Polizeipräsident Andrä sieht EuRegio als wichtigen Baustein für gute grenzüberschreitende
Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen
St. Martin/Salzburg (lk) - Zweimal jährlich gibt es für die mehr als 100 Mitglieder der EuRegio
Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein und interessierte Gäste die EuRegio-Ratssitzung als Mitgliederversammlung,
immer an einem anderen Ort in der gemeinsamen Region. Für die 39. Sitzung war kürzlich St. Martin bei
Lofer Gastgeber unter EuRegio-Präsident Hans Hutzinger, Bürgermeister von Bergheim. Schwerpunktthema
der Sitzung war die Sicherheitslage in der Region, über die Hubertus Andrä, Polizeipräsident von
Stadt und Landkreis München, sprach.
Mit einer EuRegio-Ratssitzung wird immer auch das Kennenlernen der Region verbunden. Daher hatte St. Martins Bürgermeister
Josef Leitinger zu einer Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria Kirchental eingeladen. Diese ist immer wieder
auch Ziel grenzüberschreitender Wallfahrten. In der Vorstellung seiner Gemeinde betonte Leitinger dann die
sehr gute Zusammenarbeit mit seinen Nachbargemeinden Lofer, Unken und Weißbach bei Lofer sowie grenzüberschreitend
mit Ramsau und Schneizlreuth. Der grenzüberschreitende Almerlebnis-Bus sowie das auch mit Schneizlreuth neu
gestaltete und jüngst mit einer gemeinsamen Ausstellung eröffnete Regionalmuseum im Unkener Kalchofengut
sind dafür vorzeigbare Beispiele.
Der erst 17-jährige Poetry-Slammer Florian Niederseer aus Unken eröffnet die EuRegio-Ratssitzung. Als
direkt an der Grenze aufgewachsenes Kind beeindruckte er mit seinen Gedanken zur "Grenze" und zu "200
Jahre Salzburg bei Österreich". Diesen Text hatte er bereits im grenzüberschreitenden Teil des Salzburger
Redewettbewerbs 2016 erfolgreich vorgetragen.
Hubertus Andrä, auch ehemaliger Sprecher der EuRegio-Facharbeitsgruppe Sicherheit, ging in seinem Vortrag
unter dem Titel "Dahoam heißt: sicher leben" auf die Flüchtlingskrise, den internationalen
Terrorismus, Einbruchskriminalität und "Cyber crime" ein. In der EuRegio sieht Andrä einen
wichtigen Baustein für die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Sicherheitsfragen. Die bayerische
Sicherheitsphilosophie mit der Einbindung von Polizei, Sicherheitsbehörden, Landratsämtern und den Partnern
in Österreich sowie das gemeinsame Ziel, dass es keine rechtsfreien Räume geben dürfe, tragen somit
wesentlich zu einer sicheren Region bei.
Nach der Annahme des Jahresabschlusses 2015 sowie der Entlastung von Präsidium und Geschäftsführung
für das Geschäftsjahr ging EuRegio-Geschäftsführer Steffen Rubach auf das Förderprogramm
Interreg VA Österreich/Bayern ein und hob die Möglichkeiten für die Beantragung von Förderungen
für grenzübergreifende Klein- und Großprojekte hervor. Die Geschäftsstelle in Freilassing
steht dabei als kompetenter Ansprechpartner für die Projektentwicklung zur Verfügung. Ein konkretes Beispiel
dafür zeigte EuRegio-Regionalmanagerin Sarah Scheidler auf. Im Kontext von Flächenmanagement, ressourcenschonender
Siedlungsentwicklung und Eneregieeffizienz soll ein neues Projekt entwickelt werden, das insbesondere auch die
kommunale Ebene einbindet. Daran interessierte Gemeinden können sich für die weitere Projektentwicklung
bei der Geschäftsstelle melden.
Geschäftsführer Rubach stellte dann noch zwei Neuerungen aus der EuRegio-Arbeit vor. Seit Gründung
der EuRegio ist eine Reihe von Broschüren wie zum Beispiel Bur-gen und Schlösser, Klöster und Stifte
oder Städte und Märkte erschienen. Auch die beim EuRe-gio-Rat besuchte Wallfahrtskirche Maria Kirchental
ist in der Broschüre "Wallfahrtskirchen" enthalten. Diese beliebten Broschüren werden derzeit
Zug um Zug digitalisiert. Die Inhalte sind auch mobil auf Smartphones und Tablets unter www.euregio-salzburg.eu
optimal abrufbar. Berchtesgadener Land Tourismus, Chiemgau Tourismus, Chiemsee Alpenland Tourismus, Salzburger
Land Tourismus und Tourismus Stadt Salzburg haben die Digitalisierung der Broschüren unterstützt. Die
Gemeinden erhalten in Kürze eine übersichtliche Broschüre mit Kontaktdaten, Bürgermeister sowie
Amts- und Geschäftsleiter zu allen Gemeinden im Salzburger Land, Berchtesgadener Land und Traunstein sowie
den weiteren EuRegio-Mitgliedern. Ziel dieser Broschüre ist es insbesondere, den Gemeinden die Kontaktaufnahme
im gemeinsamen Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensraum zu erleichtern.
In seinem Schlusswort hob EuRegio-Vizepräsident und Traunsteins Landrat Siegfried Walch die Bedeutung der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des grenzüberschreitenden Zusammenhalts am Beispiel der Flüchtlings-
und Asylproblematik hervor. In diesem Zusammenhang dankte er insbesondere den vielen ehrenamtlichen Helferinnen
und Helfern sowie den Gemeinden mit ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Gemeinderätinnen
und Gemeinderäten für ihr Engagement. Abschließend regte er den Besuch der beiden Ausstellungen
"Zeitreise entlang der Salzach" in den Burgen von Golling und Tittmoning an, die bei einem gemeinsamen
Interreg-Projekt entstanden und seit 7. Mai in Golling beziehungsweise ab 9. Juli in Tittmoning zu sehen sind.
|