Die Schau im Forum Frohner Krems zeigt hochkarätige Werke renommierter Künstlerinnen,
die sich intensiv mit Österreich und seiner politischen, sozialen und gesellschaftlichen Realität auseinandersetzen
Krems (kunsthalle) - Am 21.05. wurde die Ausstellung "Rot ich weiß Rot. Kritische Kunst für
Österreich“ im Forum Frohner von Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Amt der NÖ
Landesregierung, Joachim Rössl sowie dem Kuratorenteam Elisabeth Voggeneder und Christian Bauer eröffnet.
Eine kurzweilige Lesung des bekannten österreichischen Schriftstellers Josef Haslinger fand großen Anklang
bei den zahlreichen BesucherInnen.
Die Ausstellung „Rot ich weiß Rot. Kritische Kunst für Österreich“ zeigt rund 50 hochkarätige
Arbeiten von 36 renommierten heimischen Künstlerinnen und Künstlern bzw Kollaborationen, die sich alle
intensiv mit Österreich und seiner politischen, sozialen und gesellschaftlichen Realität auseinander
setzen. 1979 stellte das Buch „Rot ich weiß Rot“ kritische Reflexionen über das künstlerische Klima
in Österreich an. Ausgangspunkt dafür war die These einer „politischen Windstille“, die laut einem Bericht
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu führte, dass es in Österreich keine Kritiker des eigenen Landes
gebe. Dem stellten rund 70 AutorInnen von Thomas Bernhard bis Helmut Qualtinger, von Friederike Mayröcker
bis Elfriede Jelinek, von Josef Haslinger bis Peter Handke eine umfassende Kritik der politischen, gesellschaftlichen
und kulturellen Situation unseres Landes entgegen. Josef Haslinger las im Rahmen der Eröffnung seinen Textbeitrag
vor. „Ich war damals mit 23 Jahren einer der jüngsten Autoren in diesem Buch“, verriet der Schriftsteller
und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Heute würde ich das sicher nicht mehr so schreiben.“ Nichts
desto trotz kam der Beitrag bei den BesucherInnen der Vernissage sehr gut an und erntete einige Lacher.
Die Ausstellung „Rot ich weiß Rot. Kritische Kunst für Österreich“ lotet die Relevanz des Buches
für das Kunstschaffen aus. Sie spürt Deutungen der nationalen Identität nach, beschäftigt sich
mit dem Nachwirken des Nationalsozialismus, zeigt alternative Lebensmodelle der Künstlerinnen und Künstler
und thematisiert die kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterfragen. Der Ausstellungsparcours vereint zahlreiche
Genres, Techniken und Medien, von der Zeichnung zur Malerei, von der Skulptur zum Film, von der Karikatur zur Fahne.
Zu sehen sind Werke von a room of one‘s own, Jakob Alt, Ona B., Herbert Boeckl, Die Damen, Manfred Deix, Günter
Brus, VALIE EXPORT, VALIE EXPORT & Lotte Hendrich Hassmann, Wolfgang Flatz, Padhi Frieberger, Adolf Frohner,
Franz Graf, Christa Hauer-Fruhmann, Johann Hauser, Gottfried Helnwein, Marcel Houf, Franz Hubmann, Johanna Kandl
& Ingeborg Strobl, Elke Silvia Krystufek, Leopold Kupelwieser, Victor Matejka, Otto Muehl, Hermann Nitsch,
Gerhard Rühm, Christian R. Skrein, Erich Sokol, Oswald Tschirtner, August Walla, Susanne Wenger, Lawrence
Weiner, Nives Widauer, Nives Widauer und Meinhard Rauchensteiner und Robert Zahornicky.
Zur Eröffnung waren gekommen die KünstlerInnen Ona. B. sowie Robert Zahornicky die ja beide in der Ausstellung
vertreten sind, Stefan Frohner (Sohn des Künstlers Adolf Frohner), der Kremser Vizebürgermeister Wolfgang
Derler, Carl Aigner (Direktor des Landesmuseum Niederösterreich), Christine Grond (Leiterin Archiv für
Zeitgenossen), Armin Laussegger (Leiter des Zentrums für Museale Sammlungswissenschaften/Donau-Universität
Krems), Wolfgang Denk (Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems), Christiane Krejs (die künstlerische Leiterin
vom Kunstraum Niederösterreich), Günter Wolfsberger von der Galerie Göttlicher, sowie Florian Steininger
(künstlerischer Direktor Kunsthalle Krems) und Gottfried Gusenbauer (künstlersicher Direktor Karikaturmuseum
Krems).
Die Ausstellung „Rot ich weiß Rot. Kritische Kunst für Österreich“ ist vom 22. Mai bis 6. November
2016 im Forum Frohner in Krems-Stein zu sehen.
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