Kooperation mit Bundeskanzleramt schafft offenen Experimentierraum für moderne Verwaltungslösungen
Krems (duk) - Das GovLabAustria, eine Kooperation zwischen der Donau-Universität Krems und dem Bundeskanzleramt,
nimmt ab sofort seine Forschungs- und Experimentiertätigkeit auf. Am Laboratorium arbeiten ExpertInnen der
Departments für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung sowie des Department für Wissens- und Kommunikationsmanagement
der Donau-Universität Krems. Der E-Governance-Experte Univ.-Prof. Dr. Peter Parycek von der Donau-Universität
Krems präsentierte das GovLabAustria anlässlich der Konferenz zum Innovationsmanagement im öffentlichen
Sektor, Innovate 2016 am 17.05. an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Das GovLabAustria als Kooperation von Bundeskanzleramt und Donau-Universität Krems ermöglicht es, in
einem offenen Experimentierraum organisationsübergreifende Lösungsansätze im wissenschaftlich-praxisnahen
Kontext zu erarbeiten und damit zentrale Herausforderungen des öffentlichen Sektors anzusprechen. 10 ExpertInnen
der Donau-Universität Krems aus den Departments für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung, Leitung
Univ.-Prof. Dr. Peter Parycek und des Departments für Wissens- und Kommunikationsmanagement unter Leitung
von Univ.-Prof. Dr. Gerald Steiner sowie ExpertInnen aus dem Bundeskanzleramt werden in der Startphase die ersten
Projekte initiieren. Zentrale Ziele des GovLabs sind die internationale Beobachtung von Projekten im öffentlichen
Sektor, die prototypische Umsetzung von Projekten und die Multiplizierung des entstandenen Wissens durch Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen. Für diese Zielerreichung ist eine enge Zusammenarbeit und Netzwerkbildung mit
möglichst vielen Stakeholdern notwendig.
Mag. Angelika Flatz, Leiterin der Sektion III, Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation im Bundeskanzleramt:
„Das GovLab als offener Experimentier- und Innovationsraum ist für mich ein vielversprechender Ansatz, Innovation
in öffentlichen Sektor durch Schaffung eines interdisziplinären Rahmens zur Beantwortung komplexer Fragestellungen
zu initiieren. Ziel ist es, Sektoren und Regionen übergreifende Lösungsvorschläge unter Einbindung
relevanter Stakeholder wie insbesondere BürgerInnen und Bürger, gemeinnützige Organisationen, SozialpartnerInnen
und andere zu erarbeiten.“
Peter Parycek sieht das GovLabAustria als Hub für die weitere Vernetzung: „Mit dem GovLab wollen wir die Zusammenarbeit
mit weiteren Akteuren wie Verwaltungseinheiten, NGOs und Initiative der Zivilgesellschaft initiieren, in der ersten
Phase gilt es weitere Partner für das GovLab zu begeistern und Kooperationen von national bis international
aufzubauen.“ Methoden des Wissensmanagements oder auch Gamification sollen in die Erarbeitung von Lösungen
einer digitalen, bürgerInnennahen Verwaltung einfließen und somit auch die Forschungskapazitäten
innerhalb der Universität für diese Fragestellungen zu vernetzen, so Parycek.
Gerald Steiner sieht für die Verwaltung die Notwendigkeit, neue Methoden der Lösungserarbeitung einzusetzen:
„Die enorme Entwicklungsgeschwindigkeit der Digitalisierung und die gestiegene Komplexität von Verwaltungsprozessen
erfordern neue Managementmethoden. Hier kommt das Konzept der Co-Creation ins Spiel. Öffentliche Verwaltung
kann nur im Zusammenspiel mit Stakeholdern und der Wissenschaft moderne, nutzerInnenfreundliche Lösungen erarbeiten.“
Europäischer Rahmen
Im Rahmen des European eGovernment Action Plan der Europäischen Kommission arbeiten Verwaltungen in den
EU-Mitgliedsstaaten daran, öffentliche Verwaltungsdienstleistungen zu modernisieren. Das Ziel, so der Action
Plan, ist es, die digitale Interaktion zwischen Verwaltung, BürgerInnen und Unternehmen zu erleichtern und
für eine hohe Qualität öffentlicher Verwaltungsdienste zu sorgen. In Österreich ist dafür
das Bundeskanzleramt, Sektion III, Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation in Zusammenarbeit mit der
für die IKT-Strategie des Bundes zuständigen Sektion I verantwortlich.
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