IKT-Branche: "Wollen 40.000 neue
 Arbeitsplätze bis 2020 schaffen!"

 

erstellt am
23. 05. 16
11:00 MEZ

Appell der IKT-Wirtschaft an neue Bundesregierung: IOÖentwickelt 52 Maßnahmen, um Österreich ins Spitzenfeld der weltweiten digitalen Entwicklung und damit zu Wirtschafts- und Arbeitsplatzwachstum zu führen. IKT-Branche ruft zur Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und Wirtschaft auf!
Wien (ioö) - Die führenden Unternehmen der IT- und Telekommunikations-Branche (IKT) in Österreich appellieren an das neue Führungs-Duo der Bundesregierung, Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Österreich aus der Warteposition der weltweiten digitalen Entwicklung zu führen. Mit der Umsetzung von 52 Maßnahmen, welche die "Internetoffensive Österreich" (IOÖ) mit ihren Mitgliedern in den vergangenen Wochen entwickelt hat, werden jene politischen Rahmenbedingungen ermöglicht, damit die Unternehmen bis 2020 in Österreich 10.000 neue, hochqualifizierte Jobs in der IKT-Branche schaffen. Da laut Studien der Europäischen Kommission jeder zusätzliche IKT-Job drei weitere Arbeitsplätze in anderen Branchen bedeutet, sind das für ganz Österreich insgesamt 40.000 neue Jobs bis 2020.

IKT-Wirtschaft verfügt über großes Wachstumspotential
Das diesjährige Wachstum der IKT-Branche in Österreich beträgt 3,3 Prozent, das ist doppelt so hoch wie das prognostizierte Wirtschaftswachstum. Die Position von IKT als wichtigster Wachstumsmotor der heimischen Wirtschaft wird damit weiter gestärkt. Trotz dieser signifikanten Bedeutung fehlt es an der Umsetzung von fundamentalen Maßnahmen, um die reale Chance zu nutzen, Österreich als eine der führenden Nationen des digitalen Wandels zu positionieren.

IOÖ: Bis 2020 unter die Top 5 IKT-Nationen
„Österreichs Wirtschaft muss rasch wieder an die Spitze in Europa. Im weltweiten Vergleich liegt Österreich nach dem Networked Readiness Index an der 20. Stelle, könnte aber bis 2025 unter die Top 5 Nationen aufsteigen. Länder wie Holland, Schweden oder Finnland sind Beispiele dafür. Die IKT-Wirtschaft in Österreich steht bereit eine Wachstumsoffensive zu starten, braucht aber seitens der Bundesregierung rasch Weichenstellungen zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen durch die zeitnahe Umsetzung der 52 empfohlenen Maßnahmen. Diese wurden auf Grundlage weltweiter Erfahrungen und Analysen unserer Mitgliedsunternehmen ermittelt. Nach Information vieler IOÖ-Mitglieder sind IKT-Unternehmen im Hinblick auf Investitionen in Österreich auf „Warteposition“, vor allem wegen rechtlicher Unsicherheit, zu wenig Fachpersonal, nicht abgeschlossener IKT-Infrastrukturausbau und unzureichenden Investitionsanreizen.“, so Norbert Schöfberger, Präsident der IOÖund Geschäftsführer von Hewlett Packard Enterprise.

52 Maßnahmen zur beschleunigten Digitalisierung Österreichs
Das neue Führungs-Duo der Bundesregierung hat es gemeinsam mit der IKT-Wirtschaft in der Hand, mit einem Digitalisierung-Turbo den Wirtschaftswachstumsmotor kräftig anzuwerfen. Die dazu notwendigen 52 Maßnahmen sind der Schlüssel zu einer völlig neuen Qualität für den Wirtschaftsstandort Österreich. „Wenn wir diese Entwicklung nicht selbst aktiv in die Hand nehmen, sondern uns nur von der weltweiten Veränderung treiben lassen, werden wir in Österreich nur die Schattenseiten der digitalen Revolution erleben und die Chancen an andere Staaten verschenken.“, so Schöfberger.

Beschleunigter Breitbandausbau in Österreich
„Ein hoch leistungsfähiges Breitbandnetz ist zwingende Voraussetzung für alle Digitalisierungsaktivitäten. Den Löwenanteil der Investitionen stemmt die Industrie und baut so rasch wie möglich aus. Die Breitbandmilliarde ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgung des ländlichen Raums. Nun braucht es aber weitere Unterstützung von Politik und Verwaltung, um nicht an Fahrt zu verlieren und die Breitbandinfrastruktur ins europäische Spitzenfeld zu führen. Dazu gehören – neben der zeitgerechten Vergabe der Breitbandmilliarde bis 2020 – die Vereinfachung des Vergabeprozesses und der Genehmigungsverfahren sowie mehr Unterstützung beim Ausbau von Infrastruktur auf öffentlichem Grund.“, so Margarete Schramböck, neue Vizepräsidentin der IOÖ und CEO der A1 Telekom Austria. In diesem Zusammenhang sei auch die marktorientierte Umsetzung von EU-Vorgaben wichtig.

Ausbildung
„Die EU-Kommission geht davon aus dass es 2020 in der EU mehr als 800.000 nicht besetzbare IKT-Jobs geben wird. Alleine in Österreich gibt es bereits heute einen Mangel an mehr als 3.000 IKT-Fachkräften, womit wir in Europa zu den Schlusslichtern gehören. Die IOÖ appelliert dringend eine rasche Anpassung sämtlicher Studienrichtungen an die digitalen Erfordernisse vorzunehmen sowie deutlich verstärkte berufsbegleitende Ausbildungsangebote beispielsweise in den Bereichen Data Sience/Big Data, IT Engineering, Robotics, Mechatronics sicherzustellen. Gleichzeitig wird die IOÖ gemeinsam mit unserem Wissenschaftsbeirat ab Herbst 2016 zwei neue berufsbegleitende IKT- Ausbildungslehrgänge starten.“, so Peter Lenz, Vizepräsident der IOÖ und CIO der ÖBB.

Schaffung von Rechtssicherheit
„Das Wachstum der IKT-Wirtschaft lebt von innovativen, neuen Produkten, die rasch in den Markt gebracht werden können. In vielen Bereichen herrscht jedoch rechtliche Verunsicherung beispielsweise bei der Nutzung von Daten für neue Geschäftsanwendungen, bei der Haftung von vollständig autonomen Robotern und KI-Anwendungen, bei der Verwendung von Gesundheitsdaten, Maschinendaten etc. Die IOÖ schlägt daher vor, ein Verfahren zu entwickeln, wie mit neuartigen Rechtsmaterien umzugehen ist wie beispielsweise soft law, pre-ruling, oder der Einsatz von Experimentierbereichen. Darüber hinaus brauchen wir eine Vermeidung von überschießenden Regulierungen bei der Umsetzung von EU Recht in nationales Recht sowie einen Digitalisierungscheck zur Folgenabschätzung bei allen neuen Gesetzen und Gesetzesänderungen im Hinblick auf die Auswirkungen für die Digitalökonomie.“, so Andreas Bierwirth, Vizepräsident der IOÖ und CEO von T-Mobile Austria.

Wirtschaftspolitische Anreize zur Beschleunigung von Investitionen
„Um Investitionen seitens der Unternehmen zu beschleunigen, empfiehlt die IOÖ das bewährte Instrument der vorzeitigen Abschreibung für Digitalisierungsinvestitionen wieder einzuführen und bei Förderungen auch Dienstleistungen verstärkt zu begünstigen, da diese zentraler Treiber der digitalen Transformation sind.“, nimmt Norbert Schöfberger, Präsident der IOÖund Geschäftsführer von Hewlett Packard Enterprise auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen Bezug.

„Uns geht es darum ein positives motivierendes Zukunftsbild zu vermitteln und Innovationsmindset zu fördern, damit die Wirtschaft wieder bereit ist neue Wege zu gehen und die längst erforderlichen Investitionen in die digitale Zukunft des Landes zu tätigen. Wir brauchen daher von der Regierung klare Aussagen, wie Österreich die sich aus der digitalen Transformation ergebenden Chancen bestmöglich nutzen kann und wie es uns gelingt, wieder Anschluss an das Spitzenfeld der Digitalnationen zu finden.", sagt Marcin Kotlowski, Vizepräsident der IOÖ und CEO der WH Medien GmbH.

Über die "Internetoffensive Österreich"
Die IOÖ(IOÖ) versteht sich als digitaler Branchenverband, der die Interessen der IKT-Wirtschaft in Österreich mit dem Ziel bündelt, den IKT-Standort Österreich erfolgreich in die Zukunft zu bringen und international wettbewerbsfähig zu machen. Die IOÖ vertritt die größten IT- und TK-Leitunternehmen in Österreich mit rund 20.000 Mitarbeitern und rund 5 Mrd. Euro Umsatz und ist über den wissenschaftlichen Beirat mit den führenden Universitäten des Landes eng verbunden. Durch den Status als beratendes Organ im Kompetenzzentrum Internetgesellschaft (KIG) der österreichischen Bundesregierung kann der Verein direkt und unmittelbar IKT-Projekten zur Umsetzung verhelfen. Diese Kooperation soll vor allem zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft führen, die Österreich als Standort für Informations- und Kommunikationstechnologien erfolgreich positioniert. Die IOÖ ist seit Anfang 2016 auch offizielles Mitglied der Vereinigung DIGITALEUROPE, um die Positionierung als wettbewerbsfähiges Land im europäischen IKT-Vergleich zu sichern und weiter zu stärken.

Das Präsidium
DI Norbert Schöfberger, GF Hewlett Packard Enterprise Österreich, Präsident der IOÖ
Dr. Margarete Schramböck, CEO A1 Telekom Austria AG
DI Jan Trionow, CEO Hutchison Drei Austria GmbH
Peter Lenz, MAS MSc, CIO ÖBB Holding AG
Dr. Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria GmbH
Mag. Marcin Kotlowski, CEO WH Medien GmbH

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.internetoffensive.at

 

 

 

 

 

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