Alexander Van der Bellen ist neuer
 Bundespräsident Österreichs

 

erstellt am
23. 05. 16
17:00 MEZ

 

Bundespräsident Alexander Van der Bellen - © Wolfgang Zajc

 

Bundespräsident
Alexander Van der Bellen

 

© Wolfgang Zajc

Wien (öj) - Heute, am 23.05., um 16:40 Uhr - etwas verspätet, da ein einer Stadt zur Sicherheit noch einmal nachgezählt werden mußte - gab Innenminister Wolfgang Sobotka nach Auszählung der Wahlkarten bekannt, daß der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen mit 50,3 % der gesamten Stimmen (absolut 2.254.484) die Mehrheit erlangt hat. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer unterliegt demnach mit 49,7 % der gesamten Stimmen (absolut 2.223.458).

Die Wahlbeteiligung lag bei 72,7 Prozent. Damit ist der in der letzten Hochrechnung ohne Wahlkarten prognostizierte Vorsprung von Van der Bellen von rund 2880 Stimmen auf 31.026 angewachsen. Norbert Hofer hat mittlerweile auf Twitter seine Niederlage eingestanden und sich bei seinen Unterstützern bedankt.

Die beiden Kandidaten Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen lagen am Ende des Wahltags nach einer Hochrechnung um 20:00 Uhr bei einem Auszählungsgrad von 100 % nahezu gleich auf. Die eingelangten Wahlkarten, diesmal wurden 885.437 ausgegeben - 38.931 davon an AuslandsösterreicherInnen -, wurden dann am Montag, dem 23.05., ab 09:00 Uhr ausgezählt.

Diese Wahl hat gleich zwei Besonderheiten in der Geschichte der Republik zutage gebracht. Zum einen war es das erste Mal, daß kein Kandidat der Regierungsparteien in die Stichwahl gelangt war, zum anderen lagen die Kandidaten nach der ersten Auszählung (also ohne Wahlkarten) so knapp beieinander. Schon in den ersten Hochrechungen lag die Differenz bei 0,4 Prozent, wenn auch bei einer Schwankungsbreite von +/- 2 Prozent. Nach Einlangen von Zahlen aus weiteren ausgezählten Wahlsprengeln veränderte sich die Schwankungsbreite sukkzessive und der Abstand zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen verringerte sich zunehmend. Christoph Hofinger, Geschäftsführer des Instituts SORA, das regelmäßig Wahlhochrechnungen für den ORF erarbeitet, hatte bereits nach 18 Uhr festgestellt, daß "wir heute noch keinen Bundespräsidenten haben werden". Dies erhärtete sich dann, als nach Auszählung aller abgegebenen Stimmen der nach Prozenten exakt gleiche Stand von 50 zu 50 ergab.

Zum anderen war das internationale Interesse am Ausgang dieser Wahl besonders groß, rund 200 JournalistInnen aus aller Welt waren nach Wien gereist und harrten im Pressebereich in der Wiener Hofburg unfreiwillig einen Tag länger aus, als sie geplant hatten. Die eine so knappe Entscheidung eines Landes zwischen "links" und "rechts", also ob ein "Grüner" Bundespräsident werden würde oder ein "extremer Rechter" Bundespräsident des Landes werden würde, könnte, so hieß es, Signalwirkung auf andere europäische Länder haben, vor allem unser Nachbar Deutschland widmete dem Wahlereignis einige Stunden Übertragung und Kommentare.

     

Bundeskanzler Christian Kern gratuliert dem neuen Bundespräsidenten
Wien (bpd) - "Ich möchte Alexander Van der Bellen herzlich gratulieren. Wir haben in ihm einen Partner, der proeuropäisch denkt, weltoffen ist, die Chancen in den Vordergrund stellt und nicht nur die Ängste bedient", sagte Bundeskanzler Christian Kern in einem gemeinsamen Pressestatement mit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.

"Das Wahlergebnis ist denkbar knapp ausgefallen. Wir werden daher gemeinsam versuchen, dass sich keiner der Wählerinnen und Wähler als Verlierer fühlen muss. Wir haben die Botschaft verstanden. Ängste kann man nicht wegreden, man muss sie ernst nehmen. Wir werden daher unseren Regierungsstil so gestalten, dass sich die Menschen in Zukunft von uns gut repräsentiert fühlen."

Auch der Vizekanzler gratulierte Van der Bellen und zollte gleichzeitig dem Ergebnis von Norbert Hofer Respekt: "Wir haben die Botschaft verstanden und müssen nun nach der Zeit der Polarisierung wieder das Gemeinsame vor das Trennende stellen."

     

Nationalratspräsidentin Bures gratuliert Alexander Van der Bellen
"Nach polarisierender Wahlauseinandersetzung braucht es versöhnliche Kraft, die das Land zusammenhält"
Wien (pkK) - Nationalratspräsidentin Doris Bures gratuliert Alexander Van der Bellen zur Wahl zum Bundespräsidenten der Republik Österreich. "Die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler hat Sie mit dem Vertrauen ausgestattet, das höchste politische Amt im Staat zu bekleiden. Ich gratuliere Ihnen sehr herzlich und wünsche Ihnen für diese besonders verantwortungsvolle Aufgabe alles Gute und viel Erfolg."

Das konstruktive Zusammenwirken von Parlament, Regierung und Staatsoberhaupt habe in Österreich Tradition und sei Garant für die Stabilität der Demokratie, so die Nationalratspräsidentin, die sich auf die Zusammenarbeit mit dem künftigen Bundespräsidenten freut.

Die Nationalratspräsidentin bringt gleichzeitig ihre Zuversicht zum Ausdruck, dass der künftige Bundespräsident durch eine besonnene Amtsführung eine einende und versöhnliche Kraft für unser Land sein werde: "Gerade nach einer polarisierenden Wahlauseinandersetzung braucht es an allen Stellen der Republik das ernsthafte Bemühen, die Gesellschaft zusammenzuhalten und das Vertrauen der Menschen in die Demokratie und ihre Institutionen zu festigen."

 

 

 

Quelle bzw. © Bundesministerium für Inneres

 

 

 

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