Baden (stadt) - Zu einem Benefizkonzert zugunsten des Projektes „Eine Orgel für St. Josef“ wurde am vergangenen
19.05. geladen. „Vocalitas“, unter der Leitung von Johannes Dietl, der Leesdorfer Singkreis und der Jungdamenchor
„Voix Célestes“ boten in der Kirche St. Josef in Leesdorf ein beeindruckendes Konzert. GR HR Dr. Ernst Schebesta,
der in Vertretung von Bürgermeister KommR Kurt Staska gekommen war, war begeistert vom Engagement für
dieses Orgelprojekt.
Was ist der Status Quo in St. Josef?
Die Orgel wird vornehmlich für die musikalische Gestaltung der Liturgie gebraucht. In dieser benötigt
sie verschiedene Klangebenen. Die Pfarre St. Josef ist zurzeit im Besitz einer Orgel (gebaut von Gerhard Hradetzky)
mit einer Klangauswahl von 6 Registern. Der Durchschnitt der Registeranzahl von Orgeln, die in jenen Kirchen stehen,
deren Messbesuch mit dem von St. Josef vergleichbar ist, liegt etwa bei 20 Registern.
Mit der vorhandenen Orgel, die lediglich 6 Klangfarben besitzt, sind die Aufgaben einer Orgel nur in stark reduzierter
Form bzw. gar nicht in zufriedenstellender Weise durchführbar. Relativ schnell wird eine gewisse Eintönigkeit
bemerkbar. Auch fehlt ihr in größeren Messen die Kraft, um den Gemeindegesang auf festliche und seriöse
Art zu führen. Das liegt daran, dass sie in Bauweise und Intonation auf kleinere Räume abgestimmt ist
und nicht auf einen Kirchenraum wie in St. Josef.
Diese Orgel wurde als Zimmerübungsorgel konzipiert und erbaut. Auf Grund ihrer Bauweise als Kleinorgel, reagiert
das Instrument besonders sensibel auf Umwelteinflüsse, wie z.B. das Raumklima und wird daher störanfällig
bleiben, sodass kurzfristig notwendige und langfristig unwirtschaftliche Reparaturen anfallen.
Zusammenfassend formuliert stellt sie im modernen Kirchenraum ein Provisorium dar.
Herbert Gasser, Orgelreferent der Erzdiözese Wien-Süd, bestätigt alle aufgezählten Mängel
und rät in einem Schreiben zu einer neuen Orgel.
2011 wurden 8 Kostenvoranschläge für eine Orgel mit 15 - 18 Registern eingeholt, die in der Pfarrkanzlei
zur Einsicht aufliegen. Diese Kostenvoranschläge befanden sich im preislichen Rahmen von 220 000 bis 320 000
Euro (mit MwSt.) und wurden auf Wunsch des Orgelkomitees so ökonomisch günstig gestaltet wie möglich.
Um Geld für dieses Projekt zu sammeln, wurde Michael Capek beauftragt, ein Orgelkomitee einzusetzen. Ein Grundsatz,
nach dem die Finanzierung erfolgen soll, wurde erarbeitet. Das Komitee kann inzwischen auf mehrere geldbringende
Veranstaltungen zurückblicken. Benefizkonzerte, Lesungen und Präsentationen werden zum Wohle des Projekts
veranstaltet.
|