an, die bei einem gemeinsamen Interreg-Projekt entstanden und seit 7. Mai in Golling beziehungsweise ab 9. Juli in Tittmoning zu sehen sind.

 

 

 

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