Integrationsminister Sebastian Kurz begrüßt Reform und fordert bereits seit Sommer
2015 eigene Sprachstartgruppen und Förderung für Flüchtlingskinder
Wien (bmeia) - Das Integrationsministerium begrüßt das am 19.05. im Ministerrat beschlossene
Schulrechtsänderungsgesetz, das Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen, insbesondere mit Flucht- oder Migrationshintergrund,
den Besuch von Sprachstartgruppen ermöglicht und den starken Ausbau von Sprachförderkursen vorsieht.
Der Expertenrat für Integration und Integrationsminister Sebastian Kurz machten schon zu Beginn der Flüchtlingswelle
auf den notwendigen Ausbau der Sprachförderungen an Schulen aufmerksam.
„Wir fordern schon seit langer Zeit Sprachgruppen und intensive Sprachförderung für Flüchtlingskinder.
Kinder, die ohne Deutschkenntnisse nach Österreich kommen, verdienen einen guten Einstieg in das österreichische
Schulsystem. Das gelingt am besten, wenn man sie gezielt mit intensiver Sprachförderung auf den Schulstart
vorbereitet. Dieser Beschluss ist der erste Schritt in die richtige Richtung“, betont Integrationsminister Sebastian
Kurz. Es sei nicht zielführend, Kinder, die in der deutschen Sprache noch nicht alphabetisiert sind oder die
Sprache noch nicht ausreichend beherrschen, in eine Klasse zu setzen, in der andere Kinder schon erste Schularbeiten
schreiben.
Intensive Sprachförderung für Einstieg in Österreichs Schulsystem
Die Sprachstartgruppen kommen besonders Flüchtlingskindern zugute, die so für den Regelunterricht auf
Deutsch vorbereitet werden. Von den neu beschlossenen Maßnahmen profitieren aber auch jene Kinder, die Deutsch
als Bildungssprache noch nicht ausreichend beherrschen. Das Üben der deutschen Sprache kann in Gruppen ab
acht Kindern stattfinden. In der Woche sind elf Stunden dafür vorgesehen. Aufbauend auf den Sprachstartgruppen
können die Kinder je nach Bedarf auch Sprachförderkurse besuchen.
Erste Schritte zu gezielter Sprachförderung an Schulen
Die Debatte zum Thema Sprachförderung an den Schulen wurde lange Zeit vorwiegend ideologisch geführt.
Nun konnte man sich im Ministerrat auf eine erste zielgerichtete Fördermöglichkeit einigen. „Das letzte
Jahr hat uns deutlich gezeigt, dass Schulen nach rechtlichen Möglichkeiten suchen, um Deutschklassen umzusetzen.
Mit dem Beschluss sind wir auf dem richtigen Weg. Sprache ist der Schlüssel zu erfolgreicher Integration.
Indem wir Schülerinnen und Schüler rechtzeitig und gezielt fördern, ermöglichen wir eine schnellere
Integration und womöglich auch einen besseren Schulerfolg“, sagt Sebastian Kurz. Die Sprachstartgruppen sollen
ab Beginn laufend evaluiert werden. Dabei sollen auch spezielle Förderformate für Schulen abseits der
Ballungsräume entwickelt werden. Hier ist die Zahl der betroffenen SchülerInnen zwar vergleichsweise
geringer, dennoch besteht auch hier der Bedarf nach gezielter Sprachförderung.
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